Artist: Schrat
Herkunft: Bayern, Deutschland
Album: Alptraumgänger
Spiellänge: 48:21 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 20.04.2018
Label: Folter Records
Link: https://www.facebook.com/Schratstahl/
Bandmitglieder:
Gesang – Dragg
Gitarre und Bass – Gråin
Live Gitarre – Azag
Live Bassgitarre – Pestmeister Tairach
Live Schlagzeug – Grond
Tracklist:
- Intro
- Alptraumgänger
- Masken Des Schweigens
- Gräberland
- Wolf Ist Erwacht – Adams Sohn Zerfetzt
- Taumel
- Rausch
- Knochenkult (live)
- Kriegsgericht (live)
- Endzeitphilosophie (live)
- Eruption (live)
Das bayerische Duo Dragg und Gråin ist zu Folter Records gewechselt, um dieser Tage ihr sein Studioalbum Alptraumgänger aus dem Black Metal Schlaf zu küssen. Live werden die beiden natürlich unterstützt und kommen auf der Bühne auf fünf Höllenhunde, die in Old School Manier das Tor zur Unterwelt aufstoßen. Mit den deutschen Texten bleiben sie im internationalen Vergleich natürlich etwas gefangen, dafür ist wohl kaum ein anderes Genre so offen für landesübliche Lyrics, wie die des Schwarz Metals. Nach dem Intro erschallt bereits der Titeltrack Alptraumgänger. Die rasselnden Ketten im Kanonenfeuer der Doublebase lassen im Midtempo-Größen wie Taake vermuten. Ein nicht selten gehörtes UHHHH dringt auch aus der Kehle von Dragg. Trotzdem spürt man einen weiteren positiven Schritt ihrer Entwicklung, die sich mit dem aktuellen Kettenhemd auf dem Zenit befindet. Trotzdem bleiben Schrat in vielen kleinen Sequenzen nur zweite Sieger, denn ganz große Höhepunkte wollen den Stücken Masken Des Schweigens oder Gräberland nicht entspringen. Sehr solide und mit einem Plan, Old School Elemente mit feinen Black ’n‘ Roll von rotzigen Salven hochleben zu lassen, geht im Grundsatz auf, wenn da nicht der ausgelutschte Spannungsbogen wäre. Tödliche Pfeile entspringen dieser Sehne nur einem absoluten Profi an den Ausgabegeräten.
Die okkulte Haltung beweist nicht nur das Artwork, sondern die immer gern gewählten Sequenzen, die in der Qualität das Album ohne Frage bereichern. Der Bass drückt die Seiten von Gråins Gitarre klirren und irgendwie bekommen die Nackenmuskeln schon den nötigen Input, um zufrieden mitzuwippen. Denn wer bislang aus meinen Worten eine negative Stimmung vermutet, muss jetzt genau aufpassen: Denn Alptraumgänger kann man Underground Recken empfehlen. Der Sprung aus den deutschen Gefilden in europäische Ufer sollte dennoch nicht als leicht erachtet werden. Neben den sieben Nummern warten auf den Käufer noch vier Livemitschnitte, die das Paket abrunden und auf fast 50 Minuten anheben – ansonsten wartet mit gerade einmal 25 Minuten recht wenig neues Material.