“Pop Punk lebendiger als je zuvor“
Eventname: Galaxy Camp 2018
Bands: State Champs, Knuckle Puck, Broadside, Trashboat, WSTR, Can’t Swim, Stand Atlantic
Ort: NCO Club, Karlsruhe
Datum: 18. 05.2018
Kosten: 35 € zzgl. Gebühren
Genre: Pop Punk
Besucher: ca. 500
Veranstalter: Wizard Promotions
Link: https://www.facebook.com/GalaxyCampFestival/
Als Headliner treten dabei die US-Amerikaner State Champs auf.
Das komplette Line-Up im Überblick:
State Champs
Knuckle Puck
Trash Boat
Can’t Swim
Broadside
Woes
Stand Atlantic
Am 18. Mai 2018 ist es dann auch für die Pop Punk Fans in Karlsruhe so weit: Im NCO Club findet ein weiterer Abend des Galaxy Camps statt. Recht viele Besucher stehen bereits kurz vor Einlass im strahlenden Sonnenschein und nutzen die verschiedenen Möglichkeiten rund um den NCO Club, um das tolle Wetter zu genießen.
Als Opener des Festivals oder auch des Konzertabends stehen Stand Atlantic auf der Bühne, die auch direkt aufgrund ihrer Female Vocals zu überzeugen wissen – in keinem Genre wirken Frauen so natürlich am Mikro wie im Pop Punk. Während Stand Atlantic einen guten Job machen, was die Performance sowie Bühnenpräsenz angeht, so fällt hier bereits der leicht blecherne Sound auf, welcher eher am Venue selbst zu liegen scheint als an der Band auf der Bühne – das verrät zumindest der weitere Verlauf des Abends.
Während Stand Atlantic noch mit leicht ernsterem Pop Punk auftreten, scheint bei Woes alles so sommerlich fröhlich, wie das Wetter draußen es erahnen lässt. Auch hier fällt der leicht schlechte Sound wieder auf, aber man versucht sich halt damit zufriedenzugeben. Was um einiges besser klingt, ist die Reaktion des bisher anwesenden Publikums, welches bereits jetzt eine sehr gute Zeit zu haben scheint. Und Woes bringen diese gute Laune von der Bühne aus perfekt rüber. Da kann man über den mittelmäßigen Sound auch hinwegsehen. Broadside und Can’t Swim führen genau dieses positive Feeling weiter und schaffen es dabei vor allem den Raum noch weiter zu füllen und die ersten Pits in Bewegung zu bringen.
Anfangs waren noch die Punker in Real Friends für das Line-Up vorgesehen, diese mussten allerdings leider absagen. Für würdigen Ersatz sorgen aber WSTR, die wohl in der Szene gleichmäßig beliebt sind, wenn man die Reaktionen des Publikums beobachtet. Auch wird zumindest hier das gesamte Soundbild ein wenig besser, was eventuell dann am Ende doch mit den Bands zu tun hat? Ganz so sicher kann man das nicht sagen. Auch wenn der Ausfall von Real Friends sicherlich ein paar Fans enttäuscht, so sorgen WSTR doch für eine unglaubliche Bereicherung.
Trash Boat und Knuckle Puck leiten dann das Galaxy Camp Finale so langsam gehörig ein, denn das Publikum lässt sich ab dieser Stelle nicht mehr beruhigen. Der Raum des NCO Clubs ist zwar inzwischen recht gut gefüllt, jedoch bemerkt man deutlich, dass der Abend wohl nicht im Ausverkauf enden wird. Es gibt den Anwesenden natürlich mehr Raum, was die Bewegung angeht und genau dieser Platz wird auch ausgenutzt. Vor allem auch die Tatsache, dass der NCO Club ohne Barriers auskommt, erfreut die Fans, welche aus dem Crowd Surfen und Stage Diving gar nicht mehr herauskommen.
Und das große Finale ist dann auch wahrlich ein großes Finale: Mit den US-Amerikanern State Champs wird dann das Finale des Galaxy Camps gefeiert. Noch diesen Sommer soll das dritte Album der Gruppe rauskommen und natürlich dürfen da auch die zwei bisherigen Singles Crystal Ball und Dead & Gone nicht fehlen – das Publikum kann jedenfalls schon den Text und insbesondere Letzterer macht unglaublich viel Spaß. Der gesamte Auftritt von State Champs ist nur so bestückt von Klassikern und ja, die Songs brennen sich einfach so in das Gehirn, dass man jeden laut mitsingen kann.
Mit dem Galaxy Camp 2018 gab es nun das erste Pop-Punk Festival hier in Deutschland. Zugegebenermaßen mangelte es eventuell noch etwas an einem guten Soundbild und für ein wirkliches Festival Feeling sollte man eventuell auch genügend Bands auffahren, sodass ein Tag damit gefüllt werden kann. Nichtsdestotrotz macht das Galaxy Camp einfach unglaublich Spaß und es sind vor allem die sympathischen Bands, welche mit sehr viel Hingabe und Liebe nicht nur zu ihrer eigenen Musik, sondern auch zum Pop Punk Genre und dessen Fans stehen. Und wer weiß? In ein paar Jahren könnte sich hier durchaus eine feste Festival Tour etablieren, bei der dann auch hoffentlich Namen wie z. B. Neck Deep nicht fehlen dürfen.