“Was lange währt?!“
Artist: Equilibrium
Herkunft: München, Deutschland
Album: Erdentempel
Spiellänge: 56:18 Minuten
Genre: Epic Metal, Pagan Metal, Viking Metal, Melodic Death Metal
Release: 06.06.2014
Label: Nuclear Blast Records
Link: http://equilibrium-metal.net/de/
Produktion: Aufgenommen in den Helion Studios, gemixt und produziert sowie gemastert in den Finnvox-Studios in Finnland
Bandmitglieder:
Gesang – Robert „Robse“ Dahn
Gitarre und Keyboard –René Berthiaume
Schlagzeug – Tuval „Hati“ Rafaeli
Tracklist:
- Ankunft
- Was Lange Währt
- Waldschrein
- Karawane
- Uns’rer Flöten Klang
- Freiflug
- Heavy Chill
- Wirtshaus Gaudi
- Stein Meiner Ahnen
- Wellengang
- Apokalypse
- The Unknown Episode
Es gibt, glaube ich, nur eine handvoll deutscher Bands, bei denen ich gefühlt täglich nachschaue, ob es etwas Neues gibt. Einige der Bands sind Rammstein, Edguy, aber auch die bayrische Genremix-Band Equilibrium. Damals – es muss ca. im Jahr 2004 gewesen sein –da bin ich noch durch den gleichnamigen – sehr guten – Film auf die Truppe aufmerksam geworden und wenn ich jetzt überlege, kann ich mich nicht erinnern, dass nicht mindestens Songs wie Blut im Auge, Der Ewige Sieg aber auch Der Sturm oder der Honig-Wein-Epos Met jemals in meiner Playlist gefehlt haben.
Nach den Alben Turis Fratyr (2005), Sagas (2008) und Rekreatur (2010) hatte sich Gitarrist, Komponist und Textdichter René Berthiaume Zeit gelassen um nach der EP Waldschrein, als eine Art genialen Vorgeplänkel, zwölf Songs auf einem neuen Silberling zu präsentieren.
Für das Cover war erneut die ebenfalls bayrische Designerin und Model Skadi Van Terror zuständig, die bereits die Waldschrein-EP verzieren durfte.
Musikalisch beginnt Erdentempel instrumental und sehr atmosphärisch. Die Melodie wird gleich vom zweiten Song Was Lange Währt übernommen und der Song, der sich als Ode an ein endlich erscheinendes neues Album der Band verstehen lässt, überzeugt vor allem mit dem, wofür Equilibrium bisher immer bekannt gewesen sind. Eine tragende Melodie untermalt den Song während die Stimme von Sänger Robert „Robse“ Dahm in alter Manier einen deutschsprachigen Text darüber ausbreitet. Das Schlagzeug wechselt zwischen Blast Beat und mittelschneller Begleitung um dann im nächsten Part wieder in den Blast Beat zurückzukehren.
Die Atmosphäre bleibt sehr dicht und durch die eingesetzten Tier-Samples und Naturaufnahmen bekommt der Klang der Lieder eine bisher nur bei der EP von 2013 gekannte Tiefe.
Auffällig ist klar, dass die Gesangsstimme etwas besser zu verstehen ist, als noch vor einiger Zeit. Doch wer hätte gedacht, dass man im Hause Equilibriums sogar partiell klaren Gesang einsetzt? Glaubt ihr nicht? Nee, habe ich auch erst nicht, jedoch beim „Saufsong“ Uns’rer Flöten Klang wird neben den echt eingängigen Flötenklängen wirklich mit klarem Gesang gearbeitet – ich finde es klasse. Zusätzlich kann man sich über eine Kinderstimme im Song Apokalypse freuen.
Die Singleauskopplung Wirthausgaudi ist für jemanden, der nördlich des Weißwurstäquators lebt, eindeutig schon wegen der Akkordeon-Sounds und der dadurch auftretenden Musikantenstadl-Assoziationen eines der eher schlechteren Songs auf Erdentempel.
Den Abschluss macht der einzig englischsprachige Song The Unknown Episode der Band