Artist: Iron Angel
Herkunft: Deutschland
Album: Emerald Eyes
Spiellänge: 47:00 Minuten
Genre: Speed Metal, Power Metal
Release: 02.10.2020
Label: Mighty Music
Link: https://www.facebook.com/IronAngel.hh
Bandmitglieder:
Gesang – Dirk Schröder
Bass – Didi Mackel
Schagzeug – Maximilian Behr
Gitarre – Robert Altenbach
Gitarre – Nino Helfrich
Tracklist:
1. Sacred Slaughter
2. Descend
3. Sands Of Time
4. Demons
5. What We’re Living For
6. Emerald Eyes
7. Fiery Winds Of Death
8. Sacrificed
9. Bridges Are Burning
10. Heaven In Red
11. Dark Sorcerey
„For fans of Kreator, Sodom & old-school German speed/thrash“
Das steht ganz oben auf dem Infoblatt des Labels und dem Rezensenten läuft schon beim Lesen dieses Satzes das Wasser im Mund zusammen. Also rein mit der Scheibe und auf play gedrückt. Lasst das Massaker beginnen. Let’s get ready to rumpel!
4:23 Minuten später endet Song Nummer eins, Sacred Slaughter. Schweigen und nachdenkliche Stille. Das Publikum guckt gespannt zum Time For Metal-Redakteur. Wie wird sein Fazit ausfallen? Was steht in seinem Gesicht geschrieben? Freude, Ablehnung oder Pokerface? Herrgott, ist das spannend!
„Hömma, Jungens, ihr hört schon gerne alte Blind Guardian zu Batallions Of Fear– und Follow The Blind-Zeiten, stimmt’s? Also… ich frag für ’nen Freund…“
Der Opener hätte locker auf einer der ersten Scheiben der Krefelder zu finden sein können. Das ist lupenreiner Speedmetal mit allem, was dazu gehört. Gitarrengeschredder, treibende Drums und mit Dirk Schröder ein Frontmann, der mich ziemlich an einen jungen Hansi Kürsch erinnert. Wenn auch eine Oktave tiefer.
Neugierig geworden? Schaut/hört euch das Lyricvideo dazu an:
Sogar die Chöre sind vorhanden. Ich bin begeistert!
Das folgende Descend packt noch eine Schippe Kill ‚Em All drauf und galoppiert bis zum Midtempo-Shout-Chorus wunderbar schnell auf der Überholspur in Richtung Old School Speedmetal.
Passend zum Jahrzehnt ist auch der Running Wild-Einfluss auf Sands Of Time nicht zu überhören. Riffing und Gesangslinie könnten auch aus den frühen Jahren der Hanseaten stammen. Ach ja, erwähnte ich, dass Iron Angel ebenfalls aus Hamburg kommen? Es passt alles zusammen!
Und wisst ihr was? Beim hymnischen Refrain des harten Speedbangers What We’re Living For hatte ich eine Gänsehaut. Scheiße, ist das gut. Gleich noch mal von vorne hören!
Kommen wir noch mal zum Einleitungssatz. Ich würde die Nähe zu Sodom und Kreator nicht wirklich unterschreiben. Wer sich die Thrash-Keule auf die Birne kloppen will, wird z.B. bei den süddeutschen Nuclear Warfare und ihrer aktuellen Lobotomy-Scheibe sein Glück finden.
Iron Angel sind definitiv mehr Speed- und harter Powermetal. Hört euch bitte Bridges Are Burning an, das mit einem unglaublich starken NWOBHM-Chorus und den gnadenlosen Doublebass-Attacken die Wände zum Zittern bringt.
Hamburg? Könnt ihr mich hören? Das war ganz schön großes Kino! Ich applaudiere stehend und bedanke mich für die siebenundvierzig Minuten.