Special Ops Group (SOG) – God Complex

„Raue Drecksschleuder mit Dieselmotor”

Artist: Special Ops Group (SOG)

Herkunft: Atlanta / USA

Album: God Complex

Genre: Thrash Metal, Speed Metal

Spiellänge: 41:46

Release: 10.03.2017

Label: Violent Creek / Soulfood Music

link: http://oktoberpromotion.com/de/release/special-ops-group-sog-god-complex

Bandmitglieder:

Lead Vocals & Guitar – Doyle Bright
Guitar – Alan Strange
Drums – Dane Jensen
Bass – Kenny Woffort

Tracklist:

1. Angel Maker
2. Dead & Naked
3. The Killing Jar
4. Something Awful Happened
5. God Complex
6. Psychometric
7. Priests With Torches
8. The Endings Of Everything

Hinter Special Ops Group (SOG) steckt als Mastermind das ehemalige Hallows Eve und Rigor Mortis Mitglied Doyle Bright. Seit 2014 scharrt er die Musiker Dane Jensen (Drums, ebenfalls Ex Hollows Eve), Alan Strange (Guitars) und Kenny Woffort (Bass) um sich herum und schafft es mit God Complex den zweiten Longplayer hinzulegen.

Das Album ist als CD und als Vinyl erhältlich.

Beim vorliegenden Werk God Complex braucht man nicht viele Worte zu verschwenden.
Drei Worte beschreiben das Album eigentlich. Jedoch benötigt man in beiden Fällen die Konjunktionen.
Das erste ist: rau – rauer – am rauesten
Das zweite: roh – roher – am rohesten
Das dritte: dreckig – dreckiger – am dreckigsten

Mehr muss nicht gesagt werden. Da braucht es keine Keyboards und keine Samples. Die Elektronik ist einzig und allein das, was aus den Boxen kommt, wenn die Instrumente eingespeist werden. Mehr braucht es nicht.

Konnte Doyle Bright bereits bei Hallows Eve und Rigor Mortis seinem zügellosen Wahn frönen, so sind ihm jetzt keine Grenzen mehr gesetzt.

Höllisch schnelle und ziemlich wütend gespielte Riffs bestimmen die Grundsequenz des Longplayers. Dazu noch ein kleiner Schuss an punkigen Einflüssen. Das Ganze ist eine Kick Ass Platte. Bereits beim ersten Song Angel Maker bekommst du dermaßen in den Arsch getreten, dass du die Engel singen hörst. Das liebliche Summen der Engel lässt dich bis zum letzten Song The Endings Of Everything nicht mehr los. Damit endet dann auch wirklich alles!

Zwischendrin werden dann auch mal die Insekten losgelassen. Aber einen Hummelflug könnt ihr jetzt nicht erwarten. Eher so die Situation nach dem Stich ins Wespennest. Die schnelle Flucht ist angesagt, sonst erwischen SOG euch.

So jetzt kommen wir zu einem Punkt, der die Geister streiten lassen wird. Die Aufnahmen klingen teilweise, als wenn sie direkt auf ein Tape aufgenommen wären. Manchmal sogar, als ob das Tape schon mehrere Stunden hinter sich hätte. Früher klangen gute Bootlegs so. Will man das im Auto hören, ist ein neumodischer Wagen mit USB Stick oder Bluetooth Anlage total fehl am Platz. Da geht eigentlich nur mein alter Benz mit Kassettenplayer, dazu die Rauchwolken des Diesels und dessen Tackern.

Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Das Ganze ist sehr geile Mucke. Der Sound ist, so denke ich mal, authentisch, aber nicht mehr zeitgemäß. Die Zeit der Bootlegs ist vorbei. Bzw. wenn ich die heutigen Bootlegs höre, kommen sie nahe an den Sound der originalen Aufnahmen ran.

Die Songs an sich finde ich sehr gut. Sie sind wirklich spannend und haben die nötige Power. Ich bin nach wie vor sehr schwankend in der Bewertung dieses Albums. Irgendwie fasziniert mich die Aufnahme. Andererseits denke ich: Muss ich einen solchen Sound in meine Ohren kriechen lassen, auch wenn er wirklich authentisch klingt?

Fazit: Total rauer, roher und dreckiger Thrash Metal mit einem Schuss Punk. Durch die recht primitive Aufnahmetechnik (vlt. in einer Garage aufgenommen!?) stößt das Album manchmal wirklich ab. Es zeigt durch seine Authentizität auch eine gewisse Anziehungskraft. Ich bin hin und her gerissen. God Complex in einer besseren Aufnahmetechnik hätte so geil werden können. Irgendwie stößt es mich ab, wobei es mich dann auch wieder anzieht. Kassettensound ist heute aber eigentlich nicht mehr gefragt.

Anspieltipps: Dead & Naked, Psychometric
Juergen S.
6.7
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