Wednesday 13 – Necrophaze – Antidote (EP)

Kleiner Horroraufguss für zwischendurch

Artist: Wednesday 13

Herkunft: North Carolina, USA

Album: Necrophaze – Antidote (EP)

Spiellänge: 14:55 Minuten

Genre: Horrorpunk

Release: 16.04.2021

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://officialwednesday13.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Wednesday 13
Gitarre – Roman Surman
Gitarre – Jack Tankersly
Bassgitarre – Troy Doebbler
Schlagzeug – Kyle Castronovo

Tracklist:

  1. Your Mother Still Sucks Cocks In Hell (Frankenstein Drag Queens From Planet 13 Cover)
  2. Screwdriver 2 – The Return
  3. Devil Inside (INXS Cover)
  4. Films (Gary Numan Cover, feat. Calico Cooper)

„The Duke Of Spook“, alias Wednesday 13, alias Joseph Michael Poole hat einen blutigen Happen für zwischendurch mitgebracht. Schon das letzte Wednesday 13 Album Necrophaze aus dem Jahr 2019 heimste bei Kritikern durchweg gute Noten ein. Wem die Wartezeit bis zum nächsten Album des Gruselrockers oder bis zum nächsten Halloween zu lange erscheint, dem kann mit einem Gegengift namens Necrophaze – Antidote geholfen werden. Der Großteil der vier Songs umfassenden EP entstand während der Necrophaze-Sessions und wurde bereits in der Vergangenheit digital veröffentlicht, was dem Ganzen einen Beigeschmack der Leichenfledderei mitgibt. Aber wem schaden schon 15 Minuten Horrorpunk im Lockdown?

Your Mother Still Sucks Cocks In Hell ist quasi eine Coverversion von Wednesdays alter Band Frankenstein Drag Queens From Planet 13. Lediglich das Wort „still“ wurde der legendären Zeile von Linda Blair aus dem Film Der Exorzist hinzugefügt. Der lässige Punk ’n‘ Roll Song profitiert auf jeden Fall von dem moderneren Soundgewand. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Die perfekte Abgeh-Nummer für die nächste Halloweenparty.

Screwdriver 2 – The Return konnte ich als einzigen bisher unveröffentlichten Titel ausmachen. Wenig verwunderlich handelt er von Mr. Pooles Lieblingsthema Horrorfilme. In diesem Fall der Zombiestreifen Return Of The Living Dead. Musikalisch geht’s eine Ecke heftiger zur Sache und schon fast in Richtung Metal. Das taugt zum amtlichen Headbangen, hat aber auch einen todlangweiligen Refrain, der vom vermoderten Zombiechor intoniert wird.

Der Fürst der Finsternis darf natürlich nicht fehlen in unserer illustren Runde. Devil Inside ist ein Cover des INXS-Klassikers aus dem Jahr 1988. Dazu gibt es diese zum Schmunzeln anregende Anekdote von Wednesday 13: „Ich habe wundervolle Erinnerungen an diesen Song als Kind in den späten Achtzigern. Ich habe tatsächlich erlebt, wie dieser Titel ein Familienmitglied derart verängstigt hat, dass es das Radio angeschrien hat: Stell es ab!“ Die 80er-Nummer wurde mit tiefer gestimmten Gitarren sowie Synthesizer-Effekten aufgemöbelt und weiß durchaus zu unterhalten.

Zu guter Letzt bleibt noch Films, welches im Original vom britischen Elektropop-Pionier Gary Numan stammt. Dafür holte sich Wednesday 13 Calico Cooper auf die Tanzfläche, die Tochter des Ur-Schockrockers Alice Cooper. Wie passend, da ich schon immer fand, dass die Stimmen von Alice und Wednesday sehr ähnlich sind. Die ohnehin schon düstere Nummer wird noch eine Spur gruseliger interpretiert und Calico streut ein paar Nuancen ihrer Stimme ein.

Wednesday 13 – Necrophaze – Antidote (EP)
Fazit
Necrophaze - Antidote ist eine eher halb gare Veröffentlichung für zwischendurch. Hier wurde gecovert und wiederverwertet. Ganz spaßig, aber nichts, was zur euphorischen Stimmung auf dem Friedhof beiträgt.

Anspieltipps: Your Mother Still Sucks Cocks In Hell und Devil Inside
Florian W.
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