Torture Rack – Primeval Onslaught

Gelungene Hommage an den amerikanischen Death Metal der Neunziger

Artist: Torture Rack

Herkunft: USA

Album: Primeval Onslaught

Spiellänge: 26:22 Minuten

Genre: 09.06.2023

Release:  Death Metal

Label: 20 Buck Spin

Link: https://listen.20buckspin.com/album/primeval-onslaught

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Jason
Gitarre – Seth
Schlagzeug – Tony

Tracklist:

1. Ceremonial Flesh Feast
2. Decrepit Funeral Home
3. Forced From The Pit
4. Morning Star Massacre
5. Victims Of Inquisitors
6. Bone Snare
7. Fucked By Death
8. Impalement Storm
9. Descent To Infernal Chasms
10. Rotting Insignificance

Die aus Portland, USA stammende Combo Torture Rack existiert bereits seit dem Jahre 2012 und hält die Fahne der Vergangenheit, gerade der amerikanischen, aufrecht, zieht ihr Ding durch und dieses recht fleißig, ohne dabei aber irgendwie in den Fußstapfen ihrer Helden treten zu können. Mit 20 Buck Spin hat man einen verlässlichen Partner an der Seite. Immer wieder kommen dort richtige Undergroundperlen zum Vorschein, wie z.B. Cerebral Rot, Vastum, Maul, Void Ceremony oder Tomb Mold. Ein Demo, zwei Alben und eine EP pflastern den Weg von Torture Rack und nun wird es Zeit, das dritte Grab auszuheben.

Und so legen die Burschen los und latzen uns in knappen 26 Minuten ihre Meinung über Death Metal um die Ohren. Ceremonial Flesh Feast macht den Anfang und schnell wird klar, dass es hier keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt. Die Band suhlt sich gerne im Dreck der Neunziger und das ist auch gut so. Langsam und schleppend legt man los, lässt die Drums ein wenig ballern, bevor man ein kleines Solo von der Leine lässt und dann in guter alter Manier den Hammer kreisen lässt. Hier klingt alles verdammt nach den Anfängen des old schooligen Death Metals, aber eher des Brutalen. Das Tempo wird dann mal richtig erhöht, ein langgezogenes Riff gesellt sich dazu und anschließend geht man in einen Uftata-Groove rüber. Das Tempo wird noch einmal verschleppt. Klingt alles sogar ein wenig technisch. Im Midtempo agiert man sehr geschickt. Der Kopf des geneigten Zuhörers fängt automatisch an, sich zu bewegen. Noch einmal das Solo und so groovt man sich zum Ende. Klar, das eine oder andere Riff kennt man schon, aber das stört nicht.

Decrepit Funeral Home legt da schon irgendwie intensiver zu, aber von der Herangehensweise ändert man nicht wirklich viel. Ein geiles, hängen bleibendes Riff. Schön lang gezogen und von den Drums rhythmisch betont. Aber der Song ist von der Grundstruktur wesentlich schneller. Das Aggressionslevel ist ziemlich hoch. Vom Riffing her erinnern sie mich irgendwie an Incantation. Fetzt, sitzt und verschafft mir ein Lächeln ins Gesicht. Geiles Teil.

Und die Reise in die Vergangenheit geht immer weiter und weiter. Forced From The Pit erinnert auch an die guten alten Neunziger. Damals, als Relapse und Konsorten neue Bands für die Masse zugänglich gemacht haben und man alles dankend annahm, was man zwischen den Ohren bekommen konnte. Herrlich. Ich werde wohl nie aufhören, diesen Spaß zu genießen und so ist es auch bei Forced From The Pit. Auch hier erinnert mich die Gitarrenarbeit stark an Incantation. Der lange und schmissige Groove am Ende dann schon eher an Autopsy und dazwischen ist eben alles alte amerikanische Schule. Die Stimme ist natürlich auch schön tief und der Sound eben altbacken, aber drückend.

Die Uftata regiert dann zu Beginn von Morning Star Massacre und bleibt auch federführend, da der Song nur 50 Sekunden lang ist. Zack und aus. Okay, ein wenig merkwürdig. Klingt ein wenig abgebrochen und man denkt, das Ende wäre ein Break für den nächsten Song.

Dieser ballert dann gleich wieder total drauflos und wechselt dann wieder in einen ziemlich geilen Groove. Man schleppt sich überwiegend im Midtempo durch die Botanik und klingt dabei sehr interessant. Kleines Break und ein wildes Solo mit Ballereinlage unterbrechen den Fluss. Dieser wird aber danach wieder fortgeführt. Das Tempo wird ein wenig variiert und der Gesang wird teilweise garstig. Ein langgezogenes Riff, ein erneutes Solo und eine Ballereinlage vervollständigen das Geschehen.

Ja, das macht hier alles gute Laune und Freunde des Old School Death Metal amerikanischer Natur werden hier absolut auf ihre Kosten kommen.

Bone Snare ist auch so ein Song, der mich einfach mitnimmt. Gelungener Wechsel zwischen schnellen und groovigen Momenten, auch wenn am Ende der Groove vielleicht ein wenig zu lang ist.

Die Burschen kratzen aber auch immer am alten Grindcore herum, so wie bei dem kurzen und knackigen Fucked By Death. Hier klingt alles schmutzig, dreckig und wild, besonders das schon fast punkige Riffing zu Beginn und der ekelige Gesang.

Impalement Storm entfacht wirklich einen Sturm. Geiles Drumming und der Groove sitzt auch. Lecker!

Mit Rotting Insignificance endet man das alte Death Metal Manifest und haut eben solche Parts raus, wie sie früher üblich waren. Auch hier geht man zwar schnell vor, aber man erzielt eben keine Blastbeatrekorde, sondern knattert ordentlich herum. Im Midtempo lässt man dann die Matte kreisen. Florida der Neunziger lässt grüßen. Ja, das fetzt. Kurze Vorspieler und ab wieder ins Midtempo. Und wieder Gummi. Ein würdiger Abschluss.

Gelungene Hommage an die Neunziger. Immolation, Incantation, Autopsy, Massacre, Morbid Angel und Monstrosity senden Glückwunschkarten. Gute Laune Musik für alte Death Metal Hasen!

Torture Rack – Primeval Onslaught
Fazit
Die Amis von Torture Rack werden jeden begeistern, der auf den guten alten amerikanischen Death Metal abfährt und nichts Neues erwartet. Gelungene Riffs, Friedhofsgesang, verwesende Rhythmuswechsel und eine Grabhügelproduktion inklusive. Punkt, Komma und aus.

Anspieltipps: Decrepit Funeral Home und Victims Of Inquisitors
Michael E.
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