Ferum – Asunder / Erode

Abwechslungsreicher, aber überwiegend vorhersehbarer Doom Death

Artist: Ferum

Herkunft: Italien

Album: Asunder / Erode

Spiellänge: 44:28 Minuten

Genre: Death Metal, Doom Metal

Release: 19.08.2022

Label: Unorthodox Emanations

Link: https://www.facebook.com/ferumdeath/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Samantha
Bassgitarre – Matteo
Schlagzeug – Are Kangus

Tracklist:

  1. Halfhead
  2. The Undead Truth
  3. Desolate Vantaa
  4. Belong
  5. Monolithic Acquiescence
  6. Entrails Of Linnahall
  7. Resurgence In Bereavement
  8. Outro – Spesso Il Male Di Vivere Ho Incontrato

Die Geschichte von Ferum ist im Grunde schnell erzählt. Sängerin und Gitarristin Samantha gründete die Band im Jahre 2017 zusammen mit Drummerin Angelica. 2018 kam der Bassist Matteo hinzu und es erschien die EP Vergence. Im Jahre 2021 wurde die Drumposition verändert und Drummer Are ist nun am Start. Als Trio machte man sich ans Werk, neue Songs zu schreiben und nun ist ihr erstes Full Length erschienen, via Unorthodox Emanations.

Ab ins Geschehen. Der Opener Halfhead bietet zu Beginn erst einmal einen langsamen, aber drückenden Part. Dieser zieht sich und der tiefe Gesang kommt hinzu. Man bleibt langsam und die doomige Spielweise scheint dem Trio zu gefallen, denn man bleibt in diesem Bereich hängen bzw. baut diesen aus. Nach etwas über zwei Minuten folgt ein etwas schnellerer Part mit wildem Riffing und etwas krankem Gesang. Jetzt bleibt man erst einmal im Midtempo und bietet eine Portion Death Metal an, bevor man sich dann noch einmal dem Doom zuwendet. Kommt ganz gut, auch wenn es in diesem Bereich sicherlich bessere Songs gibt. Das Songwriting ist aber interessant und das Riffing passt absolut.

Weiter geht es mit The Undead Truth. Auch hier legt man recht langsam los, kommt aber mit einem recht bedrohlichen und atmosphärischen Riff um die Ecke, welches echt überzeugen kann. So mag ich es. Doomige Riffs in einem deathigen Gewand verpackt. Natürlich reizt man den Part ordentlich aus. Nach fast zwei Minuten gibt es einige Vorspieler und nur eine kurze Tempoverschärfung, aber dann bleibt man beim Grundthema, verändert das Riffing nur ein wenig, auch die Drumbetonung ändert sich. So scheppert man weiter durch das Universum und mir persönlich ist das dann doch zu lang, obwohl das Riffing schon sehr interessant ist. Und dann, ganz unerwartet, kommt ein geiler Ballerpart. Yepp, das saß. Guter Übergang, gute Überraschung. Man bleibt erst einmal beim schnellen Tempo. Sehr gut. Der dunkle Sound, die düstere Produktion passen hervorragend. Geile Breaks folgen und das Spielchen geht weiter. Die Doomkelle übernimmt nun wieder. Hm, der Song hat dann doch noch eine gute Wendung genommen, ist mir mit fast sieben Minuten dann aber doch noch ein wenig zu lang. Der Mike von Cianide ist bei diesem Song als Gastmusiker dabei.

Alle Songs gehen über fünf Minuten, so auch der nachfolgende Song Desolate Vantaa, welcher mit gutem Riffing und feinem Midtempo beginnt und dann natürlich doomig wird. Die vorgetragene Melodie ist traurig schön. Fantastisch. Man erhöht wieder das Tempo, leider mit einem etwas normalen Riffing. Trotzdem fetzt der Song. Hier wechselt man ordentlich hin und her und zeigt sich von der abwechslungsreichen Seite. Dann geht es wieder ab in den Keller und Gevatter Doom übernimmt erneut das Zepter. Halleluja. Der Gesang ist schön dreckig und die gute Dame kotzt sich ordentlich aus. Hier ist der langsame Part echt erdrückend und schön schwermütig. Ein fettes Solo wird sogar mit eingestreut und man ist weit davon entfernt, wie eine 08/15 Kapelle zu klingen. Eine gute Mischung aus Death Metal und Doom, welche uns hier von der Band präsentiert wird.

So richtig langsam geht man dann bei Belong zur Sache. Man bewegt sich hier schon beinahe im Funeral Doom Bereich. Sehr beängstigend.

Die Songs Monolithic Acquiescence, Entrails Of Linnahall und Resurgence In Bereavement reihen sich sowohl von der Länge als auch musikalisch nahtlos ein.

Kurz und knapp kann das Trio nicht, selbst das Outro geht über drei Minuten.

Ferum schaffen es, die Stimmung ordentlich zu drücken, im positiven Sinne. Abwechslungsreicher, aber überwiegend vorhersehbarer Doom Death. Allerdings fehlt noch ein wenig, um ganz oben anzugreifen.

Ferum – Asunder / Erode
Fazit
Das italienische Trio Ferum hat ein echt gutes Debüt am Start. Eine gelungene Melange aus doomigen Passagen und der Aggressivität des Death Metals. Hier und da könnte man noch am Songwriting und an der Intensität arbeiten, aber ansonsten macht man sehr vieles richtig. Gerade die schleppenden Elemente mit melodischen Riffs können mich überzeugen. Wer auf Cianide abfährt, sollte hier unbedingt reinhören.

Anspieltipps: The Undead Truth und Desolate Vantaa
Michael E.
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