“Was lange währt wird doch nicht immer gut“
Artist: Manilla Road
Herkunft: Wichita, Kansas, USA
Album: To Kill A King
Spiellänge: 61:34 Minuten
Genre: Power Metal, Heavy Metal
Release: 30.06.2017
Label: Gold Core Records
Link: http://www.manillaroad.net
Bandmitglieder:
Gesang – Bryan ’Hellroadie’ Patrick
Gitarre, Synthesizer – Mark ’The Shark’ Shelton
Bassg – Phil E. Ross
Schlagzeug – Andreas ’Neudi’ Neuderth
Tracklist:
- To Kill A King
- Conqueror
- Never Again
- The Arena
- In The Wake
- The Talisman
- The Other Side
- Castle Of The Devil
- Ghost Warriors
- Blood Island
Manilla Road sind ein ganz besonderes Phänomen der Metal-Szene. To Kill A King ist ihr 18. Studioalbum und fast jedem ist der Name ein Begriff – so wirklich mit ihnen beschäftigt haben sich aber die Wenigsten und der ganz große Durchbruch blieb aus. Der Band kommt allerdings das True-Metal-Revival der letzten Jahre zu Gute. Auf Festivals wie dem Keep It True (Deutschland) oder dem Frost And Fire (USA) sind sie regelmäßig Headliner und Anhänger der Szene pilgern für die Band aus Kansas hunderte und tausende Kilometer. Dadurch sind in den letzten Jahren auch größere Festivals auf die Band aufmerksam geworden (Sweden Rock, Hellfest etc.). Für die Band ein kleiner Durchbruch, der ihnen in den letzten vierzig Jahren nicht gelungen ist.
Diese kurze Einordnung ins Metal-Geschehen steht dabei auch symbolisch für die musikalischen Machenschaften der Band. Auf To Kill A King bleibt das Quartett, von dem nur Gitarrist und Sänger Mark Shelton ständiges Mitglied der Band ist, seinem Stil treu und liefert epischen Metal – nicht umsonst betitelt die Band ihren Stil als Epic Metal. Episch heißt für den unvoreingenommenen Hörer im Fall von dieser Platte allerdings langwierig, langsam und langweilig. Das Album hat eine Laufzeit von über 61 Minuten verteilt auf 10 Songs, im Schnitt also 6 Minuten pro Song. Diese sechs Minuten sind in den meisten Fällen zu lang. Das Tempo der Band ist träge und die Stücke strotzen nicht gerade vor Inspiration und Kreativität. Einziger Lichtblick sind die Passagen in denen Manilla Road das Tempo anziehen und der Stil in Richtung Power Metal verlagert wird. Ansonsten wird das überschaubare musikalische Niveau vom wenig aufregendem Gesang des Sänger-Duos und der für das Jahr 2017 unterdurchschnittlichen Produktion abgerundet. Der Produktion lässt sich zu Gute halten, dass die Band laut eigener Aussage auf einen Mix wert legt, der sich möglichst nah am Live-Auftritt orientiert. Auf Effekte und Editing verzichten ist ja schön und gut, aber ein Sound mit so wenig Druck auf den Vocals ist nicht zeitgemäß. So bleibt To Kill A King ein eher mittelmäßiges Album einer Band, die vielleicht darüber nachdenken sollte, ob ihr kreativer Fundus nicht langsam zur Neige geht.