Tankard – One Foot In The Grave

“Tankard sind und bleiben Tankard!“

Artist: Tankard

Herkunft: Frankfurt am Mai, Deutschland

Album: One Foot In The Grave

Spiellänge: 48:48 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 02.06.2017

Label: Nuclear Blast

Link: http://www.tankard.info/

Bandmitglieder:

Gesang – Andreas „Gerre“ Geremia
Gitarre – Andreas Gutjahr
Bassgitarre – Frank Thorwarth
Schlagzeug – Olaf Zissel

Tracklist:

  1. Pay To Pray
  2. Arena Of The True Lies
  3. Don`t Bullshit Us!
  4. One Foot In The Grave
  5. Syrian Nightmare
  6. Northern Crown (Lament Of The Undead King)
  7. Lock`Em Up!
  8. The Evil That Men Display
  9. Secret Order 1516
  10. Sole Grinder

Der Wechsel mit A Girl Called Cerveza hat Tankard wahrlich gut getan, und sie feiern nicht nur ihren zweiten Frühling sondern brechen seitdem mit jedem neuen Werk die Platzierungen in den Album Charts. Dieses gelang nun auch mit dem temperamentvollen One Foot In The Grave, der bis auf Platz 26 vordringen konnte und selbst bei unseren Nachbarn in der Schweiz in die Top 100 schoss.

Die großen Vier des Deutschen Thrash Metal kennen alle, doch nicht alle Gruppen können das Niveau bis heute halten bzw. mit spannenden Alben in den letzten Monaten punkten. Die Labelkollegen Kreator gehören nicht dazu, Gleiches gilt ebenfalls für unsere biertrinkenden Freunde aus Frankfurt am Main, die ohne das Rad neu zu erfinden erneut beweisen, dass sie trotzdem im engen Korsett durch Spielwitz und Niveau den Hörer vom Barhocker reißen können. Was bei Gerre einfach in die Karten spielt, dieser völlig wahnsinnige Gesang, der markant ist und das Markenzeichen only by Tankard bildet. Authentisch mit Spaß an der Kunst kracht Pay To Pray aus der Anlage. Bier auf, nicht lang schnacken, Kopf in Nacken. Tankard verstehen keinen Spaß, wenn es darum geht, ihren Thrash Metal feuchtfröhlich zu zelebrieren.

Mit einem kräftigen Arschtritt rutscht man in Arena Of The True Lies und Don´t Bullshit Us! Die immer feine Weiterentwicklung wird spätestens beim Titeltrack greifbar One Foot In The Grave. Die typischen Thrash Riffs werden liebevoll umgarnt, und mit ordentlich Melodienzauberei an der Axt werden die Musiker immer eingänger, ohne die Power-Nackenbrecher zu vergessen. Geliebte Hymnen wie Die With A Beer In Your Hand oder (Empty) Tankard gehören der Vergangenheit an, die live für Furore sorgen und perfekt mit dem neuen Material funktionieren.

Nach den ganzen positiven Huldigungen von Gerre, Andreas Gutjahr, Frank Thorwarth und Olaf Zissel wollen wir für negative Aspekte mal ganz tief ins Glas gucken. Doch auch der letzte schale Tropfen des Kruges offenbart, dass die verrückten Hessen permanent Freude an den eigenen Stücken haben und damit den Hörer permanent anstecken. Lock`Em Up! und The Evil That Men Display pushen die Platte aus dem Mittelfeld heraus, um die zweite Geliebte der Band aufzugreifen, den Fußball, besser gesagt die Eintracht aus Frankfurt, die sie musikalisch beim DFB Pokalfinale 2017 unterstützt haben. Lästermäuler behaupten, dass sie ganz alleine für das Pfeifkonzert für eine deutsche Schlagersängerin verantwortlich waren, weil ihre Musik einfach viel cooler ist, das möchte ich hier nicht bestätigen.

Weiter im Album mein persönlicher Höhepunkt Secret Order 1516, das Jahr des deutschen Reinheitsgebots, was für ein Zufall. Spaß beiseite und abgerockt, ein Ohrwurm, der definitiv noch Wochen in meinem Kopf bleiben wird. Sole Grinder als Arschtritt zum Ende vollenden eine der stärksten Thrash Platten der letzten Monate!

Fazit: Irgendwie habe ich nach jedem Album das Gefühl, was nicht böse gemeint ist, dass Tankard am Zenit angekommen sind, das einfach nichts mehr die bislang produzierte Kunst übertreffen kann. Jetzt frech zu behaupten, dass One Foot In The Grave das beste Album der Karriere wäre, müsste ich wohl bei diversen Pils mit Gerre und Co volltrunken ausdiskutieren. Daher bleiben wir dabei: das neuste Werk gehört zu den größten Outputs und mischt ganz oben mit. 2017, das Jahr von Tankard! Hört rein und lasst Euch berauschen!

Anspieltipps: One Foot In The Grave und Secret Order 1516
Rene W.
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