The Bottle Doom Lazy Band – 2005-2020 Doom Over The Years

Französische Kinder des Unheils

Artist: The Bottle Doom Lazy Band

Herkunft: Frankreich

Album: 2005 – 2020 Doom Over The Years

Spiellänge: 70:05 Minuten

Genre: Doom Metal

Release: 19.03.2021

Label: Sleeping Church Records

Link: https://www.facebook.com/bottledoom

Bandmitglieder:

Gesang – Benjamin Reverseau
Gitarre – Jérôme Poupault
Gitarre – Pierre Mandon
Bassgitarre – Hemreich
Schlagzeug – Guillaume Béry

Tracklist:

  1. Blood For The Bloodking
  2. The Dead Can’t Lose Again
  3. Ridin’ Bones
  4. Night Of The Living Dead
  5. The Beast Must Die
  6. Smiling Tomb
  7. Space Crusader
  8. Lost n’ Drunk
  9. Too Old
  10. Intro The Necronef (Unplugged)

The Bottle Doom Lazy Band wurde 2005 geboren. Nur so zum Spaß und nur so als Projekt gedacht, um etwas laute und langsame Musik zu machen. Gegründet in Poitiers, Frankreich, wurde der erste Gig im Februar 2006 absolviert. Nach 15 Jahren, drei Alben und vielen Gigs ist es nun an der Zeit, sich an die Vergangenheit zu erinnern. Aus Sicht der Band gab es da mal einen guten Sound, mal einen schlechten Sound, aber immer viel Spaß, Bier und vor allem Doom!

Dieser Live-Versuch stellt einfach die Geschichte eines Haufens von Kumpels dar, die seit 15 Jahren auf der Bühne stehen (naja, nur ab und zu, nicht die ganze Zeit. Seien wir ernsthaft, wir haben andere Sachen zu tun). So stellt die Band es selber dar. Sie waren nie die besten im Promoten und haben da auch keine Lust drauf. Dafür haben sie ja das Label Sleeping Church Records.

Ich finde es immer schwer, Livealben zu reviewen, weil es kein neues Material zu hören gibt. Da ich die Band vorher nicht kannte, bekomme ich dann ja doch etwas Neues zu hören. Doom ist nicht mein Fachbereich, aber ist immer wieder gute Mucke, die ich so nebenbei hören kann, ohne mich zu langweilen oder genervt zu sein.

Der Bass erklingt, die Amps werden noch einmal hörbar gecheckt und los geht es mit Blood For The Bloodking. Das Tempo ist natürlich langsam. Da es sich um richtigen Doom handelt und nicht um Doom/Death, erschallen die Vocals natürlich in ihrer normalen Klangfarbe. Die Mucke erinnert sofort an Black Sabbath. Das Riffing ist ganz cool, der Song geht gut ins Ohr, mir natürlich alles viel zu lang und vor allem zu langsam.

Ähnlich gelagert verhält es sich bei The Dead Can’t Lose Again. Klingt auch ganz gut. Man hört zwar, dass es eine Liveversion ist, aber der Sound ist echt gut und transparent.

Bei Ridin’ Bones geht es so weiter, allerdings erhöht man am Ende ein wenig das Tempo und bewegt sich schon fast im Midtempo und bietet verzerrte Gitarrenklänge.

Mein Highlight des Albums ist der nächste Song, der für die Children of the Doom geschrieben wurde – Night Of The Living Dead. Auch hier bewegt man sich im Midtempo, bietet einen geilen Refrainpart an und doomt sich dann um die Wette, um am Ende den coolen Refrainpart erneut zu zelebrieren. Einfache Parts stark vorgetragen. So muss es sein. Der Gesang wird hier gedoppelt und das klingt geil.

The Beast Must Die kommt dann wieder mit typischen Black Sabbath Klängen und teilweise verzerrte Gitarre, aber hier gibt es screamigen Gesang zu hören. Der dazu gehörige Part, getragen von einer Melodie, kommt auch ganz gut.

Bei Smiling Tomb ist der Sound ziemlich mies und auch der Song schleppt sich so durch das Universum. Nicht mein Ding.

Insgesamt werden zehn Songs angeboten, die alle ein wenig ähnlich klingen, aber trotzdem ganz gut rüberkommen. Bei dem Rausschmeißer Into The Necronef handelt es sich um eine Unplugged Version.

Aufgenommen wurde zwischen 2005 & 2020, bei Auftritten, bei denen der Sound stimmte, so die Aussage der Band. Humor haben die Burschen, dieses hört man auch bei den Ansagen.

Wer auf schwere und langsame Gitarrenriffs und auf eine düstere Grundstimmung abfährt, ist hier genau richtig, obwohl die Burschen hörbar Spaß an ihrem Doom haben.

The Bottle Doom Lazy Band – 2005-2020 Doom Over The Years
Fazit
Eine Übersicht des Schaffens einer Band, die seit 15 Jahren aktiv ist, ist definitiv mehr als legitim. Hier wird Doom in Reinkultur geboten. Wer auf Bands wie Black Sabbath, Pentagram, Saint Vitus oder Candlemass abfährt, kann hier bedenkenlos zugreifen, obwohl man beim Sound natürlich Abstriche machen muss. Ist halt live.

Anspieltipps: Ridin’ Bones und Night Of The Living Dead
Michael E.
7.7
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