Tankard + Support @ Le Grillen in Colmar (Frankreich) am 16.03.2018

“Tankard bring Freibier nach Frankreich“

Eventname: Tankard @ Le Grillen

Headliner: Tankard

Vorband(s): Black Hole, Haeredium

Ort: 19 Rue Des Jardins, 68000 Colmar (Frankreich)

Datum: 16.03.2018

Kosten: 21,80 €

Genre: Melodic Folk Metal, Power Metal, Thrash

Besucher: ca. 150

Veranstalter: Sono Light & Ahing (https://myspace.com/sonolight)

Setlisten:

  1. Intro
  2. Blood & Wine
  3. Mirage
  4. Finntroll Song
  5. Joyride – Terre Brûlee
  6. Elixir
  7. L’Homme De La Taverne

  1. Intro
  2. Carved In You
  3. Better Days
  4. Walking With The Devil
  5. My Precious Dream
  6. My Friend
  7. Lost World
  8. Reprise
  9. Outro

  1. One Foot In The Grave
  2. The Morning After
  3. Zombie Attack
  4. Not One Day Of Dead
  5. Rapid Fire
  6. Rules For Fools
  7. Die With A Beer In Your Hand
  8. Minds Of The Moon
  9. Intro R:I:B:
  10. R:I:B: (Rest In Beer)
  11. Pay To Pray
  12. Metal To Metal
  13. Rectifier
  14. The Beauty And The Beast
  15. Chemical Invasion
  16. Freibier
  17. Alien
  18. A Girl Called Cerveza
  19. (Empty) Tankard

Das Le Grillen in Colmar liegt für mich so nahe, dass es zu einer meiner Stammlocations geworden ist. Nur 15 Kilometer nach der Grenze gelegen, wird hier regelmäßig sehr hochkarätige Musik geboten. Mit Haeredium aus Straßburg beginnt der Abend. Ihr Stil: Melodic Folk Metal. Ihre Songs weisen Einflüsse des Humppa Metal auf, nicht zufällig ist dann auch der Titel eines Songs Finntroll Song. Die Musik von Haeredium macht einfach Spaß, einige Tänzer können kaum an sich halten vor Begeisterung und bewegen sich schnell und im Takt. Eine tolle Idee, diese Band als Einstieg für einen wilden Abend zu wählen.

Die zweiten Supporter sind Black Hole, ebenso aus dem Elsass, aus Mulhouse. Die Musikrichtung ändert sich radikal: Black Hole spielt Power Metal. Aber vom Feinsten! Schon beim (frühen) Betreten des Le Grillen, als die Bands zwischen Soundcheck und Essen hin- und herpendeln, ist mir das bekannte Gesicht von Christophe Brunner Bubu, dem Bär von einem Drummer aufgefallen. Klar, der Gute spielt noch bei Lonewolf und Syr Daria, die habe ich beide schon fotografiert.

Mehr im Vordergrund, und das nicht nur sinnbildlich, steht allerdings der Sänger Fab De Bart. Ein Mann mit vielen Gesichtern und Gesten. So macht das Fotografieren Freude. Immer wieder erstaunlich, wie professionell solche hauptsächlich regional agierenden Bands auftreten.

Um 22:30 ist es Zeit für den Headliner Tankard. Und plötzlich wird es vor der Bühne sehr voll. Die Thrasher Tankard sind natürlich auch in Frankreich eine Größe. Gleich mit dem ersten Song One Foot In The Grave zeigen sie, wo der Hammer hängt.

Tankard wirken auch mit ihren insgesamt 36 Jahren Bühnenpräsenz äußerst beweglich. Man hat den Eindruck, dass vor allem für Sänger Gerre die (große) Bühne im Le Grillen zu klein ist (war das wirklich der große Saal?). Rennt er doch pausenlos von einem Ende der Bühne zum anderen.

Die Beweglichkeit des gar nicht so schlanken Mannes überträgt sich schnell auf das Publikum. Bereits nach dem zweiten Song ist Moshpit angesagt. Der vorsichtige Fotograf verlässt seinen Standplatz in der Mitte. Trotz allem hat man den Eindruck, dass in Frankreich mehr Rücksicht aufeinander genommen wird, feste Rempler gibt es sehr selten und dann auch wirklich aus Versehen. Spätestens als Gerre sein Bier mit dem Publikum teilt, hat er auch die letzten „Herzen“ gewonnen. Ansprachen von Gerre sind zwar hauptsächlich Englisch, aber zwischendurch schaltet er auf „Französisch“ um: „Schanttee“ und „Märsie Bohkuh“ ruft er zur Begeisterung des Publikums immer wieder.

Gerre könnte allerdings genauso gut Deutsch sprechen, diese Sprache ist im Elsass immer noch sehr verbreitet. Überhaupt ist das Publikum äußerst textsicher, jeder Song, auch der der Supporter, wird aus vielen Kehlen mitgegröhlt. Natürlich auch der einzige deutschsprachige Song dieses Abends Freibier, der schon vorher mehrmals vom Publikum gefordert wurde. Für Tankard ist dieser Auftritt im Le Grillen in Colmar ein Heimspiel. Ihre „Wildheit“ begeistert einfach. Mein Fazit, jeder ist von diesem Konzert begeistert, auch wenn ein paar blaue Flecken vom Moshpit zurückgeblieben sind.