Oceans Of Slumber – The Banished Heat

„In den Ozeanen des Schlummers brodelt es”

Artist: Oceans Of Slumber

Herkunft: Houston (Texas) / USA

Album: The Banished Heart

Genre: Progressive Metal, Progressive Rock

Spiellänge: 64:59

Release: 02.03.2018

Label: Century Media Records

link: http://www.centurymedia.com/artist.aspx?IdArtist=849

Bandmitglieder:

Vocals – Cammie Gilbert
Bass, Vocals – Keegan Kell
Drums, Piano Dobber Beverly
Guitars, Vocals – Anthony Contreras
Guitars, Vocals – Sean Gary

Tracklist:

1. The Decay Of Disregard
2. Fleeting Vigilance
3. At Dawn
4. The Banished Heart
5. The Watcher
6. Etiolation
7. A Path To Broken Stars
8. Howl Of The Rougarou
9. Her In The Distance
10. No Color, No Light
11. Wayfaring Stranger

Das dritte Album der Progressive Metaler / Rocker Oceans Of Slumber ist am 02.03.2018 erschienen. Der Nachfolger von Winter, ebenfalls bei Century Media erschienen, ist ein tolles Stück Progressiv Metal / Rock geworden.

Century Media veröffentlicht The Banished Heart auf CD und auf schwarzem Vinyl (Doppel LP inklusive beiliegender CD).

The Banished Heart ist aus meiner Sicht insgesamt noch einmal schwerer und dunkler, als das hochgelobte Vorgängerwerk Winter.

Das Album ist eine wunderbare düstere Mischung aus Doom, Rock, Djent und auch Death Metal geworden. Dazu gesellt sich diese wahnsinnig mitreißende Stimme von Sängerin Cammie Gildert, die sehr oft konträr zur Musik einen wahnsinnigen Spannungsbogen hervorruft! Wie soll ich ihre Stimme beschreiben? Irgendwie soulig und bluesig. Glasklar auf jeden Fall. Sie ergreift einen schlichtweg. Die Musik wird durch ihren Gesang sehr leicht und harmonisch, obwohl diese teilweise tonnenschwer haftet. Es ist schwer zu beschreiben, was dies mit einem macht. Auf jeden Fall ist diese Platte eine sehr progressive und ergreifende Sache geworden.

Die Band bedient sich für die Songs in einigen Genres. Teilweise sind die Songs recht doomlastig, wie zum Beispiel der Opener The Decay Of Disregard, der mit über neun Minuten Länge regelrecht mit dem Doom spielt. Langsam und schleppend, begleitet von der Stimme der Sängerin, die eigentlich nicht unbedingt eine Stimme dieses Genres ist. Hier kann man sagen: Gegensätze ziehen sich an. Der darauf folgende Song Fleeting Vigilance beginnt zunächst sanft und ruhig. Der Gesang versucht uns einzulullen. Dann vernehmen wir erstmals männliche Growls, die wir auch in anderen Songs immer mal wieder hören werden.

Atmosphärische Klänge sind ebenfalls in einzelnen Songs zu hören. Hier nenne ich mal als Beispiele den Titelsong The Banished Heart, oder auch den reinen Instrumentalsong The Watcher. Dieser wirkt in seiner Art richtig bedrohlich und könnte auch gut der Soundtrack zu einem Horrorfilm sein. Irgendwie der Moment, bevor das Böse erscheint. Dem jedoch folgt mit Etiolation ein Song, der irgendwie im Postrock angesiedelt scheint. Bemerkenswert hier wieder das Wechselspiel der hellen und klaren Stimme von Cammie Gildert und den männlichen Growls.

Gegen Ende des Albums gibt es mit No Color, No Light, zu dem bereits ein Video veröffentlicht wurde, ein düsteres morbides Duett zwischen Cammie Gildert und Tom Englund von der Band Evergrey, der hier als Gastsänger fungiert. Die Instrumentalisierung dazu im Downtempo. Das Teil knistert regelrecht, irgendwie sehr atmosphärisch und heavy zugleich.

Das Album The Banished Heart ist voller Gegensätze. Obwohl es teilweise äußerst düster, melancholisch und morbide klingt, bleibt es im Gesamten sehr harmonisch. Die Band greift gekonnt auf einige Genres zurück und setzt ein intelligentes Puzzle toller Songs zusammen. Die Stimme von Cammie Gildert ist vollkommen clean gehalten. Sie kommt sauber in tolle Höhen. Immer glasklar, manchmal zerbrechlich. Ein anderes Mal fest und bestimmend.

Oceans Of Slumber befinden sich vom 07.04. bis zum 15.04.2018 auf Europatour (UK und Niederlande), bevor es wieder in die USA zurückgeht.

Fazit: Oceans Of Slumber haben mit The Banished Heart ein tolles Album im Bereich Progressiv Metal / Progressiv Rock herausgebracht. Das Album fasziniert von der ersten Minute an und fesselt bis zum letzten Song. Insgesamt ein sehr stimmiges Konzept, welches vom Einsatz der verschiedenen Genres in den Songstrukturen lebt. Nicht zu vergessen: die herausragende Stimme von Sängerin Cammie Gildert, die dem Ganzen noch die Krone aufsetzt. Ganz klare Empfehlung für alle Fans, die dem Progressive Metal / Progressiv Rock verbunden sind.

Anspieltipps: The Decay Of Disregard, Fleeting Vigilance, No Color, No Light
Juergen S.
9.3
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