Gåte – Nord

Musik mit Gefühl aus dem kalten Norden

Artist: Gåte

Herkunft: Norwegen

Album: Nord

Spiellänge: 47:03 Minuten

Genre: Alternative Folk

Release: 03.12.2021

Label: Indierecordings

Link: https://gaate-music.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Violine – Gunnhild Sundli
Gitarre, Percussion und Gesang – Magnus Børmark
Hardanger Fiddle,Organ, Gesang und Percussion – Sveinung Sundil
Percussion und Gesang – Jon Even Schærer

Tracklist:

  1. Solfager Og Ormekongen
  2. Svik
  3. Hemnarsverdet
  4. Horpa
  5. Talande Tunger
  6. Rideboll Og Gullborg
  7. Sigurd Og Trollbrura
  8. Kjærleik
  9. Jomfrua Ingebjørg
  10. Sjåaren

Gåte! Kennt ihr nicht? Ging mir vor ein paar Jahren auch so. Naja, da habe ich ein paar einzelne Songs von ihnen bei YouTube gesehen und habe sie nicht so richtig weiterverfolgt. Bands wie Heilung und Wardruna haben da einfach etwas mehr Eindruck hinterlassen. Dementsprechend habe ich diese dann auch mehr verfolgt.

Im Rahmen dieses Reviews habe ich dann mein Versäumnis mal etwas nachgeholt. Schließlich möchte man einer Band und dem aktuellen Stück, das man hier rezensiert, ja auch gerecht werden.

Leider ist es gar nicht so einfach, an aktuelle Informationen ranzukommen. Also vermute ich, dass hier noch einige Lücken zu füllen wären.

Gåte sind tatsächlich schon einige Jahre unterwegs. Die Gründung wird mit 1999 angegeben, allerdings gab es eine längere Pause ab 2005. Sie sind bekannt dafür, Rock- und Metalelemente mit norwegischem Folk zu verbinden.

Nord ist nun aber eher Folk als Metal. Auch die instrumentale Auswahl zeigt wenig Werkzeug, um Rocksongs zu schreiben. Nun, auf diesem Album hat die Band bewusst minimalistischer gearbeitet.

„While working on Nord we had to figure out how to find strength in the small things“ wird Sängerin Gunnhild Sundli zitiert. („Während der Arbeiten an Nord mussten wir Stärke in den kleinen Dingen finden“)

Das ganze Album ist also eher eine Akustikversion der Band. Reduziert auf die Basis dieser Künstler, und ich finde, das steht ihnen gut.

Der Opener Solfager Og Ormekongen steigt dabei sogar recht imposant ein. Der glockenhelle Gesang von Gunnhild Sundil ist direkt sehr einprägsam. Die Rockanleihen finde ich, sind hier sogar sehr schön zu erkennen.

Svik ist dagegen um einiges ruhiger und zeigt die folkige Seite der Band. Die teilweise fast geflüsterten Texte bauen sich immer wieder zu hypnotischen Gesängen auf. So manche Band könnte sich hier mal etwas vom Spannungsbogen abschauen.

Generell werden hier immer wieder unterschiedliche Elemente eingesetzt, die selbst bei den ganz ruhigen Nummern dazu auffordern, sich auf die Musik zu konzentrieren. Auch elektronischen Elementen ist man dabei nicht abgeneigt. Wie man bei Talande Tunger bemerken kann. Das Stück leitet, einfach mal in einem neuen eben elektronischen Gewand, zwischen zwei eher ruhigeren Stücken über.

Bei Sigurd Og Trollbrura wird es dann noch mal ein wenig schneller, während die letzten Songs des Albums dann wieder sehr ruhig werden.

Besonders der Abschluss mit Sjåaren bringt eine Ruhe und Melancholie mit sich, die lange nach der letzten Note noch im Kopf nachklingt.

Gåte – Nord
Fazit
Musik sollte Gefühle in den Menschen auslösen, die sie hören. Ich denke, das können Gåte sehr gut. Natürlich ist es schwieriger, wenn nur relativ wenige Menschen die Texte verstehen, die gesungen werden. Aber die Songs von Nord gehen ins Ohr und nehmen einen mit auf eine Reise. Hier lohnt es sich definitiv mal genauer reinzuhören, auch wenn ihr diese Band noch nicht kennt.

Anspieltipps: Svik, Talande Tunger und Sjåaren
Rüdiger H.
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