Requiem – Collapse Into Chaos

Und wieder einmal lautet die Devise der Schweizer: "No Trends – No Bullshit"

Artist: Requiem

Herkunft: Schweiz

Album: Collapse Into Chaos

Spiellänge: 36:38 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.06.2021

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/RequiemSwitzerlandOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Michi Kuster
Gitarre – Philipp Klauser
Gitarre – Matthias Schiermann
Bassgitarre – Ralf W. Garcia
Schlagzeug – Reto Crola

Tracklist:

  1. Fade Into Emptiness
  2. Collapse Into Chaos
  3. Mind Rape
  4. Down To Zero
  5. All Hail The New God
  6. Only Empty Words Remain
  7. Progress To Collapse
  8. Mankind Never Learns
  9. Ivory Morals
  10. Out Of Sight, Out Of Mind
  11. New World Dystopia
  12. World Downfall 2020 (Outro)

Die Schweizer von Requiem sind seit langem im Underground verwurzelt und liefern eigentlich immer ab. Besonders das 2009er Album Infiltrate…Obliterate…Dominate hat es mir angetan. Den Song Final Conflict finde ich absolute großartig. Seit 1997 zerstören sie jetzt schon die Bühnen dieser Welt, aber so richtig bekannt geworden sind sie nicht. Muss ja auch nicht sein, aber verdient hätten sie es. Nun ist man bei Massacre Records gelandet und das siebte Album wartet auf uns. Und ich gehe davon aus, dass die Eidgenossen mit keinen bösen Überraschungen um die Ecke kommen.

Drei Schläge auf die Drums und los geht es mit Fade Into Emptiness. Nach ein paar Songs weiß man schon, dass die Burschen ihren alten Weg beibehalten haben. Melodische Leads, Blastbeats, drückende Drumelemente und wiedererkennbare Growls. Läuft. Als Zuhörer muss ich sagen, dass es mich immer wieder freut, wenn Bands sich in einem gewissen Rahmen bewegen und diesen dann auskosten. So auch bei Requiem. Der Eröffnungspart ist schon sehr abwechslungsreich und bleibt hängen. Dann wechselt man in einen schleppenden groovigen Part mit fetten Vocals. Dieser wird melodisch unterlegt und wird als Refrainpart verwendet. Das Tempo wird variiert. Nach einem Break wartet man mit einem technischen Ballerpart auf, ohne irgendwie abzuschweifen. Am Ende noch einmal Vollgas mit einem lang gezogenen und melodischen Gitarrenpart.

Collapse Into Chaos kommt zum Anfang groovend und drückend aus den Boxen. Drumbetonung und darüber ein kräftiges Collapse Into Chaos und dann nimmt man ordentlich Fahrt auf. Uptempoattacke. Rüber geht es wieder zu diesen typischen Requiem Elementen. Melodische Gitarrenelemenete und Blastbeats, kombiniert mit groovigen Parts. Nach einem Break und kurzen technischen Spielereien holt man ein melodisches Solo raus und wechselt wieder in den Blastbeatpart und so geht es hin und her. Sehr geil und am Ende gibt es noch einen kurzen  Mitgrowlpart.

Das Riffing von Mind Rape ist so richtig fett, teilweise ein wenig thrashig, aber dann donnert es wieder und ein Gewitter bricht aus. Die Eidgenossen zerstören wieder die Berge. Besonders das abwechslungsreiche Drumming muss man immer wieder loben, denn es tobt sich in mehreren Geschwindigkeiten aus. Der doppelte Gesang und das melodische Riffing, gepaart mit druckvollen Grooves kommt auch hier wieder absolut geil zur Geltung. Man kommt gut zum Punkt und übertreibt es nicht. Der Song geht nach einem Break in eine vernichtende Endphase und man hört noch einmal Mind Rape! Geil!

Down To Zero verwendet auch die typischen Trademarks, kann mich aber nicht ganz so überzeugen. Ist in sich sehr variantenreich, kommt aber trotzdem nicht so geil rüber wie die ersten drei Stücke.

All Hail The New God geht da schon wieder direkter ins Ohr. Langsam und melodisch wird der Song aufgebaut. Ein Doublebassteppich begleitet den Aufbau. Break, All Hail The New God wird gegrowlt und ab geht es . Vorspieler und ab dafür. Uptempo und Blastbeats. Geiles Riffing und doppelter Gesang. Auch hier gibt Drummer Reto wieder alles. Ein fetter Groovepart wird wieder eingebaut. Dieser wird wie immer nicht stumpf runtergespielt, sondern variabel dargeboten. Wieder erschallt ein All Hail The New God und die Attacke geht weiter. Ich mag diese Kombination. Es folgt ein fetter Midtempopart mit hängenbleibendem Riffing. Geiler Song.

Beckenschläge und auf die zwölf. Was willste mehr? So gehört bei Only Empty Words Remain. Gefangene machen die Schweizer nicht. Das Tempo wird kurz rausgenommen, kleiner Groove mit Basseinlage und dann wieder auf die zwölf. Herrlich. In knappen zwei Minuten eben die Gehörgänge zerballert. So muss das.

Progress To Collapse kommt dann ein wenig anders aus der Anlage. Feiner Uftatapart und heaviges Riffing. So geht es 60 Sekunden. Dann erklingen Vorspieler und eine Blastattacke. Geiles Brett!

Die Aussage Mankind Never Learns sagt eigentlich alles zu den Ansichten der Band aus. Diese werden textlich auch umgesetzt. Musikalisch ist der Song eine fette Walze mit geilen Riffs.

Einen Song wie New World Dystopia ans Ende eines Albums zu setzen, sagt eigentlich schon alles aus über die Qualität des ganzen Werks. Leckere Riffs, geiler Songaufbau und die totale Zerstörung. Das Drumming von Reto finde ich persönlich irgendwie nur geil. Wenn die Vorspieler erklingen, freut man sich schon auf den nachfolgenden Blastbeat. Der Song lebt von der Abwechslung und der Tempovariation. Nicht der beste Song auf dem Album, aber fetzt ohne Ende.

Am Ende gibt es noch den romanischen Weltuntergang (World Downfall). Feines Outro, welches auch als Intro hätte dienen können.

Requiem machen das, was sie eben machen und das finde ich seit Jahren gut und auch dieses Mal haben sie mich absolut nicht enttäuscht. Brutaler Old School Death Metal der besten Art und Weise. „No trends – no bullshit“ lautet die Devise. V.O. Pulver (Gurd, Pulver) hat das Werk der Schweizer im Little Creek Studio aufgenommen und produziert. Sehr geile Arbeit.

Requiem – Collapse Into Chaos
Fazit
Die Eidgenossen laden zum siebten Zapfenstreich ein und jeder muss diese Einladung annehmen. Gewohnt brutal und abwechslungsreich geht man zu Werke und ich weiß bis heute nicht, warum die Band nicht die Anerkennung bekommt, die sie verdient hat. Hoffentlich ändert sich das jetzt. So muss brutaler Death Metal der alten Schule einfach klingen. Gutes Brett!

Anspieltipps: Collapse Into Chaos und Only Empty Words Remain
Michael E.
8.9
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