Sodomisery – Mazzaroth

Eine dramatische Mischung von Death und Black Metal

Artist: Sodomisery

Herkunft: Schweden

Album: Mazzaroth

Spiellänge: 35:43 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 08.09.2023

Label: Testimony Records

Link: https://testimonyrecords.bandcamp.com/album/sodomisery-mazzaroth

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Harris Sopovic
Gitarre – Teddy Möller
Bassgitarre – Paul Viscolit
Schlagzeug – Viktor Eglund

Tracklist:

1. Coming Home
2. Psychogenic
3. Delusion
4. A Storm Without A Mind
5. Master Of Your Mind
6. Mazzaroth
7. Rebuilding
8. Demon In Heaven
9. Ephemeral Requiem

Die Schweden von Sodomisery haben sich in der kurzen Zeit, in der sie aktiv sind, schon ordentlich einen Namen erspielt, muss man sagen. Seit 2015 sind sie dabei, gaben 2017 das erste Lebenszeichen in Form einer EP von sich und hauten dann 2020 das gelungene Debütwerk namens The Great Demise auf den Markt. Der eine oder andere wirbelte oder wirbelt noch bei Diabolical herum bzw. auch noch in anderen Combos, wie das halt bei Schweden so üblich ist. Nun also Album Nummer zwei.

Die Schweden beginnen ihre Reise mit der Heimkehr. Coming Home gibt die Marschrichtung vor. Ein kleines und verträumtes Intro erhellt die Seele und warnt nicht davor, was noch kommen wird.

Psychogenic startet sehr aggressiv und melodisch. Ein blackiges Riffing und schnelles Tempo verfeinern den Spaß erst einmal. Eine Gitarre läuft langsam weiter, der Gesang setzt ein und der Song nimmt wieder Fahrt auf. Keyboards begleiten das Ganze. Okay, nicht unbedingt mein Fall. Dafür die beiden nachfolgenden Parts. Ein druckvoller Moment, absolut bangfreundlich, welcher schön zerstört wird, denn ein Blastbeat-Part folgt. Herrlich. Dann wird man ziemlich atmosphärisch und zieht dieses so ziemlich durch. Eine Art Sprechgesang erklingt. Zum Glück vergisst man nicht, zu attackieren. Der Blastbeat-Part folgt, mit anschließender Temporeduzierung, aber hervorragende Leadarbeit. Die Melodie hat Hand und Fuß.

Zu dem Song Delusion wurde eine Single veröffentlicht. Der Anfang ist schon beinahe tanzbar, prägt sicher aber sofort ein, genauso wie der nachfolgende Midtempopart. Die Keyboards sind Dauerthema. Das Tempo wird zum Glück dauerhaft verändert. Und dann dieses langgezogene Riff mit einer schleppenden Doublebass. Absolut geil. Man wird wieder melodisch und es erfolgt erneut der Tanzpart, welcher einen absoluten Wiedererkennungswert hat. Auch hier erhöht man zwar kurz die Geschwindigkeit, bleibt aber immer bei der Thematik. Das geile langgezogene Ding taucht wieder auf und erfreut mich aufs Neue. Der Part wird noch mit einem absolut fetten Solo verfeinert. Wow, das haben die echt drauf, auch wenn es zugunsten der Brutalität geht. Der tanzbare Delusion-Part erledigt dann den Rest. Doch, kommt echt gut.

Weiter geht die wilde Reise mit A Storm Without A Mind. Melodischer Death Metal zu Beginn, langsam und erhaben, so wie man es von Bands wie In Flames oder Gates Of Ishtar kennt. Blackige Einflüsse gesellen sich dazu, die Keys kommen dazu und es wird ein cineastisches Bild erschaffen. Choräle Klänge fügen dem Song einen epischen Touch hinzu. Das Riffing ist echt stark und so schreitet man eher gemütlich davon. Ein langsamer und atmosphärischer Part steht im Mittelpunkt des Songs. Cleane Vocals und ein bösartiger Screamgesang zerstören das Gleichgewicht. Kommt gut. Die Gitarre summt kurz vor und man erhöht das Tempo, ohne wirklich schnell zu werden. Eine bittersüße Melodie erledigt dann den Rest. Mit ruhigen Klängen lässt man den Song enden.

Bei Demon In Heaven hat man sich als Gastsänger Niklas Sandin ins Boot geholt. Der Bursche ist ja mit Katatonia und Lik gut unterwegs und darf jetzt auch hier mitwirken. Ehre, wem Ehre gebührt. Gitarrist Teddy hat die Chorvocals beigesteuert. Auch hier startet man eher in ruhigen Gewässern, allerdings ändert sich diese Fahrweise nach kurzer Zeit. Druckvolle Riffs, gepresst in eine schwarze Wolke und knatternde Drums führen einen in unruhige Zeiten. Diese melodischen Momente haben sie echt drauf. Durch die verschiedenen Geschwindigkeiten und die Chorvocals entsteht ein Wechselbad der Gefühle. Episch und aggressiv.

Ephemeral Requiem eröffnet mit einem blackigen Riffing, einigen Blastbeat-Attacken und dazu Keyboardklängen. Ja, das hat was, zumal der Sound drückt ohne Ende. Das Tempo variiert man ordentlich, bis man dann zum melodischen Part kommt. Düster ist dieser. Die Geschwindigkeit wird ganz heruntergeschraubt und die cleanen Instrumente übernehmen die Vormachtstellung. Hinzu gesellt sich auch ein cleaner Gesang, welcher absolut in Ordnung ist, mich aber nicht mitnehmen kann auf die Reise. Das Tempo und der Druck werden erhöht, aber danach wird man wieder atmosphärisch. Der Song lebt von dem Wechsel der Emotionen, denn danach werden sie wieder härter und druckvoller, lassen aber am Ende mit einer Art Flüstergesang den Song enden.

Interessant und eher ungewöhnlich finde ich, dass die Band, nachdem sie die Songs aufgenommen hatte, überlegte, eine zweite Variante davon zu machen. Ein Mix enthielt Keyboards und Orchestrierung, während die andere Version keine solchen Passagen enthielt. Nach längerem Überlegen und Abwägen kamen sie dazu, die erstere Variante zu verwenden. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die zweite Variante irgendwann auch auf den Markt kommt. Würde mich interessieren.

Sodomisery – Mazzaroth
Fazit
Sodomisery haben auf ihrem zweiten Album ihren Sound verändert. Die Mischung aus präzisem Death Metal und kaltem Black Metal bleibt, wird aber durch den Einsatz von Keyboards und choralen Vocals um einen epischen Faktor erweitert. Klingt sehr interessant und dürfte Fans von altem schwedischem Death Metal (In Flames, Gates Of Ishtar) und bombastischem Black Metal (Cradle Of Fillth, Dimmu Borgir) ansprechen.

Anspieltipps: Psychogenic und Delusion
Michael E.
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