EU-Parlament: stimmt für stärkere Regulierung der Musik-Streaming-Dienste

532 zu 61 Stimmen für Ja

In einer kürzlichen Abstimmung hat das Europäische Parlament mit 532 zu 61 Stimmen eine stärkere Regulierung der Musik-Streaming-Dienste befürwortet (Quelle: ifun.de). Dieser Schritt könnte zu neuen rechtlichen Vorgaben führen, die sowohl Konsumenten als auch Künstlern zugutekommen könnten.

Die Abgeordneten haben mehrere Forderungen gestellt, darunter eine gerechtere Entlohnung für Urheber und die Sicherstellung, dass Künstler nicht niedrigere Einnahmen für mehr Sichtbarkeit akzeptieren müssen. Darüber hinaus wird geprüft, ob Streaming-Anbieter dazu verpflichtet werden können, einen bestimmten Anteil an europäischen Werken in ihrem Angebot zu haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kennzeichnung von Inhalten, die mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Die Abgeordneten wollen, dass die Nutzer informiert werden, wenn die abgespielte Musik automatisch generiert wurde. Auch die Algorithmen, die zur Empfehlung neuer Musik genutzt werden, sollten transparent gemacht werden.

Zudem wird eine Neuregelung der Einnahmenverteilung durch neue EU-Gesetzgebung in Erwägung gezogen. Damit soll verhindert werden, dass wenige populäre Künstler den Großteil der Streaming-Einnahmen abschöpfen, während weniger bekannte Genres und Sprachen vernachlässigt werden. Im Moment machen Streaming-Inhalte 67 Prozent der weltweiten Umsatzeinnahmen der Musikindustrie aus, die insgesamt bei knapp 21 Milliarden Euro liegen.

Obwohl die Entscheidung des Parlaments noch keine unmittelbaren Konsequenzen hat, ist der Prozess für neue regulierende Maßnahmen auf dem europäischen Streaming-Markt nun angestoßen.

Bis das bis in die einzelnen Länder der EU durchgedrungen ist, kann man sich ja schon heute Gedanken darüber machen, welchen Streaming-Anbieter man nutzt und ob man es ethisch vertreten kann, dass die eigene Nutzung den Erschaffern der Musik am Ende nicht mal einen Cent abwirft.