Terrifier – Trample The Weak, Devour The Dead

Kanadische Bay Area Ausflugsgruppe

Artist: Terrifier

Herkunft: Kanada

Album: Trample The Weak, Devour The Dead

Spiellänge: 38:56 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 23.05.2023

Label: Empire Records

Link: https://terrifier.bandcamp.com/album/metal-or-death-ep

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Chase Thibodeau
Gitarre – Rene Wilkinson
Schlagzeug – Kyle Israel Sheppard

Tracklist:

1. Trial By Combat
2. Perpetual Onslaught
3. Bones Of The Slain
4. Depths Of The Storm Scepter
5. Grinding The Blade
6. Death And Decay
7. Dawn Of The Slaughter
8. Awaiting Desecration

Kennt noch jemand die Band Skul Hammer aus Kanada? Die Thrasher gab es von 2003 bis 2012 und brachten 2011 ein Album heraus, lösten sich dann aber 2012 auf. Gitarrist Rene und Basser und Sänger Chase wollten jedoch noch weitermachen, holten sich den Kyle (Finite, Ex-Unleashed The Archer) als Gitarrist dazu und weiter ging es. Es wurde gleich ein Album herausgebracht, ein zweites Album kam hinzu, zwei Splits und eine EP folgten. Die Reise ist noch nicht beendet, der Job noch nicht getan. Also nun Album Nummer drei.

Treibendes Riff, drückender Sound, eine donnernde Ufatata und los geht die Thrash Metal Reise mit dem Song Trial By Combat. Hier macht man nichts verkehrt. Das Tempo wird angezogen und dann wieder verschleppt. Der Gesang ist typisch screamig. Die trashigen Gesangsgeräusche werden dann mit hohen Screams kombiniert. Ein fetter Refrainpart darf natürlich nicht fehlen. Hier verwendet man auch Gangshouts bzw. mehrfachen Gesang. So geht es hin und her, bis man dann im Mittelteil ein ziemlich langes und ausgeprägtes Solo hervorzaubert. Der Song lebt von der Energie und dem ziemlich fetten Riffing. Das Solo ist mir zwar definitiv zu lang, aber ansonsten flutscht Trial By Combat. Der groovende Refrainpart knallt ohne Ende und wird live sicherlich zu Recht abgefeiert werden. Man denkt, es ist Feierabend, aber nichts davon. Es wird noch einmal richtig Gummi gegeben und dann ist Ende im Gelände.

Im schnellen Midtempo läutet man den Song Perpetual Onslaught ein, groovt dann ein wenig und variiert mit dem Tempo. Der instrumentale Teil ist ziemlich lang. Das Tempo geht hin und her, bevor dann der Kollege Sänger mit einsteigt. Der Kopf des Zuhörers geht automatisch rauf und runter, da das Drumming ordentlich thrashig daherkommt. Sicherlich hat man das alles schon sehr oft gehört, aber die Burschen verbreiten ordentlich gute Laune. Hat alles Hand und Fuß. Gitarrenvorspieler, kurzer Schrei und ab ins Solo. Soli mögen sie echt gerne. Wieder ziemlich lang. Das Solo wird in einen instrumentalen, druckvollen Part umgewandelt und dann ist auch schon wieder Schluss.

Treibend ist, glaube ich, der richtige Begriff, den man verwenden muss, wenn es darum geht, die Musik von Terrifier zu bezeichnen. Auch Bones Of The Slain kommt mit den typischen Trademarks aus den Boxen gekrochen. Alles fließt und schwimmt und man hat das Gefühl, die Band hat Hummeln in den Hintern. Der Refrainpart sitzt wieder. Der Mehrfachgesang funktioniert gut, ansonsten screamt sich der Frontman die Seele aus dem Leib. Das Drumming ist nur am Drücken, ohne den Rest der Instrumentenfraktion zu überfordern. Das Tempo wird gekonnt gewechselt und selbst das Solo ist nicht zu lang. Ja, das hat was. Anlage an und das Wohnzimmer wird zur eigenen Moshpitarea.

Die Band lässt den Instrumenten sehr viel Raum und das gefällt mir sehr gut. Der gezielte Einsatz des Gesangs klingt dann noch viel intensiver, so wie bei Depths Of The Storm Scepter. Auch hier lässt man den geneigten Soundempfänger kaum Zeit zum Atmen und thrasht drauflos, als gäbe es keinen Morgen. Verschnaufpausen sind eh Mangelware und kosten anscheinend extra. Dabei geht man aber sehr versiert und einfallsreich zur Sache. Und natürlich mit Solo.

Und so geht man immer weiter und drischt sich intensiv und durchaus überzeugend durch das Thrash Metal Universum. Handwerklich hat man es drauf. Das Riffing bei Grinding The Blade zum Beispiel. Diesen Song baut man mit cleanen Elementen auf und geht dann über in ein kleines. thrashiges Gemetzel.

Die Burschen haben sich den Achtziger Thrash Metal vorgenommen, verinnerlicht und erneut zum Leben erweckt. Die Bay Area wird dabei abgegrast, sofern Bands wie Exodus und Testament da noch Futtermaterial übergelassen haben. Was Neues muss man natürlich nicht erwarten, aber dafür eine gelungene Zeitreise in die Achtziger.

Terrifier – Trample The Weak, Devour The Dead
Fazit
Wer auf Bay Area Thrash Metal abfährt und nie genug davon bekommen kann, ist hier absolut richtig, denn diese Hommage an die Achtziger ist absolut gelungen. Das Unterhaltungslevel ist aufgrund der Tempovariationen und des druckvollen Sounds ziemlich hoch. Fans von Exodus und Testament werden ihre Freude haben.

Anspieltipps: Trial By Combat und Bones Of The Slain
Michael E.
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