Artist: Like Moth To Flames
Herkunft: Columbus, Ohio, Vereinigte Staaten
Album: No Eternity In Gold
Spiellänge: 38:25 Minuten
Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Release: 30.10.2020
Label: UNFD
Link: http://www.beispiel-seite.de
Bandmitglieder:
Gesang – Chris Roetter
Rhythmusgitarre und Backgroundgesang – Zach Huston
Leadgitarre – Eli Ford
Bassgitarre und Backgroundgesang – Aaron Evans
Schlagzeug – Greg Diamond
Tracklist:
- The Anatomy Of Evil
- Habitual Decline
- Burn In Water, Drown In Flame
- Fluorescent White
- God Complex
- YOTM
- Killing What’s Underneath
- A Servant Of Plague
- Demon Of My Own
- Selective Sacrifice
- Spiritual Eclipse
Kennt ihr das auch? Ihr hört ein Album, findet es eigentlich nicht schlecht und doch liegt es nur in der Ecke und wird nicht nochmals angefasst? So erging es mir mit dem 2011er Release von Like Moth To Flames (When We Don’t Exist). Leider habe ich die Band nach dem Review wirklich absolut aus den Augen verloren. Vielleicht liegt es daran, dass sich meine musikalische Entwicklung ein wenig mehr in Richtung Melodic Death Metal bewegte und somit der Weg zu Post Hardcore-lastigen Platten weiter entfernt war als zu Releases von Norther, Children Of Bodom oder In Flames. Doch jetzt habe ich seit 2011 bereits zwei EPs und die Alben An Eye For An Eye (2013), The Dying Things We Live For (2013) und Dark Divine (2017) „verpasst“ und da fiel mir auf, dass 2020 doch ein Langspieler aus dem Hause der Motten erschienen ist. Also gebe ich nun wirklich zehn Jahre später den Herren aus Ohio nochmals eine Chance, um sich in mein Gehörgang zu fräsen – um zu bleiben?
Wie schon 2011 startet man erneut ohne Intro direkt in den Song The Anatomy Of Evil und zeigt auf Anhieb, wo es musikalisch auf No Eternity In Gold hingehen soll. Denn wer nach fünfzehn Sekunden mit einem schnuckeligen Breakdown intrudiert, um dann hinter den Vocals von Fronter Chris Roetter ein Metalcore/Post Hardcore-Gerüst aufzubauen, der versorgt meine Gesichtsmuskulatur auf Anhieb mit einem breiten Grinsen. Das, was aber klar in Richtung der Geschmackssache zu schieben ist, sind den Hardcore entnommene Riffs und der klar gesungene Refrain. Doch auch wenn sich das, was ich gerade beschrieben habe, durch das Album zieht wie ein roter Faden, fehlt es mir an einigen Stellen doch ein wenig an Wiedererkennungswert(?). Das, was im Vergleich zu früher klar zugenommen hat, ist die Härte, die sich sogar weiter in Richtung Deathcore bewegt, als ich das bezüglich des 2011er Releases noch im Kopf hatte. Jedoch nimmt diese Entwicklung wenig bis keine Dynamik raus und lebt davon, dass gerade die klar gesungenen Bausteine für Eingängigkeit sorgen. Hingegen hat die harte Seite am Mikrofon den Job, alles aus der „viel zu heilen Welt“ zu heben. Da, wo stumpf in die Saiten geballert wird, ist also immer ein wenig Erhellung vorhanden, um nicht ganz unterzugehen. Killing What’s Underneath tritt auffällig verspielt und melodisch auf und ist für mich eines der persönlichen Highlights des Albums. Dazu zeigt das Quintett mit Demon Of My Own, dass man auch den absoluten Gegensatz unter Kontrolle hat und versteht, wie eine Songstruktur aussehen muss, um beklemmende Atmosphäre durch Midtempo und das passende Mixing auf eine Platte gepresst bekommt.