“Jetzt mit weniger Gedudel, aber mit mehr Bums!“
Artist: Ingrimm
Herkunft: Regensburg, Deutschland
Album: Henkt Ihn!
Spiellänge: 40:17 Minuten
Genre: Mittelalter-Rock
Release: 07.02.2014
Label: Trollzorn Records
Link: http://www.ingrimm.com/
Bandmitglieder:
Gesang – René Brandt
Gitarre, Gesang – Alexander Haas
Bass – Mugl
Violine – Sabine Radies
Drehleier, Sackpfeife, Flöte – Christian Hadersdorfer
Schlagzeug – Klaus Rosner
Tracklist:
- Hetzer
- Carpe Diem
- Asche Auf Mein Haupt
- Hängt Ihn
- Eiskalter Wind
- Schwarzes Gold
- Fühl Dich Frei
- Tritt Mich
- Sanduhr
- Engel
So klein und überschaulich wie die Mittelalter Rock-Szene ist, freut man sich doch über jedes neue Album. Umso erfreulicher ist es, wenn sich Mittelalter und Metal treffen und eine feurige Mischung ergeben. Ingrimms viertes Studioalbum Hängt Ihn! setzt sich dabei vielleicht noch mehr mit dem Mittelalter-„Metal“ auseinander als die anderen Alben. Das hängt einerseits mit dem neuen Sänger René Brandt zusammen und andererseits mit einer leicht geänderten Instrumentierung. Zwar bewegt man sich lyrisch noch immer deutlich im Mittelalter, aber das Fundament bilden Gitarre und Bass, die den Songs mit aggressiven Riffs und treibenden Rhythmus-Strukturen ordentlich Antrieb verleihen. Es sind nur noch selten sind Sackpfeifen, Drehleier und Flöten zu hören. Allerdings wird die Band seit 2013 mit der Violine von Sabine Radies unterstützt, was dem Arrangement teilweise eine gewisse Dramatik verleiht. Die letzten Alben haben besonders von Fenris Lyrics profitiert, die zum Feiern oder zum Nachdenken angeregt haben und durch ihre Eingängigkeit für einen gewissen Wiedererkennungswert gesorgt haben. Deshalb hatte ich zunächst ein wenig Angst, dass die Qualität der Lieder unter René Brandt leiden könnte. Aber ich habe mich bereits bei dem zweiten Durchlauf dabei ertappt, wie ich die ein oder andere Zeile aus dem Kopf mitsingen konnte. Für den Wiedererkennungswert ist also weiterhin gesorgt. Die Tiefgründigkeit der Texte ist allerdings ein bisschen verlorengegangen. Stimmlich steht der neue Leadsänger Fenris in nichts nach. Die Vocals sind zwar nicht mehr ganz so dunkel und rau, aber trotzdem sind sie noch immer aggressiv, laut und kräftig. Die Gefahren, die ein Sängerwechsel mit sich bringen kann, wurden von der Band geschickt umfahren. Das neue Album hört sich noch immer nach Ingrimm an. Den harten Klängen würde sicherlich zwischendurch mal ein weniger aggressiver Kontrapunkt gut tun. Trotzdem sollten Mittelalter Rock-Fans, die sich nicht von diesen Klängen abschrecken lassen, unbedingt mal reinhören