Thorn – Yawning Depths

Ein dunkles und dorniges Ein-Mann-Projekt

Artist: Thorn

Herkunft: USA

Album: Yawning Depths

Spiellänge: 24:03 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 04.02.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://thornx.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Brennen Westermeyer

Tracklist:

  1. Hellmouth
  2. Yawning Depths
  3. Cavernous Shrines
  4. Noxious Existence
  5. Judgement’s Throne
  6. Lapis Lazuli
  7. Unknown Body Of Light
  8. Graven Moonglow

Der Amerikaner Brennen Westermeyer zockt seit dem Jahre 2018 bei den Deathgrindern von Fluids, aber irgendwie hat die Pandemie ihn dazu bewogen, auch als Solokünstler zu arbeiten. Im Jahre 2020 kam dieser Entschluss zustande und gleich kam eine EP heraus. 2021 ließ er dann das Album Crawling Worship folgen. Eine Split mit Fumes erschien kurz zuvor. Anscheinend hat er genügend Ideen und so kam 2021 noch eine Split heraus (mit Wharflurch und Maul). Pause kennt der gute Mann nicht. Ab in den Proberaum oder wohin auch immer. Neue Songs wurden geschrieben und nun folgt Album Nummer zwei namens Yawning Depths.

Hellmouth legt sich dann auch gleich heftig ins Zeug. Lang lebe der Underground. Die Produktion ist dreckig und schmutzig. So hat man im ersten Augenblick ein wenig Probleme beim Zuhören, aber das legt sich später. Ansonsten herrscht hier das Chaos, zumindest hat man beim Zuhören das Gefühlt. Old schoolige Death Metal Riffs treffen auf Dunkelheit. Klingt alles ein wenig krank und kakofonisch. Da muss man sich erst einmal reinhören. Die Riffs sind aber echt ganz gut, trotzdem muss ich erst einmal mit der Art des Songwritings warm werden.

Der Namensgeber Yawning Depths folgt und geht auch in diese Richtung, wobei hier richtig geile Riffs verwendet werden. Besonders dieses an Sirenen erinnerte Gitarrenspiel schockt irgendwie und erzeugt eine ganz eigene Stimmung. In knappen vier Minuten zieht er einen irgendwie runter und Abgründe werden aufgerissen, überwiegend die eigenen. Irgendwie angsteinflößend. Man bzw. ich kann das gar nicht so richtig umschreiben. Eine gelungene Mischung aus Doom und Death Metal.

Cavernous Shrines führt den Weg gnadenlos fort. Man wird in eine dunkle Schlucht gezogen. Leider macht mir die Produktion ein wenig zu schaffen. Man muss schon genau hinhören. Klaro, das sollte man immer machen. Hier wird ein ziemlich fetter Groove eingebaut, der schon in Richtung Slam geht. Ansonsten herrschen wieder diese sirenenhaften Gitarren. Die Nerven liegen so langsam blank, hehe

Das wird auch bei Noxious Existence nicht besser. Kleine Basssoli zu Beginn und dann wird es auch einmal richtig schnell. Aber nur kurz, denn dann folgt er wieder diesem typischen Muster. Er will einen derbe morbide auf den Sack gehen und dieses gelingt ihm auch. Die Gitarren klingen wie alte Kettensägen neu auferlegt. Der Gesang, wenn man die Laute so bezeichnen kann, kommt spartanisch und man hat das Gefühl, der Ansatz hat keinen Sinn. Dieses wird sicherlich nicht so sein, fügt sich aber in das chaotische und schmutzige System des Songwritings ein.

Und so geht es immer weiter und weiter. Der doomige Beginn von Lapis Lazuli sollte noch unbedingt erwähnt werden, denn dieser ist hammermäßig. Dunkel und bedrohlich und irgendwie auch schön. Der ganze Song schleppt sich durch das Universum und will nur, dass man sich schlecht fühlt. Ein absoluter Gute-Laune-Killer. Soll ja bekanntlich das Ziel vom doomigen Death Metal sein. Genaueres weiß man nicht.

Unknown Body Of Light geht über vier Minuten, ist ein wenig straighter, aber nicht wenig intensiver. Die Gitarre heult wieder ohne Ende und der Gesang wird einfach platziert. Passt schon. Der Song geht aber irgendwie an mir vorbei, kann gar nicht genau sagen, warum. Vielleicht, weil er sich dann doch ein wenig wiederholt.

Es gibt sicherlich noch Platz nach oben, aber es ist schön zu sehen, dass der Underground noch lebt und atmet.

Thorn – Yawning Depths
Fazit
Dunklen, ein wenig morbiden und kalten Death/Doom gibt es bei Thron zu hören. Furcht, Angst, Schmerz, Zerstörung und Chaos gibt es an allen Ecken und Kanten zu hören. Dabei geht man mal schnell vor und mal total langsam. Die Gitarren heulen hier und da und der Gesang klingt gewollt deplatziert. Die Verzweiflung ist spür- und hörbar. Leider muss man der Produktion einige Abstriche machen und vielleicht sollte er sich für das Songwriting noch jemanden dazuholen. Ansonsten ganz anspruchsvoll.

Anspieltipps: Yawning Depths und Noxious Existence
Michael E.
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