Raging Terror III Over Bremen am 10.06.2023 im Meisenfrei in Bremen

Death Metal Hitzeschlacht in der Meise

Eventname: Raging Terror III Over Bremen

Headliner: Fear Connection

Vorbands: Cock Rock Sadistic Fetus Pennytration, Neophobic, Aeon Of Diesease

Ort: Meisenfrei. Hankenstrasse 18, Bremen

Datum: 10.06.2023

Kosten: 12,50 € Vorverkauf, 15,00 € Abendkasse

Genre: Death Metal

Besucher: 100

Veranstalter: Fear Connetion

Link: https://www.facebook.com/meisenfrei.bluesclub

Im Meisenfrei in Bremen ist relativ viel los, aber meistens handelt es sich eher um Bands aus dem Blues-, Rock- oder Hardrock-Bereich. Die Jungens von Fear Connection ändern dieses aber jährlich, indem sie die Veranstaltungsreihe Raging Terror Over Bremen ins Leben gerufen haben. Die dritte Veranstaltung steht auf dem Plan und natürlich sind wir mit dabei.

Los geht es mit Neophobic. Ein wenig überraschend für uns, denn bei Betrachtung des Flyers kann man meinen, dass sie als Zweites spielen würden. Ist aber ja auch egal. Leider sind wir nicht rechtzeitig zu Beginn des Sets da, aber was wir heute hören, ist wirklich eine leckere Angelegenheit. Der melodische Death Metal der Band aus dem Bremer Umland kommt gerade hier gut an. Ihre Releaseshow in der Zollkantine ist noch nicht lange her und noch in guter Erinnerung. Und auch heute hat sich die Frage nach der Setlist erledigt, denn sie spielen wie immer die Reihenfolge ihrer CD Above. Sänger David gibt wieder alles und nimmt das Publikum mit. Der Platz vor der Bühne ist sehr gut belegt und die Party nimmt ihren Lauf. Die Wärme scheint die feierwütige Meute nicht zu interessieren. So soll Metal sein und so werden Songs wie Above, Lobotomy, Ratts in The Wall oder Epidemic zu einer kleinen Hitzeschlacht. Bedauerlicherweise finde ich den Sound heute nicht so richtig drückend, dieses scheint aber die Instrumentenfraktion Matthias, Dirk, Josu und Patrick überhaupt nicht zu kümmern. Die Spielfreude und die Lust auf dem Gig ist wieder förmlich zu spüren und so wird man zu Recht vom anwesenden Publikum bejubelt. Eternity Begins / Immortality leitet das gelungene Finale ein.

Die Meise hat vor der Tür einen Biergarten und so kann man die Umbaupause nutzen, um einige Fachgespräche zu führen und Kaltgetränke zu sich zu nehmen,

Pünktlich zur zweiten Band wird der Laden wieder betreten und bekommt so ein wenig die Wundertüte. Cock Rock Sadistic Penny Penetration klingen vom Namen her eher nach Goregrind. Allerdings sind wir hier ja auf einem Death Metal Konzert und somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Name ein wenig irreführend ist. Egal, wie immer höre ich mir drei Songs an und wenn es mir nicht gefällt, verlasse ich den Raum oder so ähnlich. Aber was ich bei Path Of Rotten Flesh so höre, gefällt mir absolut. Hört man im Death Metal Bereich auch nicht so oft. Das Trio verbindet schwedische Klänge mit Blastbeatgeballer. Da ich Fan von beidem bin und ein großer Anhänger von Vomitory, bleibe ich natürlich stehen. Basser und Sänger Penny stellt nach kurzer Zeit fest, dass bei der Wärme das Tragen eines Kapuzenpullis und einer Maske vielleicht nicht die beste Idee ist, aber was soll’s, die Show muss ja weitergehen. Wie gesagt, ich kenne nichts von denen, aber das wird sich in Zukunft ändern. Songs wie Death Metal, Never Ending Death oder Into The Grave kommen ziemlich geil rüber. Gitarrist Sadistic Petus schreddert sich schön die Finger wund und screamt hier und da. Überwiegend growlen aber beide ziemlich tief. Sehr fett. Drummer CockRock prügelt sich die Seele aus dem Leib, kann aber auch entsprechend grooven. Insgesamt kommt die Band sehr gut an und der Sound ist auch richtig fett. Zum Abschluss gibt es noch einen neuen Song namens Tales Of The Undead vom kommenden Album namens Tales Of The Undead.

Nach der Umbaupause geht es weiter und die Kollegen von Aeon Of Disease machen weiter. Wer die Burschen kennt, weiß, dass sie recht feierwütig sind und heute Abend natürlich auch. Gute Stimmung ist bei den Jungens aus Vechta immer vorhanden und so legen sie sich ordentlich ins Zeug, das Bremer Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Der Pit ist von Anfang an sehr gut gefüllt und die Stimmung bei Omnious Signs gleich gut. Die Meute geht gut ab und das spürt man bei der Band, die mal so richtig Bock hat. Frontmann Stephan bedankt sich immer höflich und animiert alle. Besonders der Opener des Albums Edge Of Purgatory namens Edge Of Purgatory hat es mir heute angetan. Die Melodien sitzen und das Teil drückt ordentlich. Auch heute kommt diese Art des melodischen Death Metal wieder sehr gut an. Neben den melodischen Elementen grooven sie ordentlich, aber sie haben auch schnelle Parts im Repertoire, sodass keine Langeweile aufkommt. Neues Material haben sie ebenfalls mit am Start. Ein gelungener Auftritt, gar keine Frage. Die Hitze macht uns zwar so langsam zu schaffen, aber da muss man durch.

Und zum Glück nur noch einmal. Die Gastgeber Fear Connection spielen nach dem Gig mit Tankard in kürzester Zeit zum zweiten Mal. Als Organisator hat man ja nicht nur mit dem Gig zu tun, sondern auch um die Sachen rum zu. Aber den Stress neben der Bühne merkt man zur keiner Zeit auf der Bühne. Das Intro ertönt, die Band ist voll da, die Meute auch und mit Raging Terror legt man gleich zu Beginn hervorragend los. Die Mischung aus Death, Thrash und Crust funktioniert live genauso gut wie auf dem Album. Der Refrainpart ist nur geil und wird nicht nur von mir mitgebrüllt. Geiler Song von einer geilen EP. Leider hat es der Song Hyporcisy heute nicht in die Setlist geschafft. Weiter geht es mit War Inside My Head, einem Song vom aktuellen Album. Die Energie ist da, das Publikum aufgeladen und die Musik spricht für sich. Tim heizt von hinten wieder ordentlich ein, Naushad quält freudig seine Klampfe, Sipo lässt seinen Bass brummen und Rolf growlt wieder alles kurz und klein. Neue Songs wie Killing Process, Without Mercy oder Where Evil Prevails machen definitiv Lust auf ein neues Album. Und natürlich darf Attitude nicht fehlen. Jetzt schon ein Klassiker, der von den Fans frenetisch mitgesungen wird. Ist aber auch ein Schmachtfetzen. Mit dem Opener des aktuellen Albums Progency Of A Social Disease namens Wandering Souls läutet man das Ende ein, lässt noch den Kracher Fight The Plague folgen und beendet das Set dann mit False Prophet. Die Band und die Beteiligten haben alles gegeben und sind durchaus am Ende ihre Kräfte. Also ist alles richtig gelaufen. Geiler Gig wieder einmal.

Ich mag diese kleinen Clubs und hoffe mal, dass das Raging Terror auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird.