Septagon – We Only Die Once

Der Boogeyman, die Gärten des Wahnsinns und die Liebe zum Speed Metal

Artist: Septagon

Herkunft: Deutschland

Album: We Only Die Once

Spiellänge: 42: 58 Minuten

Genre: Speed / Thrash Metal

Release: 26.03.2021

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/septagonband/

Bandmitglieder:

Gesang – Markus Becker
Gitarre – Markus Ulrich
Gitarre – Stef Binnig Gollub
Bassgitarre – Alexander Palma
Schlagzeug – Daniel Buld

Tracklist:

  1. Demon Drive
  2. The Rant
  3. How To Kill The Boogeymann
  4. We Only Die Once
  5. Vendetta
  6. Head Held High
  7. Gardens Of Madness
  8. Decision Day
  9. Strange Times
  10. Ekke Nekkepenn

Die Heilbronner Formation Septagon wirbelt seit dem Jahre 2013 herum und hat so einige gute Musiker am Start, denn Bands wie Lanfear, Atlantean Kodex, Them oder My Darkest Hate dürften den meisten Metalheads aus Deutschland bekannt sein. Man wartete drei Jahre, haute dann das Debüt Deadhead Syndicate auf den Markt und im Jahre 2018 ließ man das Album Apocalyptic Rhymes folgen. Neue Songs wurden geschrieben, der ex-Lanfear Drummer Daniel wurde dazugeholt und man wechselte vom Label Cruz del Sur Music zu Massacre Records. Nun steht das dritte Album in den Startlöchern.

Mit kurzem Gitarrengespiele startet Demon Divine durch und geht dann gleich ins speedige Uftatatempo. Mein Kopf und mein Fuß fangen automatisch an zu wippen. Vorspieler mit Drumbetonung und weiter ins Midtempo. Zugegeben, ich persönlich habe mich ein wenig vom Speed Metal entfernt seit den Achtzigern. Das lag überwiegend daran, dass man auf der Suche nach Extremen war, aber auch an der Stimmlage einiger Sänger. Dieses Erlebnis hatte ich dann später auch beim Power Metal. Nach ein paar Sekunden setzt Herr Becker ein und die Cleanvocals sind recht cool – gefällt mir, nicht so hoch. Im Refrainpart gibt es chorähnliche Gesangstrukturen. Besonders live kommt so etwas immer gut an, keine Frage, aber auch an der heimischen Anlage erklingt ein Oho. Dieser wird recht groovig vorgetragen und bleibt hängen. Cooler Start ins Album.

Auch bei The Rant erklingt kurz die Gitarre, bevor man dann in einen thrashigen Part wechselt. Der Gesang klingt sehr variabel und der folgende Refrainpart ist sehr drückend. Break, Vorspieler im Hintergrund und wieder ins thrashige Midtempo. Die Drums drücken wie Sau und setzen diesem Song ihren Stempel auf. Der Refrainpart kommt wieder zum Zuge und die Stimme verändert sich innerhalb des Parts. Ein grooviger Zwischenpart und ein melodisches Solo erfolgt. Ja, das sitzt Freunde. Der Refrainpart wird noch einmal abgefeiert und dann ist Schluss mit Lustig. Cooles Ding.

Mit clean vorgetragenen Gitarrengeräuschen und normalem Gesang startet How To Kill The Boogeyman. Eine Frage, die sich wohl schon jeder einmal gestellt hat, hehe. Sehr ruhig, ein wenig atmosphärisch wird der Song aufgebaut. Die normale Stimme ist okay, seine aggressive finde ich aber besser. Aber diese erfolgt natürlich, da ein thrashiger Part folgt. Auch in diesem Song beweist Markus wieder, dass er mit der Stimme variieren kann. Das Tempo wird immer mal kurz rausgenommen. Cooles Riffing, welches sicherlich nicht neu ist, aber hängen bleibt. Beim Speed Metal ist es immer ziemlich geil, wenn die Gitarre vorspielt und der Gesang dazu einsetzt. Nach einem Break nimmt man das Tempo ganz raus, setzt einen kurzen Zwischenpart ein und gibt noch einmal Gummi am Ende. Klingt alles ganz rund.

Kommen wir zum Titeltrack We Only Die Once. Mit hartem, aggressivem und technisch angehauchtem Riffing startet man diesen Song. Sehr thrashig und so bleibt es auch. Der Refrainpart ist auch sehr hart und am Ende erklingt We Only Die Once. Der Spaß drückt und wird im Midtempo vorgetragen. Das Riffing, die Vocals und die Drums klingen wie eine Einheit. Ein wildes Solo wird verbraten und die Drums treiben dieses an. Ja, da kommt Stimmung auf. Gitarrenvorspieler gepaart mit einzelnen Drumanschlägen und wieder Attacke. Ab in den Refrainpart – zweimal und dann ist der Titeltrack auch schon zu Ende. Läuft.

Und so geht es weiter und weiter. So mag ich den Speed Metal. Kann auch sein, dass ich einfach nur älter und milder werde, hehe, denn auch Stälker, die Speed Metal Freaks aus Neuseeland, haben mich im letzten Jahr überzeugen können. Auch Septagon unterhalten mich gut und ich hoffe, dass ich die Burschen auch mal live sehen kann. Vielleicht geht ja die Pandemie in diesem Jahrzehnt noch zu Ende, dann bin ich auch noch nicht zu alt dafür, obwohl man für Metal ja eh nie zu alt ist.

Die Burschen servieren uns ihren Speed Metal sehr hart und thrashig, sind schnell unterwegs und verwenden melodischen Gesang. Eine gute Kombination. Sehr dynamisch und kraftvoll, obwohl meines Erachtens am Ende ein wenig die Luft ausgeht, aber man fühlt sich absolut gut unterhalten, keine Frage. Der Sound ist eine Mischung aus old schooliger und moderner Produktion. Die Band selber hat das Album produziert und dann von Danny Seith (Pariah Music Studios) abmischen lassen. Gemastert wurde die Geschichte dann von Alexander Krull (Atrocity – Mastersound Entertainment Studios). Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Das gelungene Artwork stammt von Markus Vesper.

Septagon – We Only Die Once
Fazit
Auf dem dritten Album präsentieren uns Septagon thrashigen Speed Metal mit viel Tempo, coolen Hooklines, aggressiven und melodischen Gesang und atmosphärischen Parts. Kommt ganz geil rüber und sollte unbedingt angecheckt werden.

Anspieltipps: Demon Drive und How To Kill The Boogeymann
Michael E.
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