Dead Will Walk – A New Day Of Dawning (EP)

Niederländisches Trio grüßt aus der Gruft

Artist: Dead Will Walk

Herkunft: Niederlande

Album: A New Day Of Dawning (EP)

Spiellänge: 20:14 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.01.2023

Label: Dawnbreed Records

Link: https://deadwillwalk.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Sanders V.
Gitarre – Patrick de V.
Bassgitarre – Rick Schonewille

Tracklist:

  1. Raise The Horde
  2. Nightscreams
  3. Concrete Wombs
  4. From Moving Grounds
  5. Day Of Dawning
  6. Headstone Tales

Die Bloodbastard Member Sander V und Patrick de V. gründeten im Jahre 2013 die Band Dead Will Walk, um eine weitere niederländische Death Metal Band auf den Markt zu werfen. 2017 folgte gleich ein Split mit der coolen Band Entrapment und eine EP. Dann wurde es erst einmal wieder ein wenig still, aber nun entschloss man sich, eine weitere EP zu veröffentlichen. Mal hören, was das Trio aus Drenthe uns da so kredenzt hat. Gleichzeitig erschien eine Compliation mit allen Songs, die die Band je herausgebracht, inklusive dieser EP.

Es gibt einfach Bands, die wollen mit ihren Namen und ihrem Cover bei dem Zuhörer etwas auslösen. Bei dem Namen Dead Will Walk denke ich natürlich sofort an Zombies und Horror und auch das Cover lässt tief blicken. Könnte aus einem Siebziger Horrorstreifen sein. Beim Hören des Songs Raise The Horde, dem Opener, gibt es dann auch gleich einige Filmsamples zu hören, welches die Assoziationen in mir weiter weckt. Wenn jetzt kein Death Metal kommt, fress ich den Besen vom Zauberlehrling. Okay, ich war mich recht sicher, hab mich ja vorher informiert, hehe, aber auch ansonsten hätte ich dieses erwartet. Die Gitarre schrubbt langsam vorweg, die zweite kommt hinzu und man groovt langsam vor sich hin. Die normal tiefer gestimmten Gitarren erledigen ihre Arbeit und erzeugen die entsprechende Wirkung. Der Sound ist schön dreckig und so schleppt man sich souverän durch das Death Metal Universum. Man bleibt tempomäßig gediegen, baut melodische Elemente mit ein und bedient sich des einen oder anderen Breaks, um dann mit Vorspielern weiter zu agieren. Und dann ist das old schoolige Spektakel auch schon zu Ende. Kommt ganz gut und macht Lust auf mehr.

Nightscreams kommt da gleich schon viel zackiger um die Ecke. Ja, das ist eine schöne Abwechslung. Die Uftata kommt fett, man erhöht das Tempo und die Gitarre sägt ohne Ende. Das klingt spaßig und dreckig. Ein fettes Riff folgt im Midtempo und man erhöht das Tempo wieder ein wenig. Auch das Riff knallt, auch wenn man es so schon sehr oft gehört hat. Hier ist echt Abwechslung angesagt und gute Ideen werden verbraten. Ein Sprechgesang wird mit eingebaut, ein Basssolo bringt gute Laune und am Ende gibt es einen fiesen Schrei oder zumindest etwas, was danach klingt. Ansonsten wechselt man gut das Tempo und klingt altbacken, aber frisch. Lang lebe die Uftata.

Den Sound finde ich echt fett, denn er kommt so richtig frisch aus der Gruft. Passt, denn auch die tiefen Vocals von Sanders kommen dadurch gut zur Geltung. Auffallend ist, dass sie auf jeden Fall old schoolig klingen wollen, aber sich auf keine Spielweise festlegen möchten. Selbst diese grindige Uftata kommt zum Einsatz und bereitet mir durchaus Freude, so zu hören bei Concrete Wombs. Dann wird ein melancholisches Lead aus dem Hut gezaubert oder man geht kurz ganz in den Keller, um ein deathiges Riff herauszuholen und um dann wieder zu kriechen. Allerdings setzt sich der Song nicht so bei mir fest. Das Songwriting finde ich sehr durcheinander, muss man sich wahrscheinlich öfter als dreimal reinziehen.

Schwedisch geht es dann zu Beginn von From Moving Grounds zur Sache. Da ist man bei mir dann natürlich immer an der richtigen Stelle und so marschiert man vor sich hin. Der Kopf geht rhythmisch rauf und runter und man wechselt das Tempo immer wieder. Auch hier geht man fetziger zur Sache und holt ein lang gezogenes Riff der Marke Possessed ans Tageslicht. Feines Teil. Wie gesagt, man legt sich nicht so wirklich fest. Finde ich gut, auch wenn das Ganze dann ein wenig konfus klingt. Der Song ist nach 150 Sekunden auch schon vorbei.

Meistens ist ja der Titelsong der Beste, aber hier ist es für mich der Song Day Of Dawning. In 180 Sekunden überrennen die drei Niederländer hier einen. Schön schnell auf die Fresse. Kommt geil, zumal das Riffing wirklich knallt. Damit es nicht zu eintönig wird, hat man noch einmal in die Horrorkiste gegriffen und ein melancholisches Riff herausgeholt, welches es in sich hat. Dieses wird dann zu einem echt geilen Solo ausgebaut, um dann wieder in schwedischer Manier alles niederzubrettern. Da bleibt kein Zombie auf den Beinen.

Headstone Tales verbindet dann auch noch einmal alle Richtungen, inklusiver der von mir so geliebten Uftata und den verschiedenen Geschwindigkeiten. Auch der doppelte Gesang kommt gut zur Geltung.

Dead Will Walk – A New Day Of Dawning (EP)
Fazit
Wer es alt und rottig mag, ist hier richtig, vor allem, was den Sound angeht. Ansonsten mixen die Niederländer nach Lust und Laune. Schwedischer Death Metal wird mit amerikanischem und britischem Death Metal kombiniert und eine grindige und punkige Note mit eingebaut. Die Uftata knattert ohne Ende und der zweifache Gesang wird gut in Szene gesetzt. Hier und da kann man noch am Songaufbau bzw. am Songwriting basteln, aber ansonsten gute zwanzig Minuten Death Metal Unterhaltung.

Anspieltipps. From Moving Grounds und Day Of Dawning
Michael E.
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