“5 Jahre Wartezeit“
Artist: Fäulnis
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Album: Snuff // Hiroshima
Spiellänge: 49:45Minuten
Genre: Depressive Black Metal
Release: 28.02.2014
Label: Cold Dimensions
Link: https://www.facebook.com/Faeulnis
Bandmitglieder:
Gesang und alle Instrumente – Seuche
Tracklist:
- Grauen
- Weil wegen Verachtung
- Distanzmensch, Verdammter
- Abgrundtief
- Paranoia
- Durch die Nacht mit…
- In Ohnmacht
- Atomkinder und Vogelmenschen
- Hiroshima
Das Warten hat ein Ende: Fäulnis veröffentlichen endlich, nach fünf Jahren, den Nachfolger zu Gehirn zwischen Wahn und Sinn. Lange mussten Fans warten und bangen, war die Veröffentlichung des Werkes nicht immer gesichert. Es war mal von einer Trilogie die Rede, ob das Werk jetzt dazu gehört oder nicht, ist nicht geklärt.
Bleiben wir also bei den greifbaren Fakten. Im Gegensatz zu der krassen Entwicklung zwischen dem ersten und zweiten Album gibt es diesmal keine riesige Veränderung zu verzeichnen. Snuff // Hiroshima klingt also tatsächlich wie eine logische Entwicklung. Der Gesang ist diesmal noch besser zu verstehen und in 90 % der Spielzeit klar und unverkennbar. Das Liedmaterial wirkt diesmal mehr aus einem Guss, die Spannweite wie auf dem Vorgänger (vergleicht auf dem Vorgänger Weiße Wände mit Spiegel, Splitter, Schrott – um ein Beispiel zu nennen).
Dafür fokussiert man sich auf weniger Elemente, setzt diese aber gekonnt um. Das Material wirkt im Großen und Ganzen zugänglicher, die Texte sind nicht mehr in Adjektive getränkt, dafür aber auch leider nichts Besonderes mehr (Letharg z.B. hat bis heute einen der besten DSBM-Texte, die ich je gehört habe) und fallen von der Qualität etwas ab. Nachdem sich Distanzmensch, Verdammter als eines der besten Fäulnis-Lieder entpuppt und auch die anderen Lieder der ersten Hälfte der CD extrem gelungen sind, fällt das Niveau ab Paranoia etwas ab.
In Ohnmacht wirkt dann ein wenig wie der Versuch, den Erfolg des Liedes Landgang zu kopieren, gelingt aber nicht so gut. Aber gerade, wenn man auf die Idee kommen könnte, dass die Luft raus ist, kommt Atomkinder und Vogelmenschen daher und reißt das Ruder komplett herum. Alleine das Lied ist schon ein Kaufgrund. Mit Hiroshima schließt das Album dann noch stark ab.