Realm Of Chaos – Vanguard (EP)

Warhammer 40.000 und die Liebe zu Bolt Thrower

Artist: Realm Of Chaos

Herkunft: Deutschland

Album: Vanguard (EP)

Spiellänge: 11:17 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 11.06.2023

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/RealmofChaos.offical/

Bandmitglieder:

Gesang – Jan
Gitarre – Sven
Gitarre – Fabien
Bassgitarre – Steffan

Tracklist:

1. Tankwar
2. Orbital Invasion
3. Wall Of Steel
4. Dreadwalker

Kurz zur Geschichte der Band. Realm Of Chaos aus Mittelrhein gründeten sich im Jahre 2015, um einige Songs im Bolt Thrower Stile zu schreiben. Das Hobby Warhammer sollte aber nicht zu kurz kommen. Es hat allerdings bis zum Jahre 2021 gedauert, bis wirklich etwas passierte. Nun konnte man loslegen. Der Drummer Gunnar ist seit dem Jahre 2023 nicht mehr dabei, aber trotzdem machte man sich auf dem Weg, um der Welt zu präsentieren, was man so treibt.

Okay, der Bandname und das Logo lassen schon einmal tief blicken und manchmal wird man ja auf eine falsche Fährte gelenkt, aber hier hält die Verpackung das, was sie verspricht. Der kurze musikalische Beginn namens Tankwar ist schon einmal die pure Huldigung an Bolt Thrower. Es ist Wahnsinn, welchen Einfluss diese geile Combo auf die Death Metal Szene hat. Viele reine Coverbands sind unterwegs und geile Combos wie Extermination Order gehen in die Richtung, aber bleiben wir bei Realm Of Chaos. Nach einem kurzen Kriegsintermezzo und einigen Beckenschlägen kommt man gleich zur Sache. Im langsamen Midtempo legt man los und erhöht dann das Tempo, ohne wirklich schnell zu werden. Man bietet diesen typischen Rhythmus der Insulaner an und man hört sofort, worum es geht. Das Stück kommt zwar ohne Gesang daher, aber ansonsten hätte das Teil auch tatsächlich von Bolt Thrower kommen können.

Orbital Invasion ist das quasi der erste richtige Song des Albums. Keine Sorge, der Panzer rollt natürlich auch hier über einen hinweg. Die Marschrichtung ist eindeutig, allerdings beschäftigt man sich nicht mit dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg, sondern um das grim-fucking-darkage. Geschichten, die nicht das Leben schreibt, sondern das Spiel Warhammer 40000. Leicht melodisch angehauchte Riffs eröffnen den Tanz und Fans des Todesbleis können ihre Beine gut dazu schwingen, noch besser den Kopf. Auch hier arbeitet man im Midtempo und erzeugt sehr viel Druck. Macht wirklich Laune. Das Riffing klingt typisch britisch, ist düster und die Drums rollen alles nieder. Es erfolgen Vorspieler, die zu einem Ballerpart führen könnten. Dieses passiert aber nicht, nur am Ende des Songs holt man den Knüppel heraus und ballert ordentlich drauflos.

Bei Wall Of Steel legt man mit einem langsamen, aber schön schaurigen Riff los, welches es in sich hat. Die Gitarren flirren wieder vorweg und man groovt sich danach die Rippen aus dem Körper. Sehr bedachtsam geht man zu Werke. Wieder Gitarren vorweg, aber keine Tempoverschärfung. Das hat doch System, hehe. Hier wird eben Wert auf Groove gelegt. Der Song kann mich bis auf das geile Riff nicht ganz so abholen. Ist nicht schlecht, aber beim Zuhören hat man das Gefühl, irgendwie fehlt noch etwas. Wahrscheinlich das Tempo. Nach drei Minuten erhöht man zwar geringfügig das Tempo, aber das bringt es nicht wirklich und dann ist sehr zeitig Feierabend.

Und dann ist der Spaß auch schon zu Ende, natürlich erst nach dem Song Dreadwalker. In knappen 180 Sekunden wird nun noch einmal Bolt Thrower gehuldigt, aber auch die von der Band angesprochenen Einflüsse von Entombed oder Carcass sind zu hören. Diese sind allerdings eher zweitrangig. Gesanglich geht man tief und man kann Dreadwalker schön mitgrölen, aber man kommt auch mit schmutzigen Screams um die Ecke. Natürlich wird hier wieder gegroovt. Dieses mögen die Burschen. Auch der Song schleppt und zieht sich irgendwie, macht aber durchaus Laune. Schnell wird man hier aber auch nicht, muss ja auch nicht immer sein.

Realm Of Chaos machen auf ihrer ersten EP vieles richtig, auch wenn man am Songwriting noch ein wenig basteln muss.

Realm Of Chaos – Vanguard (EP)
Fazit
Die deutsche Formation Realm Of Chaos macht auf ihrer ersten EP einen recht guten Eindruck. Wer wie ich Bolt Thrower vermisst, darf diese EP unbedingt anchecken, denn man hat sehr gute und rollende Riffs im Repertoire. Es groovt ordentlich und die Produktion ist für eine Eigenproduktion absolut amtlich. Ich werde die Band auf jeden Fall im Auge behalten, zumal auch einige Einflüsse von Entombed und Carcass vorhanden sind.

Anspieltipp: Wall Of Steel
Michael E.
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