Display Of Decay – Vitriol

Wut, Bosheit, Chaos und Unsicherheit musikalisch umgesetzt

Artist: Display Of Decay

Herkunft: Kanada

Album: Vitriol

Spiellänge: 29:33 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 20.10.2023

Label: Gore House Productions

Link: https://gorehouseproductions.bandcamp.com/album/vitriol

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Sean Watson
Gitarre – Brandon Siefert
Schlagzeug – Tyson Travnik
Schlagzeug – Logan Wilson

Tracklist:

1. Malicious Motorcide
2. The Butcher
3. Legion Of Doom
4. Familial Feast
5. Harbinger
6. Hot Lead Vengeance
7. Slaughtercast
8. Vitriol

Die Band Display Of Decay aus Kanada gibt es bereits seit 2007 und hat schon so einige Musiker kommen und gehen gesehen. Zwei EPs und drei Alben pflastern bis dato ihren Weg. Nun liegt Album Nummer vier auf dem Tisch. Etwas Außergewöhnliches haben sie schon einmal im Vorfeld, denn zwei Drummer haben dieses Album eingespielt. Hat man auch nicht so oft.

Die Kanadier legen den brutal Death Metal so aus, wie ich es für richtig empfinde, denn man lässt den technischen Teil zwar nicht weg, aber stellt ihn nicht in den Vordergrund. Das Augenmerk liegt auf der Brutalität. Diese wird durch die Geschwindigkeit und den groovigen Elementen erstellt. Dass Kanadier gute Musiker sind, hat man schon oft genug gehört, gerade im extremen Metal Bereich sind sie gut aufgestellt, wie z.B. Bands wie Kataklysm, Neuraxis und vor allen die Götter von Cryptopsy zeigen. Musikalisch gehen Display Of Decay zwar einen anderen Weg, können mich aber auch mitnehmen auf ihre Reise, wobei ich sagen muss, dass der Opener Malicious Motorcide irgendwie an mir vorbeizieht, hehe. Aber spätestens beim zweiten Song namens The Butcher haben sie mich in der Tasche, muss ich sagen. Der Song fängt mit einer verspielten Sologitarre und betonenden Drums an. Eigentlich recht unspektakulär. Dann kommt ein Growler, man beginnt mit einem groovenden Part und das Tempo wird erhöht. Ein cooler, mit Doublebass vorgetragener Part erklingt und man groovt wieder, aber eben recht brutal. So treibt es dahin und man agiert äußerst heftig im Midtempo. Dann ein Break, der Bass darf alleine ran und man schleppt sich dann wieder durch das Universum. Nicht unbedingt was für Geschwindigkeitsfanatiker. Der doppelte Gesang und die anschließende Tempovariation sind aber geil. Auch der auf einer kleinen Melodie folgende Gesangspart schockt wohl. Der Song gefällt mir schon besser.

Legion Of Doom ist dann der Burner. Schön schneller Beginn und dann ein wenig groovig, bis man zum Vorspielen mit Betonung kommt. Schöne Gitarrenanschläge und beste Drumbetonung leiten den nächsten Part ein. Ein melodisches Lead leitet diesen ein und man lässt die Sau raus. Auch hier singt Sean Watson wieder auf den Melodiebögen. So etwas mag ich. Der Song groovt danach weiterhin ordentlich und ein feines Solo darf nicht fehlen. Dieses klingt echt ganz geil. Dann wieder dieser oben beschriebene Vorspielerpart mit anschließendem Ballerpart. Jo, gutes Ding, absolut gar keine Frage. Da bleibt kein Auge trocken.

Auch die nachfolgenden Songs gehen gut ins Ohr und klingen recht heftig, so wie der geile Stakkatopart bei Familial Feast. Aber der Groove geht dann leider wieder an mir vorbei. Hier fehlen ein wenig der Pepp und die Ideen. Die Tempowechsel funktionieren aber wieder ganz gut und der lange Scream beim Knüppelpart hat es in sich.

Vitriol beendet dann das Album. Hier geben sie noch einmal alles und dieses gelingt ihnen auch. Das Riffing ist sehr eingängig und absolut gelungen. Sie agieren schön treibend und man muss sich irgendwie dazu bewegen. Natürlich kommen auch hier Stopps und der groovige Moment darf nicht fehlen. Diesen mögen sie ja wirklich. Auch das gelungene, wenn auch obligatorische Solo darf nicht fehlen. Dann aber wieder volle Attacke und Angriff mit einem sehr gelungenen Leadpart. Man bleibt jetzt aggressiv und knüppelt ganz gut drauf und auch der nachfolgende Groover ist als schnell zu betrachten. Guter Ausstieg eines recht anständigen, brutalen Werks.

Die Burschen legen den brutalen Death Metal ein wenig anders aus. Klar ballern sie ganz ordentlich und schwingen auch die Kelle, aber sie grooven auch ganz ordentlich und knattern im Midtempo herum. Man legt Wert auf die Riffs und auf das Songwriting. Gelingt überwiegend ganz gut, aber mit allem können sie mich nicht überzeugen. Macht aber überwiegend Spaß, weil auch progressive und technische Aspekte vorhanden sind, diese aber nur unterschwellig rüberkommen.

Display Of Decay – Vitriol
Fazit
Album Nummer vier von der kanadischen Truppe Display Of Decay entstand aus Wut, Bosheit, Chaos und Unsicherheit aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre. Diese Energie haben sie in brutalen Death Metal umgesetzt, der überwiegend schockt. Ein brummender Bass, geile Riffs, tiefe Vocals und abwechslungsreiches Drumming beeinflussen das Songwriting der Band, welches nicht auf rasende Geschwindigkeit ausgelegt ist, sondern auf Druck und eben Boshaftigkeit. Haut mich nicht komplett vom Hocker, aber wirklich geile Ideen dabei.

Anspieltipps: Legion Of Doom und Vitriol
Michael E.
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