Anubis Gate – Horizons

“Die Horizonte sind keine Grenze“

Artist: Anubis Gate

Herkunft: Aalborg, Dänemark

Album: Horizons

Spiellänge: 65:13 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 15.04.2014

Label: Nightmare Records

Link: http://www.anubisgate.com

Klingt wie: Redemption und Subsignal

Produktion: Hansen Studios, Dänemark von Kim Olesen und Jacob Hansen

Bandmitglieder:

Gesang – Henrik Fevre
Gitarre – Kim Olesen
Gitarre – Michael Bodin
Schlagzeug – Morten Gade Sørensen

Tracklist:

  1. Destined To Remember
  2. Never Like This (A Dream)
  3. Hear My Call!
  4. Airways
  5. Revolution Come Undone
  6. Breach Of Faith
  7. Mindlessness
  8. Horizons
  9. A Dream Within A Dream
  10. Erasure

Anubis Gate - Horizons
Im Jahr 2001 wurde die Band Anubis Gate gegründet. Das Debütalbum Purification sicherte der Band sehr schnell einen Plattenvertrag. Bislang wurden fünf Alben veröffentlicht. Im Sommer 2013 ging die Band dann ins Studio, um Horizons einzuspielen, das am 15.04.2014 über Nightmare Records veröffentlicht wird.

Die Band Anubis Gate steht bei mir auf jeden Fall für ein großartiges Songwriting und davon kann man sich gleich beim ersten Lied Destined To Remember überzeugen, das auch schon auf der vorab veröffentlichten und zum freien Download angebotenen EP Sheep vertreten war. Die Version auf diesem Album ist etwas länger und erinnert mich insbesondere im Chorus ein wenig an alte Glanztaten von Yes. Die Stimme von Henrik Fevre kommt jedenfalls problemlos in ähnliche Höhen wie die von Jon Anderson.

Bei Never Like This (A Dream) vergesse ich fast, dem Gesang zuzuhören, so viel tut sich da instrumententechnisch im Hintergrund. Wie bei allen anderen Songs des Albums gibt es auch hier ein sehr schönes Gitarrensolo. Der Chorus ist nicht so ganz meins. Richtig griffig fängt Hear My Call an. Die Songstruktur und das Riffing erinnern mich ein wenig an die Veröffentlichungen von Saga aus den 80er Jahren, allerdings ist der Gesang natürlich nicht zu vergleichen. Henrik Fevre stößt problemlos in die höchsten Höhen vor. Das Gitarrensolo in diesem Lied wird mit akustischer Gitarre gespielt, ein schöner Kontrast.

Mit akustischer Gitarre und verfremdeter Stimme startet Airways. Die folgenden Minuten sind dann dermaßen abwechslungsreich, dass ich wahrscheinlich eine ganze Seite brauchen würde, um es zu beschreiben. Ich gebe es ja zu, ich mag es eher, wenn die Songs mal ein wenig Tempo machen, wobei Tempo natürlich nicht das Wichtigste ist. Aber bei Revolution Come Undone stimmt auch der Rest. Das exakte Schlagzeugspiel von Morten Gade Sørensen prügelt den Song gnadenlos vorwärts, es gibt klasse Riffs, ein paar ruhige Stellen und die Stimme von Henrik Fevre, die auch diesem Lied den Rahmen gibt.

Trotz des Titels klingt Breach Of Faith sehr positiv, zumindest bis zur vierten Minute. Hier wird aprupt abgebrochen und es geht in getragenem Tempo mit Klavier und Gitarre weiter. Ab der sechsten Minute setzt dann wieder Gesang und das normale Tempo ein. Selbst der Gesang ist ähnlich, darum hätte das folgende Mindlessness auch problemlos auf dem letzten Album von Extol seine Daseinsberechtigung gehabt. Relativ ruppige Parts, die sofort zum Headbangen animieren, wechseln mit den für Anubis Gate so typischen ruhigeren, aber niemals seichten Parts. Noch einmal etwas schneller geht es bei Horizons zu, aber kein Vergleich mit Revolution Come Undone. Hier klingen eher die neuen Redemption durch. Ich würde das Lied fast schon als eingängig beschreiben, aber das auch nur für Anubis-Gate-Verhältnisse. 😉

Genau das Gegenteil von eingängig ist das Meisterwerk des Albums, der vorletzte Song A Dream Within A Dream. Mit einer Länge von etwas über 14 Minuten definitiv das längste Stück des Albums, wobei es sich hier durchaus um zwei oder drei Songs handeln könnte, so abwechslungsreich ist dieses Lied. Man fährt quasi auf einer Achterbahn der Gefühle und möchte doch immer wieder mitfahren. Abgeschlossen wird das Album mit dem vorwiegend akustisch gehaltenen Erasure. Für eine halbe Minute shreddert die Gitarre, und es bricht ein Klanggewitter aus, bevor das Album dann sehr ruhig ausklingt.

Ich musste, besser gesagt durfte das Album sage und schreibe vier Mal hören, bevor ich auch nur einen Satz für dieses Review schreiben konnte. Hier gibt es bei jedem Hören noch so viel Neues zu entdecken. Ganz abgesehen davon hat mir zugegebenermaßen die Nähe zu den von mir genannten Vergleichsbands sehr gefallen. Wie meistens im Progressive Metal ist auch dieses Album nichts zum Nebenbeihören, wäre auch viel zu schade drum. Hier sind wirklich professionelle Musiker am Werk, die nach wie vor noch sehr viel Spielfreude an den Tag legen. Und das hört man dem Album an. Ich denke mal, das wird eins der Alben 2014 im Progressive Metal. Definitiv eine Kaufempfehlung. Anspieltipps: Airways, Revolution Come Undone und A Dream Within A Dream
Heike L.
9
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