“Dringen in europäisches Terrain vor!“
Artist: Vallendusk
Herkunft: Jakarta, Indonesien
Album: Fortress Of Primal Grace
Spiellänge: 60:13 Minuten
Genre: Epic Black Metal, Melodic Black Metal
Release: 30.03.2018
Label: Northern Silence Productions
Link: https://www.facebook.com/Vallendusk/
Bandmitglieder:
Gesang – Rizky
Gitarre – Valendino Mithos
Gitarre – Danang Sugianto
Schlagzeug – Derick Prawira
Tracklist:
- The Presences
- In Reverie
- Coronation
- At the Heart of the Storm
- Eon
- Higher Ground
- The Shield
Wer hätte gedacht, dass der Frost den deutschen März tatsächlich im Würgegriff haben könnte? Nach diesem abermals schwachen Winter wirkten die letzten Tage wie eine tödliche Eisfaust im schockierten Metal Gesicht. Wie das Wetter am Ende des Monats sein wird, kann ich nicht sagen, schließlich haben wir in der Redaktion keinen Wetterfrosch im Glas eingesperrt (schließlich liegt uns Tierschutz schon am Herzen), aber musikalisch bleibt es kalt. Northern Silence Productions hat ein wenig was Neues am Start, unter anderem die Indonesische Epic Black Metal Band Vallendusk mit ihrem vierten Dolchstoß Fortress Of Primal Grace. Mit über einer Stunde Spielzeit schnüren die Asiaten ein frisches Melodic Black Metal Paket. Das Artwork erst nach dem ersten Durchlauf begutachtet, hätte man dunkler wählen können. Das schlichte Gewand, welches ein Haus am Rande eines Gebirges zeigt, trifft jedoch die epische Stafette der vier Musiker.
Begonnen wird alles mit The Presences, dem zehn Minuten Opener, der irgendwas von Tribulation oder gar Dissection hat. Auf der Reise durch Fortress Of Primal Grace schleicht das Quartett von einem längeren Werk ins nächste. Unter sieben Minuten ist bei den Männern aus Jakarta nichts zu holen. Umso schwerer, den Hörer stets bei Laune zuhalten, wenn die Nummern scheinbar endlos wirken. So endlos darf man aber The Presences, Eons oder Higher Ground gar nicht aufführen. Durch das komplexe, vielseitige Songwriting bleibt man im Flow, wie man heutzutage gerne sagt. Die Kompositionen sehr gut durchdacht, setzt Sänger Rizky mit seinem zockendem Trio ein dickes Ausrufezeichen. Die Handschrift dürfte besonders in Europa ankommen. Das dürfte am nordeuropäischen Stiefel liegen, den Vallendusk durch den Schnee der höchsten Erhebung ihres Landes, dem Puncak Jaya bewegen. Dass es schnell zugehen darf, beweisen Elemente, die man zum Beispiel bei In Reverie findet. Die heidnische bzw. Folk Note kann das Quartett dabei nicht leugnen. Das Gesamtbild passt ohne Einschränkungen und wurde ohne Abstriche stimmig aufgezogen. Hier und da mal ein wenig mehr Feuer in den kühlen Nächten wären eine Option gewesen, das darf lediglich als Randnotiz bemerkt werden. Daumen hoch für ein konkurrenzfähiges Album aus einer Region, wo der Metal noch kein Standard ist.