Korpse – Insufferable Violence

Das Tulpenschlachten geht weiter

Artist: Korpse

Herkunft: Niederlande

Album: Insufferable Violence

Spiellänge: 37:41 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.02.2021

Label: Unique Leader Records

Link: https://korpsesbdm.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Sven van Dijk
Gitarre – Floor van Kuijk
Bassgitarre – Robin van Rijswijk
Schlagzeug – Marten van Kruijssen

Tracklist:

  1. PTSD
  2. Insufferable Violence
  3. Disposable Underaged Objects
  4. Self Preservation
  5. A Final Lesson
  6. Genocidal Bloodbath
  7. Callousness
  8. Vital Transaction
  9. Molestation Condonation
  10. Epochs Of Melancholy

Hatte ich mich bei den Deutschen von Stillbirth schon gewundert, dass sie von Unique Leader Records unter Vertrag genommen wurden, so wundere ich mich bei den Niederländern von Korpse noch mehr. Das Label ist ja eher für die technische Seite des Death Metals bekannt. Stillbirth haben ja eine gewisse Entwicklung in diese Richtung vorgenommen. Korpse sind seit Jahren gut mit dabei, wenn es um den Slam Death Metal geht. Aus Bussum, aus Nordholland, also quasi ums Eck von mir, stammt das Quartett und liefert nun das dritte Album ab. Fünf Jahre mussten die Fans warten. Schauen und hören wir einmal.

PTSD dient wohl eher als Intro, obwohl es sich eigentlich doch eigentlich um einen richtigen Song handelt. Die Niederländer sind für ihre Slamparts bekannt. Hinzu kommen durchgehende Spracheinlagen, bevor man dann mit Insufferable Violence so richtig loslegt und die Sau ordentlich durch Bussum treibt. Hier bekommt man genau das, was man braucht und was man von Korpse auch erwartet. Brutaler Death Metal versus Slam Death. Dabei klingt man zu keiner Sekunde stumpf oder langweilig, sondern agiert mit einem gewissen technischen Standard. Blastbeat und Breakdowns stehen als gleichberechtigte Partner im Raum. Besonders der Drummer kann mich überzeugen. Die Vocals sind mal so richtig derbe tief. So muss das sein. Auch die Instrumente sind ganz tief im Keller gestimmt worden. Der Sound ist richtig fett, da kann man nicht meckern.

Der Song hat mich durchaus überzeugt und auch die nächsten beiden Stücke Disposable Underaged Objects und Self Preservation gehen gut ins Ohr. Schnell wird klar, dass die Burschen ihre Instrumente absolut beherrschen, aber das Songwriting doch recht gleich gelagert ist. Okay, ist natürlich im brutalen Death Metal des Öfteren der Fall. Mir ist das aber egal, denn im Grunde schockt der ganze Krams hier. Ich habe sie schon live gesehen und muss sagen, dass sie noch nie so geil klangen wie jetzt.

Ich brauche aber mehr Songs wie z.B. Genocidal Bloodbath. Das Riffing ist sehr catchy und groovy und mit dem dazu gehörigen Dumpart kommt es richtig geil rüber. Solche geilen Sachen dürften sie ruhig öfter mit einbauen.

Auch Molestation Condonation ist vom Songwriting her sehr durchdacht. Kommt erst wie ein Slammonster aus den Boxen gekrochen und wird nachher zu einem brutalen Death Metal Ungetier.

Neben dem Titeltrack und Genocidal Bloodbath gefällt mir der Rausschmeißer Epochs Of Melancholy am besten. Hier wird mal richtig Abwechslung geboten, coole Sache. Der Song slamt zwar auch, aber hat eine sehr melancholische Seite durch das melodische Riffing. Und am Ende bewegt man sich schon beinahe in doomigen Gefilden. Kommt gut, diese Schiene dürften sie absolut ausbauen.

Ich bin froh, dass der brutale Death Metal doch im Vordergrund steht. Es wird zwar viel geslamt, aber die Blastbeatattacken überwiegen. Auch die Breakdownparts klingen zu keiner Zeit stumpf oder langweilig. Der Drummer lässt sich immer was einfallen, wie z.B. Doublebassteppiche etc. Das macht die Sachen interessant, obwohl mir das Geslamme immer noch zu viel ist. Ein wenig mehr Abwechslung könnte nicht schaden, auch wenn natürlich die Möglichkeiten durch die Limitierung der Musikrichtung eingeschränkt sind. Dafür machen die Burschen ihre Sachen aber richtig gut. Auf zum Circle Pit und zum Tulpenschlachten.

Korpse – Insufferable Violence
Fazit
Die Niederländer von Korpse bieten auf ihrem dritten Album eine gelungene Mischung aus brutalem Death Metal und Slamparts, aus Blastbeats und Breakdowns. Im eng gesteckten Rahmen kommen sie gut zur Entfaltung, obwohl man schon ein wenig abwechslungsreicher zu Werke gehen könnte. Für den Bereich aber ein gutes Album.

Anspieltipps: Insufferable Violence und Genocidal Bloodbath
Michael E.
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