Narnia – Narnia

The Lion Roars Again

Artist: Narnia

Herkunft: Jönköping, Schweden

Album: Narnia

Spiellänge: 38:02 Miniten

Genre: Melodic Metal, Christian Metal

Release: 16.06.2016, Re-Release 21.07.2017

Label: Massacre Records

Link: http://narniatheband.com/

Produktion: Thomas “Plec” Johansson

Bandmitglieder:

Gesang – Christian Liljegren
Gitarre, Gesang, Keyboard – CJ Grimmark
Keyboard – Martin Härenstam
Bass – Jonatan Samuellson
Schlagzeug – Andreas “Habo” Johansson

Tracklist:

  1. Reaching For The Top
  2. I Still Believe
  3. On The Highest Mountain
  4. Thank You
  5. One Way To The Promised Land
  6. Messengers
  7. Who Do You Follow
  8. Moving On
  9. Set The World On Fire
  10. Living Water (2017 Version, Bonus Track)
  11. Utvandrarna (Bonus Track)

Da ist es nun, das siebte Full-Length Album der nach den Chroniken Von Narnia-Büchern benannten Band Narnia. Nachdem sie viele gute Alben auf den Markt gebracht hatte, löste sich die Band im Jahre 2010 auf. 2014 wurde das Projekt reaktiviert und reformierte sich mit den Originalmitgliedern. Dieses Jahr ist allerdings der Bassist wieder ausgeschieden und wird durch Jonatan Samuelsson ersetzt. So wurde dann auch die hier vorliegende Platte bereits 2016 veröffentlicht, allerdings nur über eine eigene Vertriebsschiene. Massacre Records hat das noch immer vorhandene Potenzial erkannt und sich Narnias angenommen, um die selbst betitelte CD in Europa zu vermarkten. Bereits im Vorfeld wurden zwei Singles und vier Videos veröffentlicht. Das eine, Thank You, stelle ich nach dem Review als Link zur Verfügung, da es eines meiner Lieblingssongs visualisiert. Als Einstieg kann ich die CDs Long Live The King und Awakening empfehlen. Stilistisch wird hier melodischer Christian Power Metal geboten. Er wird auch öfters als White Metal bezeichnet und bewegt sich textlich in diesen Bereichen.

Der Opener Reaching For The Top geht gleich gut ab. Tolle Melodie, großartiger Refrain, klasse Instrumentalisierung. Das sind Dinge, die einen guten Song ausmachen, und das ist den Jungs von Narnia hier par excellence gelungen. Ein Opener, wie er sein sollte. Christian Liljegren hat eine aussagekräftige Stimme, die hier super zum Einsatz kommt. Da wird der Titel des Songs schon fast zum Omen. Reaching For The Top könnte somit klappen. CJ Grimmark liefert hier eindrucksvoll die Gitarrenarbeit dazu ab.

Im nächsten Track, I Still Believe, geht es nicht ganz so rasant zur Sache. Aber auch hier fällt das intelligente Songwriting auf. Textlich sind die christlichen Einflüsse zu merken, das schadet den Songs aber nicht. Vielleicht ist die Black Metal Fraktion nicht so begeistert, aber jeder Power Metaller müsste hier vor Begeisterung feuchte Augen bekommen. Beeindruckend ist die Arbeit von Drummer Andreas Johansson und am Viersaiter Jonathan Samuellson. Sie liefern eine solide Basis für die darauf aufbauenden Keyboardklänge von Martin Härenstam. Dann kommt schon einer meiner Lieblingssongs, On The Highest Mountains. Dem Refrain dieser Midtempo-Nummer kann ich mich nicht entziehen. Dann auch noch die Klampfe von CJ Grimmark. Genial bis göttlich geil. Und das nächste Highlight kommt gleich hinterher. Auch Thank You ist einer meiner Top Songs. Er beginnt ruhig mit verfremdeter Stimme. Sprechgesang mit minimalistischem Instrumenteneinsatz bis, ja – bis das Solo einsetzt. Gänsehaut pur stellt sich für diesen balladenhaften Track ein. Der Text, natürlich christlichen Ursprungs, könnte in jeder Predigt als Dankeshymne an Gott verwendet werden.

Weiter geht dieses überragende Album mit One Way To The Promised Land. Klar, über den Text muss ich nicht viel sagen, da hier, wie in allen anderen, der Bezug zum Christentum nicht zu verleugnen ist. Musikalisch wieder ein tolles Stück. Schöner Refrain, der von einem druckvollen Rhythmus untermalt wird. Messenger kommt zu Beginn etwas poppiger um die Ecke. Nicht, dass der Song dadurch schlechter ist, aber er hat nicht die ganz große Klasse der Vorhergehenden. Zwischendrin kann aber ein kleiner Soloeinsatz dieses wieder wettmachen. Außerdem hat der Song nach mehrmaligem Anhören eine schöne Melodienfolge, initiiert durch einen Halbton, der sich nicht sofort erschließt. Who Do You Follow fängt wieder schneller an und besticht durch den stakkatohaften Einsatz von Bass und Drum. Hier wird wieder der, wie schon in anderen Songs und immer wieder auf den Covern erwähnte Löwe besungen “Soon The Day Will Come, Awaiting The Lions Return“. Hierbei handelt es sich um eine Verknüpfung des Stammes Juda zu dem Löwen, die dadurch untrennbar verbunden waren. So wird der Löwe oft in der hebräischen Welt als Synonym für die Juden verwendet. Somit bekommt die Textzeile eine unterschwellige Hoffnung auf die Rückkehr eines erstarkten Judentums. Moving On und Set The World On Fire sind die beiden letzten Songs dieses Werkes. Im Letzteren brilliert noch mal CJ Grimmark.

In der nun erscheinenden Version sind zwei Bonustracks mit dabei. Bei einem handelt es sich um eine neu aufgenommene Version von Living Water, welche bereits 1999 auf dem Werk Long Live The King erschien. Diese Version zeigt deutlich, wie schon damals gute Songs geschrieben wurden. Diese Produktion ist etwas druckvoller, aber der Ursprungstrack bleibt präsent. Das abschließende, rein instrumentale Stück Utvandrana, scheint eine Hommage an den gleichnamigen schwedischen Film zu sein. Es wird ausschließlich auf dem Klavier gespielt. Schöner Abschluss

Fazit
Gelungenes Comeback einer bereits vor Jahren gute Musik schreibenden Band. Mit diesem Werk sollte es machbar sein, nochmals weit oben in den Charts zu landen. Wer die biblischen Texte nicht mag, sollte einfach drüber weghören und nur die Musik genießen. Fans von 666 oder Lucifer könnten sich abgestoßen fühlen, aber zu Hölle und Teufel gehört nun mal auch Himmel und Gott. Ich bin Atheist und mich stört das nicht. Ich mag die Songs, auch wenn mich der textliche Inhalt nicht fesselt. Einfach reinhören und die superschönen Melodien genießen. Einigen ist das vielleicht alles zu harmonisch, aber Freunde von Power Metal sind hier richtig aufgehoben. Live dürften Songs wie Reaching For The Top oder Living Water abgehen wie Schmidts Katze. Höchstpunktzahl.

Anspieltipps: Thank You, On The Highest Mountain, Livin Water und Reaching For The Top
Kay L.
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