Ryker’s – Hard To The Core

“Hammerhart!“

Artist: Ryker‘s

Herkunft: Kassel, Deutschland

Album: Hard To The Core

Spiellänge: 24:45 Minuten

Genre: Hardcore

Release: 02.05.2014

Label: BDHW, Soulfood

Link: http://www.rykershardcore.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Kid D.
Gitarre – Grobi
Gitarre – Fusel
Bassgitarre – Chris
Schlagzeug – Flo
Flo – Drums

Tracklist:

  1. The World As I See It Today
  2. Hard To The Core
  3. Can’t Kill A Dream
  4. Time Heals…
  5. Divided By Colours
  6. Born To Fly
  7. Slave Cruel World
  8. World Wide Trap
  9. The Beautiful Sound Of Broken Bottles

Rykers - Hard To The Core

Wir haben in Deutschland echt eine bemerkenswerte Musikkultur. Eben noch gab es hier Death Metal und Thrash Metal aus Bremen, davor hörte ich eine Metalcore-Platte, die in Bayern produziert wurde und jetzt gibt es mit der Band Ryker’s richtig feinen Old School Hardcore auf die Ohren. Bereits im Jahr 1992 noch als Jungen gegründet, haut man heute wieder alle aus den Socken – zumindest könnte man es meinen, wenn man die 90er Releases aus dem Hause Ryker’s kennt.

Ein eher schlichtes Cover ziert die im Mai veröffentlichte Platte, die man unter dem Namen Hard To The Core in den Plattenläden eures Vertrauens im Regal findet.

Musikalisch ist hier aber alles anders als der „alte Scheiß“. Man ist zwar stimmlich noch immer die alte Band, jedoch ist der Sound des 2014er Albums viel Metal-lastiger geworden. Die Riffs wechseln zwischen aufwendig und eingängig und werden gekonnt von einem sehr schön herausstechenden Bass begleitet.

Dass man weiß, was man tut, beweisen die Herren von Ryker’s in jedem Song aufs Neue, denn das Wort „langweilig“ passt hier genauso schlecht hin, wie ausgewogene Ernährung zu einem Besuch bei einer Fastfood-Kette. Wo man beim namensgebenden Song Hard To The Core tief in die Klischeekiste des Genres greift, darf man bei Born To Fly sogar ein galoppierendes Riff erwarten. So geht es bei Slave Cruel World ein paar Gänge langsamer zu und beim darauffolgenden World Wide Trap darf man sich auf den ein oder anderen Moshpit freuen.

Fazit: Wenn ein Album abwechslungsreich ist und nicht an den aktuellen Klischees wie Männerchor oder hoher Eunuchengesang festhält, dann kann man ein Review nur im oberen Drittel ansiedeln. Durch die ausgewogenen Melodiebögen und die Songs mit Ohrwurmcharakter ist man als Freund des Genres hier genau an der richtigen Adresse. Selten ist es so, dass ein Hardcore-Band so viele Metal-lastige Einflüsse in ihre Musik einbringt ohne dabei in den Metalcore oder im Modern Metal abzurutschen. Hier ist Ryker's eine geniale Gratwanderung gelungen, die leider durch seine Kürze (das Album geht keine fünfundzwanzig Minuten) einen Punkt Abzug bekommt – ansonsten gibt es eine absolute Kaufempfehlung!

Anspieltipps: Hard To The Core, Born To Fly und World Wide Trap
Kai R.
8.5
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