Releaseshow – To Present „Tides“-The New Album: Spin My Fate und Support am 19.05.2017 im Jovel Club, Münster

„Volle Hütte!“

Eventname: Releaseshow – To Present „Tides“-The New Album

Headliner: Spin My Fate

Vorbands: Snareset, Fools Of Fortune

Ort:
Jovel Club, Münster

Datum: 19.05.2017

Kosten: 8,00€ VK, 12,00€ AK

Genres: Punkrock, Alternative Rock, Alternative Metal, Crossover Rock

Besucher: ca. 300 Besucher

Veranstalter: Spin My Fate (https://www.facebook.com/spinmyfate/)

Link: https://www.facebook.com/events/1303141269757245/?acontext=%7B%22ref%22%3A%222%22%2C%22ref_dashboard_filter%22%3A%22past%22%2C%22action_history%22%3A%22null%22%7D

Setlisten:

  1. Keep Your Suits
  2. Stagnation
  3. Painsparer
  4. Attraction Of Distraction
  5. Don’t Forget
  6. Awake
  7. No Face
  8. Waving Middlefingers
  9. Richard Gere

  1. Give It Away
  2. Phaser Song
  3. Healing’s In The Pain
  4. Breakaway
  5. Tag On The Wall
  6. Hunger
  7. Mirrors
  8. Sick Of Pretending

  1. Intro
  2. Tides
  3. This Ends Now
  4. Dying Day
  5. Here And Now
  6. Day Of Redemption
  7. In A Cage
  8. Polish Man
  9. Fix Me
  10. Away
  11. What Is The Matter
  12. Drumsolo
  13. Jump Song
  14. Self Confidence
  15. Devil’s Advocate
  16. Coming Home Again
  17. Trust

 

Wenn man für eine Strecke von knapp 100 km etwas mehr als zwei Stunden braucht, ist man nicht mit dem Fahrrad gefahren, sondern hat sich an einem Freitagnachmittag vom Ruhrgebiet aus auf den Weg in die schöne Stadt Münster begeben. Als ob die vielen Lkw und Pkw nicht schon genug wären, schüttet es streckenweise auch wie aus Eimern. Da haben sich die Jungs von Spin My Fate das falsche Wetter bestellt, aber ist ja nicht zu ändern. Da es rund um das Jovel genügend Parkmöglichkeiten gibt, entfällt diese Suche schon mal, so dass ich mehr als pünktlich ankomme.

Als erstes darf heute die Band Snareset aus Greven – Reckenfeld ran und haut uns ihren puren, unverfälschten und sehr energetischen Punkrock um die Ohren. Während Bassist Flori und Gitarrist/Sänger Michael ihre angestammten Plätze links und rechts auf der Bühne nicht verlassen, kann Sänger/Gitarrist Christoph seinen Bewegungsdrang nicht unterdrücken und nutzt dabei den ihm zur Verfügung stehen Raum zur Gänze aus. Dabei schafft er es natürlich, immer wieder rechtzeitig am Mikrofon zu sein, das er nicht nur zum Singen, sondern auch für kurze Ansagen und auch ein politisches Statement nutzt. Seine Meinung zur AfD tut er schon auf seinem Shirt kund, aber jetzt ruft er uns alle auf, dieser Partei den ausgestreckten Mittelfinger zu zeigen, was auch zum vorletzten Song auf der Setliste, nämlich Waving Middlefingers, überleitet. Anfangs noch mit relativ verhaltenem Applaus bedacht, fällt dieser nach dem letzten Song doch schon wesentlich lauter aus.

Mit der Band Fools Of Fortune geht es weg vom Punkrock und hin zum sehr gelungenen Crossover Rock. Auf der Facebook-Seite der Band findet man unter „Einflüsse“ u. a. den Namen Rage Against The Machine, der mir auch schon während des Auftritts von Fools Of Fortune ziemlich schnell durchs Hirn schoss. Die Jungs um Sänger Chris haben auf Facebook zwar weniger „likes“ als Snareset, heute sind aber wohl doch mehr Fans anwesend, und der Jovel Club füllt sich zunehmend. Es wird zum einen deutlich lauter, während die Fans bei Songs wie Phaser’s Song oder Breakaway mitsingen, zum anderen kommt auch mehr Bewegung ins Publikum und die Wellen schwappen immer mal wieder in Richtung Bühne. Sehr augenfällig ist hier neben Chris auch der sich selbst teilweise fast schon in Ekstase spielende Gitarrist Frédéric, der eins mit seinem Instrument zu werden scheint und die Saiten manchmal einem extremen Härtetest unterzieht. Wie schon Christoph von Snareset vor ihm, bedankt sich natürlich auch Chris bei Spin My Fate für die Einladung, heute bei dieser Releaseshow dabei sein zu dürfen, und nicht nur ihn werden wir später noch einmal auf der Bühne sehen.

Dann ist aber die Band dran, die zur heutigen Show eingeladen hat. Bevor die Jungs von Spin My Fate auf die Bühne kommen, gibt es allerdings erst einmal den Song Black Hole Sun von Soundgarden in ganzer Länge auf die Ohren. Der Frontmann von Soundgarden und Audioslave, Chris Cornell, war ja zwei Tage vor dieser Show verstorben (R.I.P.), und ich fand es eine ganz tolle Aktion, ihm auf diese Weise auch an diesem Ort die wohlverdiente Ehre zukommen zu lassen. Das haben aber wohl nicht alle verstanden, um mich herum sehe ich einige fragende Gesichter, und man wartet natürlich darauf, dass Spin My Fate endlich auf die Bühne kommen, um die Songs von ihrem heute veröffentlichten Album Tides nun auch live zu präsentieren. Entsprechend groß ist der Applaus, als einer nach dem anderen aus dem Backstagebereich heraus in das Scheinwerferlicht tritt, und die Show mit dem Titeltrack des Albums startet. Jetzt gibt es kein Halten mehr im Publikum, es wird gehüpft, gemosht, geklatscht, mitgesungen, sogar ein einsamer Crowdsurfer taucht später noch auf, der direkt vom Publikum auf die Bühne gelangt und dann mit einem mehr oder weniger eleganten Sprung auch noch zum Stagediver mutiert. Zumindest schlägt er da nicht auf dem Boden auf! 😀

Immer wieder ergreifen Sänger Jan und Gitarrist Simon das Wort, und man merkt nicht nur ihnen an, wie sehr sie sich freuen, dass so viele der Wegbegleiter von Spin My Fate heute gekommen sind (die Show ist ausverkauft). Immer wieder betonen sie, dass weder Spin My Fate noch das Album Tides ohne diese Unterstützung möglich wären und dass sie sehr stolz darauf wären, Teil einer so großen „Familie“ zu sein. Apropos Familie, den Song In A Cage widmet Gitarrist Simon seiner Familie, wobei er noch eilig hinterherschickt, dass dies nicht bedeuten würde, dass er sich bei seiner Familie wie in einem Käfig gefühlt habe! Dem folgt einer der vielen Lacher des heutigen Abends, der bei den energiegeladenen Songs bei allem Springen, Moshen, Mitklatschen und Mitsingen immer sehr entspannt bleibt.

Die Songs vom Album Tides sind nicht die ersten, die Spin My Fate veröffentlicht haben, und so gibt es u. a. mit Day Of Redemption und Coming Home Again eine Reise zurück in die Vergangenheit der Band. Hier zeigt sich dann erneut, dass heute alle eine Familie sind, denn auch bei diesen Songs wird fleißig mitgesungen, oder auch mal die Fläche vor der Bühne in ein Lichtermeer aus Feuerzeugflammen und Handydisplays verwandelt. Eins meiner Highlights kommt allerdings, als plötzlich in Windeseile zwei Drumsets und ein kleineres Percussionset „im laufenden Betrieb“ auf der Bühne aufgebaut werden, und alle Bandmitglieder die Drumsticks schwingen. Das ist schon ein außergewöhnliches und beeindruckendes Bild, wie Sänger Jan in der Mitte an den Percussions steht, und von seinen drei Bandkollegen „umzingelt“ wird. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man ja gleich noch ein Drumsolo folgen lassen, und so gehört die Bühne jetzt ganz allein Schlagzeuger Jonas, der eine imposante Show hinlegt.

Auch diese Show nähert sich leider unausweichlich dem Ende, aber nach den ganzen Danksagungen, die immer mal wieder von der Bühne herunter ausgesprochen wurden, werden jetzt diejenigen, die ihren Anteil am Album Tides und auch am gerade veröffentlichten Video zu Fix Me haben, auf die Bühne geholt. Es wird voll, es wird eng dort oben, aber jeder findet seinen Platz, und so kann dann mit großem Chor der Abend langsam ausklingen. Das obligatorische Bandfoto von der Bühne herunter, das für alle Anwesenden natürlich heute ein ganz besonderes ist, darf ebenfalls nicht fehlen, wobei es das sicherlich nicht braucht, damit dieser tolle Abend noch lange im Gedächtnis bleibt.

Ich habe Spin My Fate ja erst mit diesem Album kennengelernt und bin äußerst positiv überrascht, wie einerseits professionell die Jungs ihre Show absolvieren, wie sie es aber andererseits auch schaffen, die sehr große Spielfreude immer wieder zu zeigen, ihren eigenen Gefühlen freien Lauf zu lassen und das Ganze sehr persönlich zu halten. Die anschließende Aftershowparty nehme ich dann allerdings nicht mehr mit, denn mittlerweile ist es doch tatsächlich schon nach 23:30 Uhr, und ich habe noch einen ziemlich langen Heimweg vor mir.

Hier gibt es auch noch das Video zu Fix Me: