Arborescence Of Wrath – Inferno

Des Keysers neue Soundgewände

Artist: Arborescence Of Wrath

Herkunft: International

Album: Inferno

Spiellänge: 42:31 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 13.10.2023

Label: Transcending Obscurity Records

Link: https://arborescenceofwrath.bandcamp.com/album/inferno

Bandmitglieder:

Gesang – Jason Keyser
Gitarre – Michel Beneventi
Gitarre – Charles Collette
Bassgitarre – JP Battesti
Schlagzeug – Simon Schillig

Tracklist:

1. Wrath
2. Carnage
3. Hangman
4. Relentless Infights
5. Holier Than You
6. Cleansing Termination
7. Temple Of Ashes
8. Repentance
9. Into Everlasting Fire (Immolation Cover)

Wir schreiben das Jahr 2018. Die österreichische Band Monuments Of Misanthropy löste sich eigentlich auf. Während eines der Mitglieder doch unter dem Bandnamen weiter agieren möchte, entschied J.P.Battesti, etwas Neues zu machen und gründete das internationale Projekt Arborescence Of Wrath im Jahre 2019. Das bekannteste Mitglied dürfte wohl Sänger Jason Keyser sein, der sein Stimmchen ja auch bei Origin zum Besten gibt. Simon Schillig trommelt seit 2019 bei Marduk und durfte sich auch hier austoben. Ein wenig hat es gedauert, aber nun hat man genügend Material zusammen, um das Album herauszubringen.

Los geht es mit Wrath. Tja, das Album trägt ja nicht umsonst den Namen Inferno. Feinen Brutal Death Metal bekommt man hier um die Ohren geknattert, so wie man es gut gebrauchen kann. Jason growlt und screamt sich wieder einmal die Seele aus dem Leib. Ich mag seinen Stil einfach. Seit Skinless-Zeiten bin ich begeistert, aber egal, ich schweife ab. Nee, muss erwähnt werden, da der Gesang doch einen wichtigen Faktor einnimmt. Sehr dominant. Musikalisch gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Mit messerscharfen Riffs und Blatsbeatattacken zerstört man dramatisch die Gehörgänge des geneigten Zuhörers und dieser freut sich auch noch darüber. Verrückte Welt. Hier gibt es gleich zu Beginn die volle Kanne. Die Gitarren spielen einmal vorweg und dann wird gnadenlos draufzugeballert. Ein Growl und dann geht die Vernichtung los. Ja, genau meine Welt. Selbst bei den Grooves sind sie noch schnell, was überwiegend vom Drumming herrührt. Okay, dann nehmen sie doch mal den Fuß von Gaspedal und man kann kurz tanzen. Jason zerstört mit seinem Gesang aber die Partystimmung. Kurzes Break und dann wieder die totale Vernichtung. Kleiner Groove und dann am Ende wieder alles, was das brutale Herz benötigt.

Ein sehr penetrantes Riff leitet den Song Carnage ein und wird weiterverwendet. Ansonsten wiederholt man seine Ideen, die man auch schon beim Opener verwendet hat. Auch hier regiert wieder Jasons Gesang und macht das Ganze total brutal. Ein richtig geiler Moment ist der, als Jason schnell growlt und im Hintergrund ein Scream langgezogen wird. Ansonsten ist man natürlich straight forward unterwegs, bis man dann zum gemütlichen Teil kommt. Eine langsame Melodie wird mit Sprechfunktionen belegt und Growls. Sehr fett. Der Drummer baut eine bedrohliche Kulisse auf und ab geht die Bösartigkeit. Mit Betonungen und Vorspieler schreitet man weiter voran, um dann den Knüppel wieder herauszuholen. Ein wildes Solo folgt, doch den Drummer stört das nicht und ballert sich weiter durchs Universum.

Und welch ein Wunder, beim nachfolgenden Song Hangman geht man genauso vor und auch da bin ich mit von der Partie. Geht einfach nur auf die zwölf. Wer sich mit Bands wie Origin, Krisiun, Aeon, Suffocation oder Hate Eternal anfreunden kann, ist hier genau richtig. Der stakkatohafte Groove hat es in sich und ist absolut druckvoll. Diese trillernden Riffs tauchen auf dem gesamten Album auf und machen das Ganze echt interessant. Gute Ideen werden fachmännisch verbraten. Die Gitarre spielt ein Solo, der Drummer ballert einfach weiter und Jason growlt und screamt, als gäbe es keinen Morgen mehr. Brett. Macht echt Laune.

Natürlich bewegt man sich in engen Strukturmustern, aber in diesem Bereich fühlen sie sich wohl und haben es echt drauf. Es kommt auf die kleinen Nuancen an, wie z.B. diese langsame Einführung bei dem Song Relentless Infights oder dieser melancholische Moment bei Holier Than You, mit schaurigem Klavier und dem weiblichen Operngesang.

Und so marschiert man weiter und weiter und holt zum Siegeszug aus. Eine aggressive und druckvolle Nummer jagt die andere und der perfekte Sound erledigt dann den Rest. Da die Musiker alles Fans sind, darf am Ende natürlich auch nicht ein Coversong fehlen. Jeder Death Metal Fan kennt Immolation. Into Everlasting Fire wird dann eben komplett zerstört, ohne Wenn und Aber. Gelungenes Cover und ein gelungener Abschluss einer feinen Brutalo Death Metal Scheibe.

Arborescence Of Wrath – Inferno
Fazit
Dieses Projekt Arborescence Of Wrath ist hoffentlich noch nicht am Ende, denn wer auf brutalen Death Metal der Marke, Origin, Hate Eternal oder Krisiun abfährt, wird es mögen. Mit sehr geilen Riffs, Blastbeatattacken und sonstigem druckvollem Drumgespiele kann die Instrumentenfraktion in dem eng gesteckten Rahmen mehr als überzeugen. Sehr viele Ideen werden technisch verbraten, ohne dabei in extreme Spielereien ausarten. Die Produktion ist nur fett und über allem schwebt Gesangsmonster Jason Keyser. Dieser hat hier wirklich wieder einmal mehr als abgeliefert. Respekt. Brutal Death Metal Fans sollten zuschlagen.

Anspieltipps: Wrath und Hangman
Michael E.
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