Majesty – Back To Attack

Sind Majesty nach drei Jahren zurück, um im Heavy Metal anzugreifen? Ganz im Gegenteil, die Band stellt all ihre Aktivitäten zu Ende April ein.

Artist: Majesty

Herkunft: Lauda, Deutschland

Album: Back To Attack

Spiellänge: 48:20 Minuten

Genre: True Heavy Metal

Release: 28.04.2023

Label: Reaper Entertainment

Link: https://majesty-metal.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Tarek Maghary
Gitarre – Robin Hadamovxky
Gitarre — Emanuel Knorr
Schlagzeug – Jan Raddatz

Tracklist:

  1. The Oath Of Truth
  2. Back To Attack
  3. Demon War
  4. Glorious Warriors
  5. Never Kneel
  6. Freedom Child
  7. Age Of Glory
  8. Saviors In The Dark
  9. A Hero’s Storm
  10. In The Silence
  11. Out Time Has Come
  12. Heralds Of The Storm

Nach drei Jahren Funkstille kommt mit Back To Attack ein neues Majesty Album. Geplant war zunächst eine einjährige Pause, die direkt im Anschluss an die Legends Tour 2019 stattfinden sollte. Bedingt durch die Pandemie sind daraus nun drei Jahre geworden und mit Back To Attack wollen die aus Baden-Württemberg stammenden Musiker ihre Marschrichtung klarmachen. Gelingt ihnen dies mit den vorliegenden zwölf, na ja eher nur elf Tracks (der erste ist ja ein spoken Intro)? Das werden wir zum Ende hin wissen.
Update: Inzwischen ist bekannt, dass dieses Album das letzte der Bandgeschichte sein wird. Majesty haben vor kurzem über ihre Homepage und die sozialen Kanäle die Einstellung ihrer Aktivitäten ein. Am 28.04.2023 wird ein letztes Konzert in Wiesbaden gespielt und dann ist die Band zunächst Geschichte. Wie es weitergeht, so zu lesen im offiziellen Statement (hier), ist ungewiss.

Schon immer haben sich Majesty dem True Heavy Metal verschrieben und der Einfluss von Manowar, Maiden oder Accept ist nicht von der Hand zu weisen. Ist das schlimm? Nö, ganz im Gegenteil. Ehrliches Handwerk, das nicht davon geprägt ist, eine eigene Stilrichtung zu erfinden, die mit noch mehr „Post“ oder „Pre“ vor den ganzen Genres aufwartet. So fangen sie dann mit dem Titeltrack nach dem mit tiefer Stimme gesprochenen Intro an. Ein typischer Metaltrack mit einer gewissen Grundgeschwindigkeit. Teilweise hört er sich etwas unstrukturiert an. Der Tempowechsel im Mittelteil stört etwas. Dafür können Gitarrensoli und der Refrain das zumindest in Teilen wieder wettmachen. Das ist noch nicht überzeugend genug. Mit dem folgendem Demon War gelingt das jedoch. Gute Melodie, guter Gesang, gute Gitarren, mehr braucht es eigentlich nicht. Fetter Stampfer, der auch in der Liveshow gut gehen dürfte. Ähnlich verhält es sich mit Glorious Warriors. Der Song hätte auch von Manowar zu Crusader Zeiten stammen können. Die Ableitung des Tracks lässt sich nur schwer verheimlichen. Passt aber und ist gelungen mit dem im Hintergrund markanten mehrstimmigen Männerchor.

Die Reise setzt sich mit Never Kneel und Freedom Child fort. Ersterer gefällt mir persönlich nicht ganz so gut, obwohl der stakkatohafte Rhythmus schon fetzt. Leider passt der Gesang nicht immer darauf. Ob nun Emanuel oder Robin das Klampfensolo beisteuern kann ich nicht sagen, aber dass sie das können, wird immer wieder deutlich.  Der zweite ist ein anständiger Rocker, der sich im Durchschnitt bewegt. Age Of Glory macht die Sache dann wieder besser, kann mit einem guten Refrain aufwarten und auch gesanglich bietet der Track eine gute Performance und natürlich gehört das obligatorische Solo der Sechssaiterfraktion dazu. Mehrstimmiger Gesang und schneller Rhythmus lassen den kommenden Track Savior in The Dark punkten, bevor A Hero’s Storm mit einem leicht anderen Ansatz um die Ecke kommt. Etwas pathetischer, mit leicht epochalen Anklängen. Das gefällt mir gut und geht in eine leicht andere Richtung. Das ist ausbaufähig. Tja, was darf nicht fehlen? Eine Ballade. Bereits als ich den Header schrieb und die Titel einfügte, war fast klar, dass der folgende Song der ruhige Track sein muss. So ist es auch und In The Silence lässt keine Zweifel daran aufkommen. Mit akustischer Gitarre und verhaltenem, gefühlvollen Gesang geht’s los, bevor sich die Band darauf besinnt, auch etwas kräftiger weiterzumachen, ohne die Ballade zu zerstören. Selbstverständlich kommt ein Solo dazu und rundet den Song ab. Das geht auch und zeigt, dass sie es auch leiser können. Es folgen noch zwei Songs, bevor das Album nach nicht ganz 50 Minuten zu Ende ist. Der Stampfer Our Time Has Come könnte schon ein Omen sein, denn mit dieser Leistung können Majesty sagen, unsere Zeit ist gekommen. Letzter Song ist Heralds Of The Storm. Es wird nochmals eine sehr schnelle Nummer mit einer eingängigen Melodie abgeliefert. Das bleibt hängen und ist ein würdiger Abschluss, der vielleicht nur aus dramaturgischer Sicht getauscht hätte werden können. Dann hätte mit Our Time Has Come die Ansage für die erfolgreiche Zukunft gepasst. Das sollte aber auch so gehen.

Majesty – Back To Attack
Fazit
Mit Back To Attack melden sich Majesty eindrucksvoll zurück. Elf Songs, die nur mit wenigen Ausnahmen durchweg gelungen sind. Mit so einem Album können Majesty den Anschluss an den Erfolg schaffen. Nun müssen noch die treuen Fans das ebenso sehen und natürlich sollen viele neue dazugewonnen werden. Mit Liveauftritten würde das Material sicherlich überzeugen und so hätte einer Fortführung der Erfolgsgeschichte nichts im Wege gestanden. Zur Auflösung ist im oberen Bereich alles geschrieben.

Anspieltipps: Demon War, A Hero's Storm, Outr Time Has Come und Heralds Of The Storm
Kay L.
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