Nuclear Warfare – Empowered By Hate

“Auf nach Sao Paulo“

Artist: Nuclear Warfare

Herkunft: Ludwigsburg, Deutschland

Album: Empowered By Hate

Spiellänge: 39:56 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 04.08.2017

Label: MDD Records

Link: http://www.nuclearwarfare.de/

Produktion: Papiris Studio, Sao Paulo von Caio Monfort

Bandmitglieder:

Gesang und Bass – Just Fucking Fritz
Gitarre und Backgroundgesang – Just Fucking Listl
Schlagzeug – Just Fucking Alex

Tracklist:

  1. After The Battle
  2. Let The Hate Reign
  3. Mata Com Faca
  4. Fear
  5. Warlust
  6. Bite Of The Viper
  7. Half Truths
  8. A Nice Day
  9. Nuclear Warfare
  10. Thrash To The Bone

Die drei noch übrig gebliebenen, aus Ludwigsburg stammenden, Thrasher Nuclear Warfare wollen den eingefleischten Thrashfan der 80er mit purem, ehrlichen Thrash aufsaugen. Das mit zehn gnadenlosen Stücken, die in knapp 40 Minuten auf einen einhauen, ist das erste Album, welches mitten in Sao Paulo aufgenommen wurde und somit ein weiterer Schritt auch für internationale Erfolge des Trios.

 

Mit After The Battle geht es direkt los und das erinnert mich gewaltig an Mille und Schmier in alten Zeiten. Es wird auf die Felle eingeprügelt und ins Mikro gerotzt, genau, wie alter Thrash klingen muss – ein guter Einstieg. Mit Let The Hate Reign schreitet die Truppe fort und prügelt einem quasi die vier Worte ins Gehör ein, was zum einen etwas nervt, doch sicherlich nach zehn Bier auch zum Mitgrölen einlädt. Doch die anschließende Komposition passt sich ganz der Amtssprache Brasiliens an – hier wird erstmals auf Portugiesisch gesungen, was irgendwie sehr an Sepultura zu Ratamahatta-Zeiten erinnert und passendermaßen lyrisch auch so klingt.

 

Mit Fear geht es nicht ganz so schnell los wie bisher, hier setzt die Band eher auf die etwas groovigere Seite und zeigt uns auch mal abwechslungsreichere Gitarrenparts. Wie ich finde, einer der besten Tracks der Scheibe. Spätestens nach Warlust und Bite Of The Viper muss man zugeben, dass die Jungs sich mit ihrem neuesten Werk im Vergleich zu den Vorgängern eher mit ernsteren, sogar politischen Themen auseinandersetzten und nicht NUR auf die bekannten Thrash-Sauflieder baut. Dies wird den einen oder anderen Fan jedoch trotzdem nicht davon abhalten können die Scheibe zu hören, denn puren 80er Thrash mit hier und da leichten Bay Area-Einflüssen hört man doch eh nur auf Partys und da ist man doch eh meistens … und merkt es nicht mehr richtig. Aber egal, die Scheibe lässt sich bestimmt auch gut beim Autofahren hören 😉

Bei Half Truths ändert sich hingegen dem Grundgerüst des Longplayers auch nicht viel, aber ist das schlimm? Es scheint, als ob schon alles gesagt sei, doch als A Nice Day dann an einem schönen Tag die Erde zerstören will und das mit einem ganz coolen Solo à la Kreator, ist das scheinbar nicht ganz so. Das vorletzte Stück haut dann wahrscheinlich jeden, der bis hierhin alles schön von vorne nach hinten durchgehört hat ein Kantholz ins Kreuz – akustisch angefangen, mit wundervoller Melodie eingestimmt und dann wieder mit dem alten „Gethrashe“ fortgefahren. Wohl mit Abstand die abwechslungsreichste und beste Komposition des neusten Silberlings. Den Absprung schaffen die Ludwigsburger dann mit, wie vom Vorgänger gewohntem „Just Fucking Thrash“, nur unter anderem Namen.
Fazit: Treu bleiben sich die Schwaben auf jeden Fall und etablieren sich weiter in der außerdem sehr treuen Thrash Szene. Trotz kleinerer Veränderungen zu den Vorgängerwerken wird mit hundertprozentiger Sicherheit jeder Fan der Band, aber gewiss auch neue Fans glücklich. Denn auch in Brasilien soll es viele Thrash Fans geben. Jedoch ist im Großen und Ganzen zu sagen, dass die Scheibe nichts großartig Besonderes ist. Mit alten Größen oder neuen Helden, wie Dust Bolt etc. kann nicht ganz mitgehalten werden, aber es ist trotz alledem ein sehr hörenswertes fünftes Studioalbum der drei Jungs geworden.

Anspieltipps: Nuclear Warfare, A Nice Day, Fear
Julian N.
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