Artist: The White Buffalo
Herkunft: Kalifornien, USA
Album: On The Widow’s Walk
Spiellänge: 42:33 Minuten
Genre: Root Rock, Country Rock, Americana
Release: 29.05.2020
Label: Snakefarm Records (Universal Music)
Link: https://thewhitebuffalo.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Jacob Aaron Smith
Klavier und Keyboard – Shooter Jennings
Tracklist:
- Problem Solution
- The Drifter
- No History
- Sycamore
- Come On Shorty
- Cursive
- Faster Than Fire
- Widow’s Walk
- River Of Love And Loss
- The Rapture
- I Don’t Know A Thing About
Was für ein Genrebruch – da schreibe ich gerade noch über die japanische Trancecore-Truppe von Crossfaith und werde nun von ganz im Osten nach ganz im Westen geleitet. Auch das Genre könnte mit Root Rock oder Country Rock fast nicht weiter weg sein. Denn das, was ich hier liegen habe, ist das aktuelle Release On The Widow’s Walk des musikalischen Geschichtenerzählers The White Buffalo.
Auch wenn das Genre in Deutschland bei Weitem nicht so viele Anhänger findet, wie in der Heimat des Künstlers selbst, sollte das zehnte Album des südkalifornischen Songschreibers, Gitarristen und Sängers Jake Smith nicht unter den Tisch fallen. Nach seinem Durchbruch durch die Serie Sons Of Anarchy im Jahr 2010, sind nun einige Jahre und einige Releases ins Land gegangen und doch gehören die Genrevertreter zumeist zu denen, die eher klassisch in ihrem Segment bleiben, als moderne/innovative Mixes zu probieren. Ich finde das eigentlich eher gut, denn bei The White Buffalo weiß man immer, was man bekommt: eine tiefe Stimme, die ruhig, gemeinsam mit der Gitarre und einem Schlagzeug (manchmal, wie hier mit Klavierbegleitung) dafür sorgt, dass man ins Schwelgen kommt. Passend dazu stelle ich mir einen Schaukelstuhl vor, der auf der Terrasse einer Farm steht und wie man mit einem Glas Bourbon (Whisky) zur Musik den Blick über das Land schweifen lässt – wenn das Set-up nun komplett ist, dann kann ich auch etwas über das Album selbst berichten.
Die elf Tracks starke Langspielplatte, die in nur einer Woche aufgenommen wurde, versprüht diese Sehnsucht, die ein Hörer erwartet. Mit einem rockigen Einstand bei Problem Solution erlaubt man sich, mit dem Tempo zu spielen – so tritt man zur Mitte des Tracks auf die Bremse und fährt im Standgas bis zum Ende des Songs weiter. Herausstechend ist, dass man bei Faster Than Fire sogar die Distorsion einschaltet, was dann doch Rock ’n‘ Roll-Einflüsse zulässt. Wer nach mehr Rock sucht, der sollte auch an No History nicht vorbeikommen.
Doch da der Schwerpunkt bei entspannenden Balladen liegt, war es das dann auch, wenn man nach rockigeren Tracks gesucht hat. Doch von Eintönigkeit kann nicht die Rede sein, denn jeder Song hat das kleine gewisse Etwas.