Artist: Woodship
Herkunft: Unna, Deutschland
Album: Blackout (EP)
Spiellänge: 19:03 Minuten
Genre: Alternative Rock, Stoner Rock, Rock
Release: 11.12.2020
Label: Eigenproduktion / Meho Music
Link: https://www.woodshipband.com
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Leon Radix
Gesang und Bassgitarre – Philipp Kaminsky
Schlagzeug – Timo Quast
Tracklist:
- Blackout
- Loss Of Bliss
- Faces And Voices
- Dreadful Light
- Don’t Want You Not To
- Bad News
Wenn ich „dystopischen Rock“ lese, dann kommen mir als erstes Stoner Rock-Größen wie Kyuss, Eagles Of Death Metal oder Queens Of The Stone Age in den Sinn. Bei Woodship darf man aber gespannt sein, denn das, was man als dystopisch empfindet, sind wahrscheinlich die eher im Mid-Tempo gehaltenen Songstrukturen, die durch progressive Einflüsse eben anteilig nicht so „Standard“ klingen, wie es ein Rock-Hörer gewöhnt ist. Doch da ich bisher noch nicht viel von der aus Unna stammenden Band mitbekommen habe – so lange gibt es die Kapelle ja auch noch nicht – will ich nicht lange intrudieren und der EP Blackout die Chance geben, in einem Rezensionsparkour ein paar Punkte zu sammeln. Mit Faces And Voices startet man ruhig und atmosphärisch. Positiv herausstechend ist, dass man beim Mixing dem Bass sehr viel Platz gelassen hat. Da das Instrument oftmals im Hintergrund agiert, sticht dessen Präsenz bei Woodship stark heraus. Ein Mix zwischen unverzerrten Abschnitten und eingeschalteter Distortion zieht sich wie eine rote Linie durch die EP. Doch wer bei Dystopie denkt, dass die Musik dahinter nicht catchy sein kann, der wird bei Dreadful Light eines Besseren belehrt. So ist gerade der „Bap-Bap-Bap“-Part auch noch eine Stunde nach dem Hören im Ohr – echt radiotauglich. Ein wenig anders stellt sich Don’t Want You Not To auf. Das Offbeatgerüst im gesamten Track sorgt für ordentlich Abwechslung und zeigt, dass sich Woodship nicht so leicht in eine Schublade stecken lassen. Keine schlechten Nachrichten habe ich für den Song Bad News – denn hier tritt man mit Anlauf auf die Bremse und fokussiert sich auf akustische Untermalung eines wirklich starken Textes. Langsam, aber mit aller Kraft arbeitet man auf den Breakdown hin. Der fast schon virtuos wirkende zweite Teil des Lieds lässt auch den härtesten Typen mit dem Fuß mitwippen – nicht ungehört, aber dennoch wirklich stark. Mit Blackout – dem namensgebenden Song – kommt man ein wenig mehr an Queens Of The Stone Age heran und das mit einer Stimme, die mich immer mal wieder an Anthony Kiedies (Red Hot Chili Peppers) erinnert.