Artist: The Monolith Deathcult
Herkunft: Niederlande
Album: Connect The Goddamn Dots
Spiellänge: 53:16 Minuten
Genre: Atmosphärischer Death Metal
Release: 14.05.2021
Label: Human Detonator Records
Link: https://monolith-deathcult.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – Robin Kok
Gesang, Sample, Programmierung, Percussion und Gitarre – Michiel Dekker
Gitarre und Keyboard – Carsten Altena
Tracklist:
- Infowars
- Connect The Goddamn Dots
- Gone Sour, Doomed
- Vernedering
- Blood Libels
- The White Silence
- They Drew First Blood
- L’Ouverture De Morose
Die Niederländer von The Monolith Deathcult sind schon immer eigene Wege gegangen und klingen eben nicht so wie Asphyx, Thanatos, Gorefest oder Pentacle. Wenn man überhaupt einen Vergleich mit Landsmännern treffen möchte, dann mit neueren Pestilence, aber auch nur am Rande.
Seit 2002 sind diese drei Tulpenschlächter bereits dabei und können schon so einiges vorweisen. Natürlich haben die Burschen auch schon woanders gespielt, u.a. bei den bekannten Bands Dead Head, Beyond Belief oder Izegrim, aber ihre eigene Band haben sie nie aus den Augen verloren und sind nun beim mittlerweile siebten Album angekommen.
Das Intro Infowars fängt erst einmal sehr entspannend an. Eine Flasche wird geöffnet und ich gehe mal davon aus, dass es sich um eine Flasche Bier handelt. Ein Rülpser, Nachrichtenmusik und ein Nachrichtensprecher erzählt ein wenig über die Band – oder so. Das Intro geht quasi direkt zum Opener Connect The Goddamn Dots über. Langsam mit Keyboardklängen im Hintergrund agierend, geht man zu Werke. Sehr spacig, wie man es von den Niederländern ja mittlerweile kennt. Der Nachrichtensprecher ist im Hintergrund immer wieder zu hören. Das Konzept der Band, eine gewisse Untergangsstimmung zu erzeugen, setzt sich auch hier fort. Wie gesagt, sind die Keyboardklänge immer mit dabei und die Liebe zu industriellen Soundlandschaften ist deutlich zu hören. Der Opener verbindet dann auch diese verschiedenen Richtungen und kommt schon ganz cool, auch wenn das teilweise zu viel ist. Dabei sind die deathigen Gitarrenriffs eigentlich richtig geil. Der Song hat absoluten Wiedererkennungswert und setzt sich irgendwie in den Gehörgängen fest. Mir aber echt zu lang – sieben Minuten und dreißig Sekunden. Puh, aber trotzdem kommt er echt ganz geil.
Auch Gone Sour, Doomed geht fast sieben Minuten, kommt aber zu Beginn sehr druckvoll. Es folgen Vorspieler und dann ein feiner Ballerpart. Ja, ja und noch einmal ja, denn das Riffing ist einfach geil. Geil nach vorne und dazu ein Keyboardteppich. Flüsternde Spracheinlagen, noch einmal Vorspieler und noch einmal die volle Attacke. Ein Uftata-Part folgt. Bah, macht der Song gute Laune. Respekt. Völlig abgedreht. Da der Death Metal hier klar den Ton angibt, ist es natürlich eher mein Fall. Die sonstigen Einflüsse sind zwar vorhanden, aber vom Prinzip her ist es ein brutaler Song. Stimmlich variiert man ein wenig. Dieses kommt sehr gut, da man dadurch eine gewisse Brutalität erzeugt. Und solange man noch Knüppelattacken und Soli mit einbaut, bin ich eh zufrieden. Mich überzeugt der Song total, vor allem das Riffing und diese Art, den Death Metal zu interpretieren, hört man eben nicht jeden Tag.
Auch Vernedering geht in diese Richtung. Der Industrial-Part am Anfang und dann die Doublebass. Gute Kombination. Dann groovt man und nimmt den Death Metal wieder mit. Tempovariationen stehen auf der Tagesordnung. Die kalten Industrialklänge sind auch dabei, aber man ballert eben auch und baut immer wieder ungewöhnliche Parts mit ein. Diese Hey-Gesänge im Hintergrund oder der kurze Frauengesang sind sehr gute Ideen. Das Ganze klingt irgendwie wie Ministry in einem Death Metal Konzept verpackt. Ein wenig Measthook Seed ist auch noch mit dabei.
Das recht kurze Blood Libels (4:37 Minuten) erklärt erst einmal, warum Leute keine Alben von The Monolith Deathcult hören. Gute Idee, hehe. Der Song wird dann langsam aufgebaut und so geht es eigentlich auch weiter. Klingt eher wie ein Soundtrack zu einem Film. Natürlich sollte es ein Endzeitfilm sein,
Kommt alles ganz gut rüber, muss man sagen, aber zu den Vorgängeralben ist man ein wenig sanfter geworden, um es einmal so auszudrücken. Die Härte hat man ein wenig zurückgestellt, was ich ziemlich schade finde. Der Theatralik-Anteil ist gestiegen. Hat was, macht das Album aber an einigen Stellen ein wenig uninteressant. Es zieht sich. Wer auf Industrial Death Metal bzw. atmosphärischen Death Metal mit Industrial abfährt, kann natürlich zugreifen.