“Immer wieder neu, immer wieder stark die Trash Macht aus Vancouver!“
Artist: Annihilator
Herkunft: Vancouver, Kanada
Album: For The Demented
Spiellänge: 49:25 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 03.11.2017
Label: Neverland Music
Link: http://www.annihilatormetal.com
Aktuelle Bandmitglieder:
Gesang & Gitarre – Jeff Waters
Bassgitarre & Gesang – Oscar Rangel
Schlagzeug – Fabio Alessandrini
Tracklist:
- Twisted Lobotomy
- One To Kill
- For The Demented
- Pieces Of You
- The Demon You Know
- Phantom Asylum
- Altering The Alter
- The Way
- Dark
- Not All There
Den Thrash Metal darf man in drei große Lager teilen: Einmal klar unsere deutsche Brigade, den allgemeinen europäischen Klang sowie die nordamerikanische Variante. Da wiederum begeistern mich am meisten aus dem amerikanischen Sektor über Jahre Slayer, Testament, Death Angel und eben Annihlator. Jeff Waters schafft es im engen Genrekorsett den breitesten gemeinsamen Nenner aufzufahren, ohne in tiefe Subgenres zu tauchen. Alice In Hell, das umjubelte Debüt von 1989, bleibt allgegenwärtig – gleiches gilt jedoch auch für die neueren Silberlinge wie Feast oder Suicide Society. Man kann vieles zu Annihilator sagen, sie mischen Horroranteile bei, lassen Platz für Balladen – aber im Grunde genommen spielen sie einfach nur verflucht innovativen Thrash Metal, der niemals auf alten Pfaden schlendert. Jeff erfindet das Rad zwar nicht neu, dafür aber die Möglichkeit wie man von a nach b kommt und trotzdem das Ergebnis erzielt, was ein Fan erwartet.
Twisted Lobotomy und One To Kill unterstreichen alles, was ihr oben in den ersten Zeilen gelesen habt. Das Album, welches Anfang November über Neverland Music veröffentlicht wurde, kommt auf fast 50 Minuten kernigen, melodiösen wie auch weltoffenen Thrash, ohne einen Ansatz von Barrieren, solange es eben nicht übers Ziel hinaus schießt. Dazu gehören Refrains wie bei One To Kill oder die groovige Nummer For The Demented, die das Gesicht der sechzehnten Platte bildet. Wenn der dunkle Lord himself auf einem Annihilator Album prangert, kann es nur gut sein – so die erste Prognose, die ohne Abstriche nach dem ersten Durchlauf bestätigt werden kann. An der Gitarre bleibt Jeff Waters ein Meilenstein, an dem viele Kollegen scheitern, obwohl sie nicht gleichzeitig noch singen müssen bzw. wollen. Die sechs Minuten Ballade Pieces Of You hat alles, was man in einer solchen Nummer von den Kanadiern erwartet. Tiefe, ein gesanglich brillanter Jeff und immer dieses Gefühl, das der Korken in jeder Sekunde platzen kann. Phantom Asylum darf abgefeiert laut aufgedreht durch die Straßen fegen. Um den nötigen Schwung in die letzten Haare auf der Glatze zu bekommen, muss man bis zum Boden ausholen und dann ruckartig den Schädel in die Lüfte hieven. Der instrumentale Einstieg im Mittelteil der Komposition bleibt tief in den Gliedern stecken. Der wilde Ritt endet in The Way, Dark und Not All There, die das Paket abrunden und überall den dicken, fetten Annihilator Stempel aufdrücken.