“Jennie-Ann Smith hält das Zepter fest in ihrer Hand!“
Artist: Avatarium
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Hurricanes And Halos
Spiellänge: 44:40 Minuten
Genre: Doom Rock
Release: 26.05.2017
Label: Nuclear Blast
Link: https://www.facebook.com/avatariumofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Jennie-Ann Smith
Gitarre – Marcus Jidell
Bassgitarre – Mats Rydström
Schlagzeug – Lars Sköld
Keyboard – Rickard Nilsson
Tracklist:
- Into The Fire – Into The Storm
- The Starless Sleep
- Road To Jerusalem
- Medusa Child
- The Sky At The Bottem Of The Sea
- When Breath Turns To Air
- A Kiss (From The End Of The World)
- Hurricanes And Halos
Das letzte Werk The Girl With The Raven Mask aus dem Oktober 2015 kam von Avatarium bereits gut an. Nun hat Nuclear Blast uns bereits das neue Album Hurricanes And Halos zukommen lassen, welches Ende Mai erscheinen wird. Mit einer dreiviertelstunde Spielzeit entpuppt sich der dritte Doom Rock mit leichten Metalanteilen versehene Langeisen zu einem Höllenritt durch die wilden siebziger Jahre, die bis ins Jahr 2017 führen. Staubtrocken ist bei den Schweden weiterhin rein gar nichts, zwar Old School, aber eben mit modernen Formeln, die mehr als einmal zum Tragen kommen. In der Nuclear Blast-Familie hörbar gereift, macht Fronfrau Jennie-Ann Smith einen großen Schritt zwischen liebevoller Frontfrau und frechen Rockröhre. Wobei, geröhrt wird bei ihr im technischen Sinne nichts, dafür ist sie gesanglich viel zu stark aufgestellt. Sie bildet mit ihren Männern das Pendant zu Ghost, welches zum Beispiel bei The Starless Sleep perfekt zum tragen kommt.
Die ersten zehn Minuten schließen Avatarium mit Into The Fire – Into The Storm und The Starless Sleep bärenstark ab. Road To Jerusalem fährt einen guten Schlag zurück. Hart, aber poetisch, mit einem gewissen Hang zum Psychedelischen lebt Hurricanes And Halos von der permanenten Emotion, die durch das Quintett getragen in die Tiefen der Gehörzellen vordringt. Wieder griffiger kommt Medusa Child, dass durch den kindlichen Gesang zu einem Highlight emporsteigt. Die Umsetzung haben schon viele versucht und mussten feststellen, dass die Leistung einfach nur billig klingt. Ganz anders Jennie-Ann Smith, die direkt wieder positive Akzente setzten kann und das beim längsten Track mit neun Minuten. Im Vergleich zu The Girl With The Raven Mask gelingt es, den Punch komplett durchzuziehen. Der Bass drückt den Hörer wie von einer Schlange getriebenes Kaninchen in die Ecke, lässt es aber im richtigen Augenblick über das offene Maul springen, um in harmonische Gefilde zu versinken. Neben der harten Kante leben die Stockholmer von einer weichen Seite, die in der zweiten Hälfte mehr an Dominanz gewinnt. Dort wartet abschließend der Titeltrack, der zudem das kürzeste Intermezzo darstellt. Gediegen eröffnet der Namensgeber als Rausschmeißer, der nicht loslassen möchte. Fast schon traurig über das Ende, liefert der Titel ein bedrücktes Ambiente und setzt dem ganzen noch den berühmten I-Punkt auf.