“Wenn ein Regentropfen die Wolke verlässt und als Schnee die Erde bedeckt!“
Artist: Crippled Black Phoenix
Herkunft: International
Album: Great Escape
Spiellänge: 73:20 Minuten
Genre: New Artrock
Release: 14.09.2018
Label: Season Of Mist
Link: https://www.facebook.com/CBP444/
Bandmitglieder:
Gitarre, Effekte, Background-Gesang, Studio-Bass, Studio-Schlagzeug – Justin Greaves
Gesang, Gitarre – Daniel Änghede
Gitarre, Background-Gesang – Jonas Stålhammar
Bassgitarre – Tom Greenway
Klavier, Keyboard, Gesang – Daisy Chapman
Synthesizer, Keyboard, Orgel, Background-Gesang – Mark Furnevall
Live-Gesang/ -Keyboard und -Trompete – Helen Stanley
Live-Schlagzeug – Ben Wilsker
Gesang – Belinda Kordic
Tracklist:
- You Brought It Upon Yourselves
- To You I Give
- Uncivil War (Pt. I)
- Madman
- Times, They Are A Raging
- Rain Black, Reign Heavy
- Slow Motion Breakdown
- Nebulas
- Las Diabolicas
- Great Escape (Pt. I)
- Great Escape (Pt. II)
Das siebte Album der internationalen Art Rock Band Crippled Black Phoenix wurde im September veröffentlicht und passt wunderbar in den Februar dieses Jahres. Kalt, sonnig und mit der Aufbruchstimmung aus dem tristen Winter. Die Big Band steht bei Season Of Mist unter Vertrag und hat 73 Minuten zum Pulsieren gebracht und damit elf Songs gefüllt. Das Cover ist grau in grau gehalten mit einem schwebenden bzw. extrem hoch springenden Pferd in einer kargen Landschaft. Mit etwas Fantasie kann man damit die Verbindung zu den feinen Space Rock Elementen assoziieren.
Auf dem Bronze-Weg befindet man sich weiterhin. So hieß das letzte Werk und dieser Weg ist auch jetzt das Ziel von Crippled Black Phoenix, die auf einen gesunden Mix aus langen Stücken und kürzeren Kompositionen setzen. Schwermütige Melodien werden von Justin Greaves getragen, ohne diese zu ersticken. Mit einem vielseitigen Antlitz ziehen sie weite Kreise in Stoner Wüste, gleiten kleine Bachläufe den Hang herunter und führen den Hörer in eine kalte Eislandschaft der Arktis, um einen der wenigen schönen Sommertage zu erhaschen. Auf den Punkt gebracht: Der schwarze Phönix muss nicht im ewigen Eis sein Ende finden, sondern darf irgendwo zwischen Hoffnung und Verzweiflung die Flügel ausbreiten, um zu einer gekonnten Landung anzusetzen. Das klingt alles wunderbar überzeugend und nach einem wahren Manifest – ganz so hoch greifen darf man dann leider auch nicht. Oft rotieren die einzelnen Sequenzen zu sehr im eigenen Saft, schaffen zu spät den Absprung und hinterlassen, wie bei Madman, ein Achselzucken der Belanglosigkeit. Genie und Wahnsinn liegen eben doch sehr nah beieinander. Grundsätzlich mag man den wunderbar getakteten Künstlern nichts an ihrem Können vorwerfen und auch das Konzept passt weiter, wie die Faust aufs Auge. Meine Kollegin sieht es auf der letzten EP Horrific Honorifics ähnlich wie ich bei Great Escape. Der Geschmack wird nicht bei allen getroffen, es wird klare Verfechter geben, denen bei Times, They Are A Raging oder Slow Motion Breakdown das Herz aufgeht und die Platte in Dauerschleife läuft. Das bleibt die Ausnahme, reinhören kann man gerne auch ab und an mal, dabei sollte es dann bleiben, um noch ein wenig Spannung zu erzeugen.