Decipher – Arcane Paths To Resurrection

Griechische, geheimnisvolle, aggressive und melodische Auferstehung

Artist: Decipher

Herkunft: Griechenland

Album: Arcane Paths To Resurrection

Spiellänge: 45:25 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 21.04.2023

Label: Transcending Obscure Recordings

Link: https://deciphergr.bandcamp.com/album/arcane-paths-to-resurrection

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Kostas Gerochristos
Gitarre – Kostas Xatzis
Bassgitarre – Costas Ragiadakos
Schlagzeug und Keyboard – Nodas Chatzopoulos

Tracklist:

1. Chants Of The Unholy
2. Lost In Obscurity
3. Arcane Paths
4. Enslaved To Be
5. Altar Of The Void
6. Penance
7. Sanctum Regnum

Decipher stammen aus Griechenland. Mehr gibt es im Grunde auch gar nicht zu berichten, außer, dass sie seit dem Jahre 2017 schon ihr Unwesen treiben. Bei Griechenland denkt man natürlich sofort an Rotting Christ, aber es stammen auch viele andere gute Kapellen von dem europäischen Fleckchen. In drei solcher Bands spielen bzw. haben Mitglieder der Combo gespielt. Die Rede ist von den Bands Warhammer, Lucifer’s Child und Abyssus. Das Quartett kommt also nicht ganz unbewaffnet. Of Fire And Brimstone, so der Name ihrer EP, erschien im Jahre 2019. In Athen kann man ja viel unternehmen, trotzdem zog man sich zurück, schwamm den Hades hoch und kommt nun mit dem Debütalbum zurück.

Und ab geht die wilde Party mit Chants Of The Unholy. Kurzes, blackiges Vorspiel, ein Argh und ein blackiges Riff, melodisch und düster, verdunkelt den Alltag und Genosse Schlagzeuger prügelt ordentlich dazu. Die screamigen Vocals setzen ein und die Vernichtung nimmt ihren Lauf. Geiles Riff. Ein langsamer, atmosphärischer Part übernimmt kurz das Geschehen, um dann wieder der Knüppelorgie den Vortritt zu lassen. Auch danach gesellt sich ein melancholischer Part hinzu, der von einem schleppenden, düsteren Part abgelöst wird. Sehr druckvoll und einprägsam. Eine Art bösartiger Sprechgesang wird mit eingebaut und die Fahrt geht weiter. Man bedient sich eher des Midtempos und wird sogar noch kurz langsamer, um dann wieder zu ballern und der Blastbeat übernimmt die Hauptarbeit. Ja, knackig und direkt. Geiles Brett.

Auch Lost In Obscurity beginnt eher blackig und schleppend. Ein sehr einprägsamer und nachvollziehbarer Part, der auch hängen bleibt und mit einem kurzen Geballerpart kombiniert wird. Gefällt mir. Kurze Wiederholung und dann Wechsel in diese typischen, langsamen und bedrohlichen Momente, die mich immer an Satyricon erinnern. Dieser Part wird mit kleineren Geschwindigkeitsausbrüchen kombiniert und klingt dadurch sehr intensiv. Am Ende dieses Parts lässt man eine Gitarre ausklingen und man denkt, der Spaß ist zu Ende, aber weit gefehlt. Die nächste Attacke wartet auf einen. Geiles Blastbeatgewitter, welches am Ende jäh mit einem langsamen schwarzen Moment aufgelöst wird und man weiter langsam und melancholisch dem griechischen Sonnenuntergang entgegenreitet. Hat was, absolut.

Arcane Paths lässt den Hörer erst einmal tief in die qualvollen Seelen der Protagonisten eintauchen. Ein düsteres Intro, mit kranker Stimme und dunklen Klängen aus der Vergangenheit.

Nun aber weiter mit dem Geholze. Mein Wunsch ist deren Befehl und Enslaved To Be kommt gleich wie ein Tornado aus den Boxen geknattert. Aber nur kurz, denn dann kommen wieder diese verschleierten und schleppenden Momente, welche Decipher echt drauf haben. Zum Glück wechseln sie hier immer die Geschwindigkeit, ansonsten kann so ein Part mal schnell langweilig werden. Dieser melodische und traurige Mittelpart ist absolut großartig. Fettes Teil. Die Burschen schaffen es, mit gut eingängigen Subjekten wehmütige Emotionen zu erzeugen.

Altar Of The Void zeigt, dass die Burschen sich sowohl im Death Metal als auch im Black Metal zu Hause fühlen. Gute Mischung, besonders vom Riffing her, aber auch vom Drumming, denn hier darf auch einmal eine Uftata ran. Der Song ist mir mit neun Minuten aber zu lang und knallt nicht so wie die Vorgänger.

60 Sekunden lang kann man die Band auf ihrem Trip in die Leere begleiten, bevor man dann die grobe Griechenkeule übergezogen bekommt. Danke dafür. Wieder einmal ein schwarzes Ungewitter, welches mit bösartigen Midtempoparts unterbrochen wird, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Die Rede ist von dem Song Penance. Bitte keine Gefangene. Okay, bekommen wir hin! Aber auch hier schafft man es nicht ganz, den Spannungsbogen ganz hochzuhalten, ist aber schon intensiv.

Mit Sanctum Regnum lässt man dieses gelungene Album enden. Die Richtung ist klar. Auch hier schafft man es wieder, Aggressionen und Melodie unter einen Hut zu bekommen. Plätschert aber auch ein wenig vor sich hin.

Gutes Debütalbum der Griechen Decipher!

Decipher – Arcane Paths To Resurrection
Fazit
Decipher aus Griechenland schaffen es auf ihrem Debüt, Black Metal und Death Metal so zu verbinden, dass sowohl die Aggressivität als auch die Melancholie nicht zu kurz kommen. Ein gutes Gleichgewicht zwischen Brutalität und Melodie. Nicht wirklich was Neues, aber dieser deathige Black Metal setzt sich in den Ohren fest und hat sehr viele geile Parts. Am Ende verliert man etwas an Intensität, aber ansonsten knallt das Ganze sehr ordentlich.

Anspieltipps: Chants Of The Unholy und Enslaved To Be
Michael E.
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