Molis Sepulcrum – Left For The Worms (EP)

Ungarische Freaks in schwedischen Gewässern

Artist: Molis Sepulcrum

Herkunft: Ungarn

Album: Left For The Worms (EP)

Spiellänge: 22:47 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 16.07.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://molissepulcrum.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Disemboweler
Gitarre – Alkoholizer
Schlagzeug – Winehammer

Tracklist:

  1. The Prey
  2. Impaled By Fear
  3. The First Insection
  4. The Agony Of Decease
  5. Ready For Dissection
  6. Left For The Worms

Über das Trio aus Ungarn gibt es eigentlich nicht viel zu berichten, außer dass 2/3 der Band noch bei Gravecrusher aktiv sind. Diese Band dürfte aber auch nur den Undergroundfreaks bekannt sein. Egal. Bei dieser EP handelt es sich um die erste Veröffentlichung der Band.

Schon nach einigen Sekunden wird klar, dass es auch in Ungarn HM2-Pedalen zu erwerben gibt. Und natürlich macht man sich auf, um in schwedischen Gewässern zu fischen. Nach einem langsamen Beginn geht es bei The Prey typisch zur Sache. Melodische Leads und Soli stehen auf der Agenda. Diese wird natürlich ordnungsgemäß abgearbeitet. Tempowechsel gehören dazu, genauso wie eine gewisse Grundatmosphäre. Der Song lebt von einem markanten Riff und einen guten Groove. Danach baut man den Song noch einmal kurz auf. Einige Vorspieler, ein Uargh und Tempo. Sehr schön. Nicht neu oder überraschend, aber eben ganz geil. Gute-Laune-Musik. Ein Uftatatempo und ein Solo folgen, dann noch einmal ins Midtempo und fertig ist der Spaß.

Der Bass leitet das weitere Geschehen ein. Danach geht es bei Impaled By Fear erst einmal zügig zur Sache. Typisch schwedisch eben. Die Vorspieler sind ganz geil und werden weiter verwendet. Gute Idee. Dieser Part bleibt hängen, der nachfolgende Schnelle eher nicht. Aber so setzt man das Rennen fort, bin man eine Gitarre vorspielen lässt und immer wieder im Wechsel mit einem langsamen Part präsentiert. Auch eine gute Idee. Der Gesang gesellt sich auch noch hinzu und natürlich auch ein Solo. Ab in einen fetzigen Uftatapart, der sehr viel Druck erzeugt. Viel verkehrt machen diese Ungarn nun wirklich nicht, muss man sagen. Das Ende klingt aber ein wenig chaotisch.

Schön langsam, druckvoll und atmosphärisch geht es zu Beginn von The First Insection zur Sache. Eine Gitarre spielt langsam vor und man erhöht nicht sofort das Tempo. Endlich mal nicht vorhersehbar. Das Tempo wird aber noch erhöht und mit einem melodischen Lead versehen. Der Midtempo-Groove ist richtig fett. Alle Riffs kommen einem sehr bekannt vor, aber das ist ja im Old School Death Metal des Öfteren der Fall. Das Solo finde ich eher belanglos. Der Song an sich geht gut ins Ohr.

Left For The Worms, der Namensgeber dieser EP, beendet diese kleine musikalische Einheit. Ja, und dieser hat es in sich. Sehr fettes Brett. Der Song marschiert sofort nach vorne los und hat dieses typische schwedische Riffing am Start. Der Gesang, wie bei den anderen Songs, ist ein wenig zu sehr im Hintergrund. Die Produktion im Ganzen könnt etwas druckvoller sein. Davon mal abgesehen macht der Song echt Laune. Besonders der Midtempo-Groove kracht. Dann wird sofort das Tempo wieder aufgenommen, und zwar durchgehend. Nach einem Break wird es sehr langsam. Und genauso muss das. Der Kopf fängt automatisch an zu wackeln. Besonders live kommt so etwas immer geil. Ein kleines Solo hinzu, muss ja sein, was sonst, hehe. Und so schleppt man sich ins Ziel und fährt den Song langsam runter. Mit einer fetten Produktion wäre der Song noch geiler gewesen, aber auch so macht das Zuhören echt Spaß.

Ungarische Freaks in schwedischen Gewässern. Gutes Material. Die Ungarn haben ihre Stärke eher bei den schleppenden Parts. Wer von schwedischem Death Metal nicht genug bekommen kann, sollte diese EP abchecken. Ich bin mal auf das Debüt gespannt. Mehrere Songs im Stile von Left For The Worms und eine bessere Produktion könnten gut funktionieren.

Molis Sepulcrum – Left For The Worms (EP)
Fazit
Die Ungarn agieren mit dem guten, alten Boss-Pedal. Ein HM2-Sound impliziert schwedischen Death Metal. So auch bei Molis Sepulcrum. Die Produktion könnte zwar druckvoller sein und das eine oder andere Riff effizienter, aber im Großen und Ganzen handelt es sich um eine gute Vorstellung.

Anspieltipps: The Prey und Left For The Worms
Michael E.
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