WolveSpirit – Blue Eyes

„Lady in Black mit blauen Augen“

Artist: WolveSpirit

Herkunft: Würzburg (Deutschland)

Album: Blue Eyes

Genre: Blues Rock, Classic Rock, Stoner Rock, Space Rock

Spiellänge: 51:45

Release: 10.02.2017

Label: Spirit Stone / Cargo Records

Link: https://www.wolvespirit.com/

Bandmitglieder:

Vocals – Debbie Craft
Guitars – Richard „Rio“ Eberlein
Organ – Oliver Eberlein
Bass – Andreas Hofmann
Drums – Daniel Erich Scholz

Tracklist:

1. You Know That I’m Evil
2. I Am What I Am
3. I Want To Love
4. True Blood
5. Blue Eyes
6. Soul Burn
7. Love Is All I Need
8. Space Rockin‘ Woman
9. Road Of Life
10. Witchcraft
11. Arise
12. Dance With The Devil

Die Würzburger Truppe WolveSpirit um die US-amerikanische Sängerin Debbie Craft (amerikanischer Vater und deutsche Mutter) und dem Brüderpaar Richard und Oliver Eberlein reiht sich ein in die aktuelle Welle der Retro Bands. Seit 2009 existent, erfährt die Rhythmussektion immer wieder eine Neubesetzung. Bisher konnte die Band drei Platten und zwei EPs veröffentlichen und damit zeigen, dass sie im Teich der Retrowelle recht gut mitschwimmen – Entschuldigung mitspielen – kann.

Das Album Blue Eyes wurde von Andrija Tokic (Alabama Shakes) in Nashville / Tennessee aufgenommen. Da hat man bei der Produktion nicht gekleckert, sondern einiges investiert. Das Artwork stammt, ebenso wie bei den vorangegangenen Produktionen, von Debbie Craft selbst. Das Album gibt es als CD, Digi CD, Download und als farbiges limited Vinyl (light blue) und als limited Deluxe Blue Eyes Box Set. Also für die Sammler auf jeden Fall was dabei.

Die Bandbreite des musikalischen Backgrounds liegt irgendwo zwischen Uriah Heep, Led Zeppelin und Deep Purple. Wobei WolveSpirit Uriah Heep bereits auf Touren supportet haben. Ich denke, das passt auch recht gut.

Also gibt es demnach auch den Sound der frühen 70er zu hören mit wabernden Gitarren und dröhnender Hammondorgel. Schöner alter Sound. Alles sehr rockig und auch bluesig gehalten. Man fühlt sich um ein paar Jahrzehnte zurückversetzt. Da gibt es aktuell noch einige andere Bands, deren Namen ich hier nicht nennen und auch keinen Vergleich herstellen möchte. Beim Titel I Wont To Love hören wir als Einsteiger typischen alten Uriah Heep Sound und plötzlich kommen auch ein paar musikalische Doors Zitate durch. Dies aber auch nur minimal und dezent. Das ist auch gut so. Will man sich mit den Doors messen, kann es eigentlich nur in die Hose gehen. So bleibt es nur ein leichtes amüsantes Spiel. Ansonsten hält sich die gesamte Platte im bluesigen Rock Rahmen. Man kann grooven und abtanzen, wenn man will.

Stilecht zu ihrer Musik, gibt die Band an, dass man, bis auf dem Drummer, in einer Kommune lebt und sein eigenes Ding macht, bzw. seinen eigenen Spirit hat. Naja, Love and Peace ist schön, aber wird in der heutigen Zeit kaum noch einen vom Hocker reißen. Ob man sich dieses Image unbedingt geben muss, sei mal dahingestellt. Die Musikerkommunen der Vergangenheit, ich denke da mal an Greatful Dead, Hawkwind und an die deutschen Ton Steine Scherben oder an Amon Düül, waren kreativ und hatten in den Nischen auch ihre Fans. Zum großen Durchbruch reichte es aber nie.

Laut eigenem Bekunden der Band steht WolveSpirit für ihre Lebenseinstellung, die alles umfasst: Musik, Kunst, Gefühle, Ernährung, spirituelles Denken. Ok das lasse ich jetzt mal ganz unkommentiert stehen. Nein doch nicht ganz unkommentiert. Ich frage mich wirklich, ob Musik ganzheitlich sein muss!?

Fazit: Blue Eyes ist das neue Album von WolveSpirit, welches Blues Rock, Classic Rock, Stoner Rock, Space Rock in einer reichlichen Dosis bringt. Da kann man auch mal die Bong auspacken oder einen Joint rauchen und sich berieseln lassen. Geprägt wird der Sound vor allem durch die Orgel und dem Gesang von Debbie Craft. Hier wäre manchmal etwas mehr Rücksichtnahme auf die restlichen Bandmitglieder angebracht, die doch hier und da meines Erachtens ein wenig zu kurz kommen. Alle, die auf die Retrowelle abfahren, vor allem den alten Uriah Heep Fans, kann ich empfehlen, in die Platte mal reinzuhören. Hier und da kommt der Sound aber auch ein wenig phrasenhaft daher. Love Is All You Need reicht nicht unbedingt, ab und an muss auch ein Dance With The Devil her – in Anlehnung an zwei Songtitel des aktuellen Albums.

Anspieltipps: I Want To Love, Dance With The Devil
Juergen S.
7.8
Leser Bewertung5 Bewertungen
5.6
7.8