I.M. Nail – Darkness for Rent (EP)

„Der Marknagel wird durch Gebein getrieben“

Artist: I.M. Nail

Herkunft: Koblenz / Deutschland

Album: Darkness for Rent

Genre: Heavy Metal, Hard Rock, Titanium

Spiellänge: 18:18

Release: 06.06.2017

Label: Bladebead Records

link: http://imnail.de/#musik

Bandmitglieder:

Vocals / Guitar – Mike Klockner
Guitar / Vocals – Danny Klockner
Drums – Ralf Diehm
Bass – Eric Winter

Tracklist:

1. Darkness For Rent
2. New Born
3. A Fragile Thought Of Gree
4. A Bitter Pill
5. Hell

Heute mal ein Review im Titanium Metal Bereich. Also was ist Titanium Metal? Nach eigenen Aussagen machen I.M. Nail aus Koblenz eben diesen Titanium Metal. Gleich vorweg: Ihre Musik ist nicht ganz einfach einzuordnen. Der Bandname wurde laut Bekunden der Band in Anlehnung an ein medizinisches Produkt mit dem Namen Intramedullary Nail (dt. Marknagel) gewählt, das zur Fixierung von Frakturen ins Knocheninnere implantiert wird. Also Musik, die im wahrsten Sinne durch Mark und Bein geht.

Und diesen Marknagel benötigen wir nun auch. Darkness for Rent ist nach Hyena die zweite Veröffentlichung der vier sympathischen Jungs aus Koblenz. Die Band um Danny und Mike Klockner überzeugt auf ihrer neuen EP Darkness For Rent mit einer Vielfalt von verschiedenen Musikeinflüssen. Am ehesten basierend auf Heavy Metal, Rock und Alternative Metal. Die faulen Knochen werden regelgerecht durchgeschüttelt.

Der Titeltrack und Opener Darkness for Rent kommt sehr groovig daher und schüttelt die Knochen schön durch. Klasse Vocals zwischen Wut und Melancholie. Der Song weist einige Breaks auf und man muss schon mal nachschauen, ob man sich noch im Stück befindet. Neben den tollen Gitarren darf Bassist Eric Winter auch sein Instrument in der vollen Länge erkunden. Da geht es richtig ab und es groovt ganz schön. Beginnt das Stück Heavy Metal like und wechselt auch schon mal zum Rock, endet es dann mit einem Blues Piano Solo. Also mehrere Stile in einem Song. Das ist schon grandios.

Weiter geht es mit New Born. Ein ziemlich vertracktes Stück mit Stoner Einflüssen, eingängigem Refrain und teilweise harscher Stimme. Irgendwie hämmert das Stück auf einen ein, bevor es dann wieder sehr melodisch zu und ins Progessive weiter geht.

A Fragile Thought Of Gree ist der balladenhafte Übergang zum Song A Bitter Pill. Bei A Bitter Pill zeigen sich I.M. Nail wieder von einer ganz anderen Seite. Ich würde es mal Rock mit einem Schuss Powermetal bezeichnen. I.M. Nail machen es dem Hörer schon schwer, denn der muss schon für einige Stilelemente offen sein.

Mit dem letzten Song Hell kommt dann ein wirklicher Bastard rüber. Rock‘n‘Roll mit einer gehörigen Portion Thrash Metal. Rau, roh und rotzig. Der Song könnte auch von Lemmy Kilmister geschrieben und von Motörhead gespielt worden sein. Richtig geiles fettes Teil, was I.M. Nail hier zum krönenden Abschluss hinlegen. Kann ich mich kaum satt dran hören.

Fazit: Mit Darkness For Rent haben I.M. Nail eine sehr erfrischende EP hingelegt, die mit der Interpretation verschiedener Stilrichtungen nur so protzt. Dies zudem auch in den einzelnen Songs. Ich selbst musste mich beim Reinhören auch erst mal daran gewöhnen, stellte mich das permanente Umschalten doch zunächst auf die Probe. Zunächst war ich skeptisch. Beim mehrmaligen Hören geht das Ding dann aber immer besser rein, zündet regelrecht und bekommt zum Teil Ohrwurmcharakter. Hier hebe ich mal den letzten Song auf der Scheibe, Hell, hervor. Ein wenig überflüssig fand ich den Song A Fragile Thought Of Gree, der aus meiner Sicht auch nur als Opener für den Songs A Bitter Pill eine Daseinsberechtigung hat. Mit 18:18 ist die EP recht kurz gehalten. Gerade nach dem letzten Song Hell will man doch einiges mehr. Also Jungs, da muss zur Hölle doch ein Longplayer her. Ich habe die Band übrigens schon einmal Live gesehen. Auch da eine ganz klare Empfehlung. Die Jungs verstehen es Live eine Macht zu sein, und den Marknagel durch das Gebein zu treiben.

Anspieltipps: Darkness For Rent und Hell
Juergen S.
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