”Alte Werke neuer Glanz“
Artist: Degial
Album: Death´s Striking Wings
Spiellänge: 33:25 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 29.06.2012
Label: Sepulchral Voice Records
Link: http://www.facebook.com/pages/Degial/176386435721954
Klingt wie: Morbid Angel, Possessed
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – H. Death
Gitarre – M. Meresin
Bass – E. Forcas
Schlagzeug – J. Megiddo
Tracklist:
- Eye Of Burial Tempest
- Serpent´s Tide
- Swarming
- Chaos Chant
- Death´s Striking Wings
- Temple In Whirling Death
- Perpetual Fire
- Black Grave (The Gateway)
Degial haben einen skandinavischen „Member Mix“ aus Musikern die allesamt in andern (mehr oder weniger hochwertigen) Bands als Full- bzw. Livemember vertreten waren bzw. sind. Bei dieser eigentlich sehr guten Bandvoraussetzung wird vom Konsumenten selbstverständlich Einiges erwartet und die Messlatte noch einige Zentimeter nach Oben verschoben. Ob die vier Musiker diese ohne großen Schaden auf Death´s Striking Wings meistern können, dürfen sie in der nächsten halben Stunde beweisen.
Beim eröffnenden Eye Of Burial Tempest nehmen die Gehörknospen in kritischer Haltung die ersten schroffen Riffs im Death, Black Metal-Stil auf. Größtes Interesse stößt dabei auf den Mann am Mikrophon, der zugleich im Takt seine Gitarrensaiten zum Schwingen bringt. Die Rede ist von H. Death, der unter anderem als Live-Musiker für Watain tätig war und in Kombos wie Katalysator die Axt hasserfüllt hin und her schwang. Die gesangliche Leistung des vielseitigen Musikers kann die Erwartung aber keinesfalls erfüllen. Tief böse, aggressiv und zugleich leider zu leise aufgenommene harte Shouts werden in stark Schlagzeug-lastigen Passagen versenkt. Wobei man die Betonung wirklich auf „versenkt“ legen muss. Die instrumentale Wand dominiert nicht nur, sondern lässt gesangliche Leistungen hörbar in den Hintergrund rücken. Wer jetzt glaubt, dass strukturierte Hass Attacken aus den Boxen gekloppt werden, wird ebenfalls wieder eines Besseren belehrt. Klar hauen Degial derbe auf die Kacke und können dem Hörer z.B. bei Chaos Chant längere fette Melodienmuster vor den Latz knallen, dennoch überwiegen triste, häufig unkoordinierte Momente, die den Spaß an den Death Metal-Walzen zum Abebben bringen. Der Titeltrack gefällt noch mit am besten, auch wenn auf spektakuläre Elemente komplett verzichtet wurde. Gradlinige Bass- und Gitarren-Kombinationen versetzen dem Song, dem letztlich nur der AH-Effekt fehlt, Druck und Energie. Das i-Tüpfelchen als Abrundung einer gelungenen Vorstellung soll sich, so viel sei gesagt, auch in den letzten drei Werken nicht einstellen. Dafür können sich Degial immer weiter in den tristeren Unterground herabspielen, wenn man diese Bezeichnung für eine geringe Punktzahl verwenden möchte. Der Platz an der Sonne wird der Band jedenfalls schon nach wenigen Minuten verwehrt.