Apocalypse Over Europe 2018, mit Primal Fear und Riot V am 16.10.2018 in der Hamburger Markthalle

“Ein fettes Package zieht durch die Metropolen des Landes!”

Eventname: Apocalypse Over Europe 2018

Headliner: Primal Fear

Vorbands: Riot V, Existance

Ort: Markthalle, Hamburg

Datum: 16.10.2018

Kosten: 28 € AK, 25, € VVK

Genre: Power Metal, Speed Metal, Rock

Besucher: 450

Veranstalter: Markthalle Hamburg

Links: http://www.primalfear.de/home/

https://www.areyoureadytoriot.com/

http://www.existanceband.com/

https://markthalle-hamburg.de/

Setlisten:

  1. Heavy Metal Fury
  2. Dead Or Alive
  3. We Are Restless
  4. Braking The Rock
  5. From Hell
  6. Gwendoline (H-Bomb Cover)

  1. Victory
  2. Flight Of The Warrior
  3. Johnny’s Back
  4. Caught In The Witches Eye
  5. Bloodstreets
  6. Take Me Back
  7. Angels’s Thunder, Devil’s Reign
  8. Sword And Tequila
  9. Warrior
  10. Thundersteel
  11. Outro: Heaven And Hell (Black Sabbath Song)

  1. Intro: Apocalypse
  2. Final Embrace
  3. Chainbreaker
  4. Blood, Sweat & Fear
  5. Face The Emptiness
  6. Hounds Of Justice
  7. The Ritual
  8. Under Your Spell
  9. Nuclear Fire
  10. Eye Of The Storm
  11. King Of Madness
  12. The End Is Near
  13. When Death Comes Knocking
  14. Metal Is Forever

Encore:

  1. Fighting The Darkness
  2. Running In The Dust

Wow, das ist schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn das eigene Magazinlogo auf dem Tourplakat von Primal Fear prangt. Man fühlt sich dadurch schon etwas gebauchpinselt. So geschehen heute in der Hamburger Markthalle. Wir sind von Time For Metal zum zweiten Deutschlandkonzert der Apocalypse Over Europe 2018 Tour mit den eben genannten Primal Fear um Ralf Scheepers und Mat Sinner. Im Vorprogramm sind Riot V und die französische Band Existance. Pünktlich um 19:00 Uhr öffnen die Pforten und alle Wartenden entern die Markthalle. Das Konzert soll um 20:00 Uhr starten und so bleibt Zeit den besten Platz zu suchen.

Die vier Existance Musiker um Sänger und Gitarrist Julian Izard legen mit Heavy Metal Fury los. Entgegen einiger Aussagen im Vorfeld sind wir positiv überrascht, wie das nach vorne prescht. Da geht die Post ab. Julian Izar shoutet, dass es eine wahre Freude ist. Die noch mäßig besetzte Markthalle scheint das zunächst nicht erwartet zu haben und erst bei den nächsten Songs Dead Or Alive und We Are Restless kommen sie aus dem Quark. Der Sound wird ab dem zweiten Song auch besser, sodass sie gute Voraussetzungen haben. Die vier Franzosen werden ordentlich angefeuert und die danken es mit Spielfreude. Sänger Julian mit Cowboystiefeln über der engen schwarzen Leggins bekommt alle gut in den Griff und so gewinnt die Vorband auf ganzer Linie. Leider ist nach sechs Liedern Schluss, aber das geht auch nicht anders. Beide folgenden Gruppen haben eine umfangreiche Setlist, sodass hier um 23.00 Uhr bestimmt nicht Schluss ist.

Nach dem schnellen Umbau kommen Riot V bereits eine Viertelstunde später auf die Bühne. Bassist Don Van Stavern mit einer Tequila Gold Flasche in der Hand, Mike Flyntz und Nick Lee an den Gitarren und Drummer Frank Gielriest. Gleich die ersten Klänge von Victory sorgen für stürmischen Applaus und Gejohle. Es scheint, dass Riot V hier viele Anhänger haben. Und das haben sie zu Recht. Dann betritt Sänger Todd Michael Hall die Bühne und ab geht die Post. Die Vier in vorderster Front Stehenden tragen, wie schon immer, schwarze Hosen mit einem roten Einnäher am Bein. Mike Flyntz auf der linken Bühnenhälfte, eher der ruhigere Gitarrist, sorgt ab der ersten Minute für ein gutes Riff. Rechts der agilere Nick Lee, Jungspund, Mähnenschleuderer und mit Hummeln im Hintern ist viel unterwegs. Der gute Sound macht sein Übriges und so geht es dann ohne Pause mit Flight Of The Warrior weiter. Dabei stehen die drei Gitarristen oftmals nebeneinander und bieten ein gutes Bild. Der langhaarige Sänger, überwältigt ob des Zuspruchs und der Begeisterung, gibt alles. Johnny‘s Back und Caught In The Witches Eye schließen sich an. Bilder klappen gut und die Beleuchtung passt auch. Da nur drei Fotografen da sind, ist auch genügend Platz im Graben.

Nach dem kleinen Ausflug in das Thundersteel Album geht es weiter mit Caught In The Witches Eye. Bassist Van Stabern nippt immer mal wieder an seiner Tequila Buddel. Zunächst dachte ich noch, es ist Apfelsaft oder Tee, aber da wurde ich dann später eines Besseren belehrt. Die beiden Gitarristen liefern sich packende Duelle, wobei immer mal wieder einer der beiden die Rolle des Lead Gitarristen übernimmt. Dieses Klanggewitter zeichnet die Band aus. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Menge tobt. Es ist warm in der Halle und die Musiker schwitzen. In der Zwischenzeit hat sich Todd seines Hemdes entledigt und wartet mit einem gut definierten Oberkörper auf. So kann er sich mit dem Krieger auf dem am hinteren Bühnenrand platzierten Bild vergleichen. Gitarrist Nick Lee entert derweil einen Boxenturm und spielt beeindruckend von da oben. Der Absprung zurück wäre dann allerdings fast schiefgegangen. Tequila? Bei den nächsten Songs wird es nicht ruhiger. Take Me Back, Angel’s Thunder, Devil’s Reign sorgt dann auch mal für Mitsingaktionen des Publikums. Die sind super drauf und lassen sich nicht lange bitten. Auffällig ist, dass die meisten Songs von der aktuellen CD Amor Of Light und von Thundersteel sind. Einzig Warrior ist von Rock City, einer der älteren Riot Platten. Sword And Tequila stammt dann schon von der aktuellen Riot V Besetzung. Das tut dem ganzen Set von 55 Minuten keinen Abbruch, und nachdem die letzten Takte von Thundersteel verklungen sind, ist Schluss. Es wechseln noch Sticks, Plektren, Tequila und Schweiß die Besitzer und dann geht das Licht an. Genial!

Es bleibt kaum Luft zum Verschnaufen. Der erneute Umbau ist in knapp zehn Minuten vollzogen. Beim Schlagzeug werden nur die Basstrommel Abdeckungen geändert und die Becken getauscht. Die PA bleibt und nachdem noch Mikrofone und Setlisten gewechselt worden sind, geht um kurz nach 22.00 Uhr das Licht für Primal Fear aus. Die Halle, inzwischen sehr gut gefüllt, wenn auch mit über 400 Zuschauern nicht ausverkauft, bietet trotzdem noch Platz zum Durchgehen. Es betreten Ralf Scheepers, Mat Sinner, Tom Naumann, Alex Beyrodt und Francesco Jovino die Bühne. Es fehlt Magnus Karlsson, der möglicherweise andere Projekte hat. Der erste Kracher Final Embrace knallt in die Halle. Das ist Power Metal der feinen Art und teutonisch vorgetragen. Nicht unschuldig daran ist Ralf Scheepers, der einen beeindruckenden, mit dem Primal Fear Logo tätowierten Oberarm aufzuweisen hat. Direkt ohne Pause geht es weiter mit Chainbraker. Der schon zwanzig Jahre alte Song wirkt kein bisschen alt und bringt alle zum Schwitzen. Dann gibt’s nach einem kurzen Moin Moin Hamburg von Ralf das Versprechen, alte und neue Perlen sowie fünf Songs der aktuellen CD Apocalypse im Programm zu haben. Das nächste Pärchen ist Blood, Sweat And Fear und Face The Emptiness. Da ich die Setliste bereits gesehen habe, weiß ich, dass immer zwei Songs hintereinander gespielt werden. Dann erzählt der Herr Scheepers etwas und es geht weiter. Alex Beyroth und Tom Naumann liefern sich packende Duelle an den Gitarren, wobei Alex den höheren Soloanteil hat. Matt Sinner, noch immer mit langer blonder Mähne, unterstützt beim Gesang und zupft gewohnt souverän den Bass.

Schnell sind alle mehr oder weniger verschwitzt, denn es ist schon sehr warm in der Markthalle. Ralf Scheepers überlässt öfters die Bühne den Instrumentalisten und verzieht sich nach hinten. Trotzdem ist er gut bei Stimme und seine Vocals ertönen laut, mal schreiend, mal etwas tiefer, durch den Saal. So lassen sich die folgenden Tracks gut aushalten und es wird nicht langweilig. Das Licht ist ordentlich und auch hier haben die Fotografen gute Bilder machen können. Bei The Ritual wird dann ein wenig Funkenflug im Hintergrund abgefeuert und auch mal etwas Nebel darf nicht fehlen. Es werden keine Schnörkel gemacht, sondern der pure Power Metal wuchtet sich aus den Boxen. Under Your Spell und Nuclear Fire setzen das Gewitter fort. Nach 50 Minuten die erste kleine Verschnaufpause für Publikum und Band. Mit Eye Of The Storm wird eine Mid Tempo Nummer angestimmt, die schon fast in das Balladenhafte geht. Die drei Axemen stehen oftmals in einer Reihe dicht an dicht und bieten ein gutes harmonisches Bild.

Während sie performen, steht Ralf gern auf dem Drum Podium, auf dem Francesco Jovino für den mächtigen Wums sorgt, und zeigt große Gesten, die durch seinen gestählten Körper noch besser wirken. Teutonisch halt. King Of Madness und The End Is Near schließen sich an. Dann bereits eine zweite Halbballade. Mit Death Comes Knocking ist schon fast Schluss. Ralf Scheepers bedankt sich nochmals für das tolle Publikum, das oftmals textsicher und voller Elan mitgemacht hat. Das zwischenzeitlich angestimmte Singspiel passt ebenfalls dazu und wird dankend und voller Enthusiasmus mitgemacht. Mit Metal Is Forever verabschieden sich die Musiker, und während Alex Beyroth seine Klampfe mit dem Kabel malträtiert, darf der Gang durch den Graben und das Abklatschen durch Ralf Scheepers nicht fehlen. Klar gibt’s eine Zugabe und so kommen dann um zwanzig nach elf noch die epische Ballade Fghting The Darkness und das abschließende Running In the Dust. Auch hier wechseln dann noch diverse Memorabilien den Besitzer und dann wird rausgekehrt.

Das war ein gelungener Auftritt. Leider lassen sich die Herren von Primal Fear nicht mehr blicken, da aber auch hier bereits das bezahlbare Meet and Greet Einzug gehalten hat, könnte das ein Grund sein. Dafür stehen die Franzosen noch brav beim Merch und werden es nicht müde zu signieren und zu posieren. Auch Riot V sind noch da, wenn auch nicht komplett. Auf den Sänger Todd und den agilen Gitarristen Nick Lee warten wir vergebens, obwohl sie angekündigt hatten, noch am Merch Stand zu sein. Aber trotzdem eine Freude für Fans und auch anwesende Musiker, z.B Kai Hansen, sich mit den Musikern zu unterhalten.

Fazit: Gelungenes Package, das sich hier zusammengefunden hat. Franzosen, Amerikaner und Deutsche beweisen in der Musik eine Einheit und das verbindet. Da kann sich die Politik etwas von abgucken. Dass es heute länger gedauert hat, war voll in Ordnung und bei dem Ticketpreis stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer kann, der sollte hingehen. Das lohnt sich auf jeden Fall.