Lesung: Wolfgang Hohlbein liest in Flensburg aus Armageddon

„Deutschlands führender Fantasy, Horror und Science-Fiction Autor liest im hohen Norden!”

Eventname: Armageddon

Schriftsteller: Wolfgang Hohlbein

Ort: Bücher:Rüffer, Flensburg

Datum: 22.03.2018

Kosten:  12 €

Genre: Fantasy

Besucher: 50

Veranstalter: Bücher: Rüffer

Link:  http://www.hohlbein.de

https://buecher-rueffer.buchhandlung.de

Heute gibt’s mal ganz was anderes. Ich nehme an einer Lesung teil. Das ist schon etwas Ungewöhnliches, denn es ist meine Erste. Bisher war ich nur zu CD Präsentationen oder Release Partys. Aber da hier mein Lieblingsautor liest, lass ich mir das nicht nehmen und fahre erneut nach Flensburg. Diesmal nicht ins Roxy, sondern in die Buchhandlung Rüffer in der Wolfgang Hohlbein aus seinem neuesten Werk Armageddon vorliest. Ich bin zeitig da und hole meine reservierte Karte ab. Das Buch kann natürlich auch gleich erworben werden. Da sich das bereits in meinem Besitz befindet und ich es auch schon durchgelesen habe, brauch ich keins. Trotzdem habe ich es mit, sodass der Schöpfer des außergewöhnlichen Buches dieses später signieren kann. So langsam füllt sich der kleine Raum. Die Buchhandlung stellt Wein, Sekt oder Wasser zur Verfügung. Die Gäste schauen sich die ausgestellten Bücher an oder fachsimpeln über die Hohlbeinschen Werke. Auch Vermutungen über kommende Bücher werden thematisiert.

Wer ist dieser Wolfgang Hohlbein? Der 1953 in Weimar geborenen Schriftsteller lebt in der Nähe von Neuss auf einem Bauernhof mit Ziegen, Katzen und Hunden und hat bisher ca. 220 bis 240 Bücher (weiß er auch nicht mehr so genau) geschrieben. Davon einige mit seiner Frau Heike oder mit seiner Tochter Rebecca, die sich auch in großen Teilen im Buch Armageddon wiederfinden dürfte. Den Durchbruch erlebte er mit Märchenmond, welches 1982 den Nerv der Zeit traf. Aber nicht nur fantastische Werke, sondern auch Science-Fiction Romane, Kinderbücher oder auch Heftromane, die er unter Pseudonymen für John Sinclair oder die Gespensterkrimis schrieb, entstanden. In vielen Fällen bilden kleine alltägliche Gegebenheiten die Grundlage für seine Bücher. So auch Armageddon, welches in einem Flugzeug auf dem Weg nach Israel beginnt und in dem herumtollende Kinder für nasse Hosenbeine durch verschüttete Cola sorgen.

Kurz vor acht trifft der Autor ein und wird durch den Besitzer der Buchhandlung begrüßt. Er geht etwas herum und begutachtet die ausgestellten Bücher. Ich frage ihn, ob ich ihn fotografieren darf, und bekomme eine positive Antwort. Dabei merke ich, dass Wolfgang Hohlbein so gar nicht dem entspricht, was ich erwartet hatte. Ich dachte, er ist viel größer und eben ein richtiger Star, obwohl er bereits gut 28 Millionen Bücher verkauft hat. Aber nein, er ist knapp 165 groß, kommt fast gänzlich in schwarz mit Lederjacke, Jeans, grauem Hemd und bequemen Schuhen daher. Seine langen, angegrauten Haare trägt er offen und so ist der Übergang zum dichten Bart fließend. Er ist ein Mensch wie du und ich, nicht wirklich auffällig, eher schüchtern und zurückhaltend. Im Gespräch blüht er dann auf. Aber irgendwie erinnert er mich etwas an Catweazle. Hinter der Brille schauen kluge Augen in die Welt und er gibt sich freundlich und aufgeschlossen. Pünktlich um acht erscheint er dann hinter dem Pult und nach einer kurzen Einführung geht es mit der oben beschriebenen Szene los. Er liest knapp eine gute Dreiviertelstunde vor und seine angenehme Stimme lässt die Zeit wie im Fluge vergehen. Auch er ist von der Grippe nicht gänzlich verschont geblieben und so unterbricht ein leichtes Husten ab und an.

In der anberaumten Pause nimmt sich Wolfgang Hohlbein Zeit, um Bücher zu signieren oder auch für Bilder mit Fans zu posieren. Auch ich reihe mich ein und lege ihm meine Armageddon Ausgabe und mein erstes erworbenes Hohlbein-Buch, eine Taschenbuchausgabe von dem Druidentor, vor. Wir wechseln noch ein paar Worte bezüglich meiner umfangreichen Sammlung, alle seine Bücher befinden sich in meinem Besitz, dann geht es schon weiter. Er liest noch ein weiteres Kapitel und beendet dann den zweiten Teil. Dankbarer Beifall brandet auf.

Jetzt dürfen wir noch Fragen stellen und dieses Angebot wird dankend und ausgiebig angenommen. Die Frage nach dem Ende des Buches bleibt er schuldig, denn das soll ja schließlich gekauft werden. Dabei erwähnt er aber, dass noch zwei weitere Bände geplant seien, wovon einer zum Herbst erscheinen wird. Auch bezüglich der Frage, wie es mit der Chronik der Unsterblichen (bereits 16 Bände sind erschienen) weitergeht, beantwortet er, wenn auch nur vage. Zunächst soll ein Abschlussband im kommenden Jahr erscheinen oder auch noch weitere. Das kann er noch nicht genau sagen. Auch Nachfragen zur Kooperation mit seiner Frau konnte er positiv beantworten, da kommt demnächst etwas Neues. Angesprochen auf seinen Musikgeschmack, bekennt er sich zur härten Musik aber nicht wirklich ausschließlich. Er steht aber ansonsten auch anderen Genres offen gegenüber. Die Nachfrage, wie er zum Schreiben kam, nimmt er zum Anlass, um über seine Wurzeln zu berichten. Seine ersten Erfahrungen machte er mit Karl May. So bekam der kleine Wolfgang als Erstes den Winnetou Band III, was ja sehr sinnig war. Aber die weiteren Bände folgten und später wurden dann Michael Ende, H.P Lovecraft oder J.J.Tolkien zu seinen literarischen Vorbildern. Auch bezüglich einer Verfilmung eines seiner Bücher konnte er positiv anmerken, dass da was in konkreter Planung ist. Allerdings kann er noch keine Details bekannt geben, außer, dass es sich um die Verfilmung seines Hagen von Tronje handeln wird.

Auch zu seinen metallischen Vorlieben äußert er sich. So kooperiert Wolfgang mit der Band Vanden Plas, die mit ihm zusammen die Rockoper Die Chronik Der Unsterblichen in Karlsruhe sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht hat. Der Sänger übernimmt dabei die Rolle der Hauptfigur aus den Romanen. Auch mit Manowar sollte es eine Zusammenarbeit geben. Daraus entstand der Roman Thor und bei den Mannen um Joey De Maio die CD Gods Of War. Allerdings blieb es bei dieser einen Konstellation. Auch in seinem jetzigen Werk gibt es einen Zusammenhang zum Metal. So hört die Hauptfigur Beki im Flieger Subway To Sally. Damit ist der Zusammenhang zum Magazin Time For Metal mehr als nur hergestellt.

Um kurz vor zehn ist dann dieses Event vorbei. Ich nutze im Nachgang nochmals die Gunst der Stunde und frage, ob es eine Tournee mit der Chronik Der Unsterblichen und Vanden Plas geben wird. Das wird verneint, denn der technische Aufwand ist einfach zu groß, aber eine kleine Tour in abgespeckter Version ist vorstellbar.

Fazit: Ein spannender Abend mit einem tiefenentspannten Autor, der sein überaus spannendes Buch vorstellt, bereitwillig Auskunft gibt und einfach ein authentischer sympathischer Zeitgenosse ist.