Enragement – Atrocities

Technische und brutale Slam Attacke

Artist: Enragement

Herkunft: Finnland

Album: Atrocities

Spiellänge: 41:19 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 29.04.2022

Label: Rising Nemesis Records

Link: https://enragement.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Atte Ojanne
Gesang und Gitarre – Tuomas Iivanainen
Gesang und Bassgitarre – Juhana Heinonen
Schlagzeug – Lasse Sannikka

Tracklist:

  1. (In)humanity
  2. Sadistic Sedition
  3. Lethal Human Experimentation
  4. Siberian Frost
  5. Decimating Winds Of Phosphorus
  6. Heavenly Inferno
  7. Trade in Viscera
  8. Nailed To The Cross
  9. Violent Bigotry
  10. In Cinder
  11. Transcend In Fire
  12. Cast Into Perishment

Enragement ist ein Death Metal Quartett aus Finnland, welches bereits 2006 gegründet wurde. Aber erst 2014 veröffentlichten sie ihr Debütalbum Omnimalevolence Of Man. Ihr zweites Album Burned, Barren, Bloodstained wurde 2017 über Inverse Records veröffentlicht. Im Kalenderjahr 2018 wurde der Basser ausgetauscht. Nun agiert man mit drei Sängern, konnte einen Deal mit Rising Nemesis Records ergattern und liefert das dritte Output ab.

(In)humanity liefert dann kurz und knackig das erste Lebenszeichen ab, ein bedrohliches, kleines, musikalisches Intro.

Sadistic Sedition kommt mit kurzen Vorspielern, kurzen Drumbetonungen und einem Break. Der Gesang ist auf Solopfaden unterwegs, dann in den Blastbeat und volle Attacke. Kurze Unterbrechung in Form eines schnelleren Slams und dann geht das Geholze weiter. Tempo raus und einen schleppenden Part ins Rennen schicken. So läuft das hier. Dieser wird ausgebaut, es folgt ein Basssolo und der vorherige Part wird wiederholt. Stakkatoriffs mit Doublebasspassagen und dann wieder volle Attacke. Dann ist das Gemetzel auch zu Ende, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Bei Lethal Human Experimentation holt die Band zum ersten Mal den Slam heraus. Die meisten Bands in dem neu erfundenen Slam finde ich leider recht langweilig, da drumzu nicht viel passiert. Bei Enragement ist dieses anders. Die Burschen sind technisch auf hohem Niveau und vergessen das Knüppeln dabei nicht. Auch die slammigem Parts klingen zu jeder Zeit brutal und nicht stumpf. Hier kombiniert man einen aggressiven Slampart mit einer Blastbeatpassage und kann mich somit komplett überzeugen. Lecker Ding, keine Frage. Hier und da klingt man zwar ein wenig chaotisch, aber das hat alles System.

Siberian Frost dürfte jeden Freund des amerikanischen Brutal Death Metals begeistern. Nach einer Ankündigung mit einigen Vorspielern gibt es total was auf die Glocke. Fette Riffs kommen aus den Boxen geknattert. Der Groove ist schnell und brutal und eine Gitarre läuft durch. Dann bricht die Hölle aus bzw. friert ein. Welch ein Gemetzelpart. Ein schon fast melodisches Lead läuft erbarmungslos rauf und runter und Drummer Lasse haut alles kurz und klein. Wow, dann, nach einem Break, kann er sich mal ein wenig ausruhen und man agiert slammig, vergisst dabei aber nicht die technischen Skills. Granate und Vernichtung pur.

Bei Decimating Winds Of Phosphorus lässt man auch mal den Groove für sich sprechen. So agiert man am Anfang sehr druckvoll und der Kopf fängt an zu bangen. Kann man nichts gegen machen. Hier kommt auch kurz einmal der Frognoise zur Geltung. Danach ist dann wieder Alarm angesagt. Totales Geballer mit Mörderriffing. Nach einem Break holt man einen schleppenden, beinahe schon atmosphärischen Part heraus und lässt die Haare wackeln. Dieser Part wird aufgebaut und man variiert das Tempo. Der Knüppel wird aus dem Sack geholt, wieder eingepackt und wieder rausgeholt und am Ende wird noch einmal gegroovt, allerdings ebenfalls wieder mit Tempoverschärfung.

So kämpft man sich rauf und runter und hat recht ungewöhnliche Ideen, wie z.B. nahöstliche Skalen, diese tauchen immer wieder auf oder verrückte Gitarrenelemente, so wie bei Trade in Viscera.

Der Spaß endet mit Cast Into Perishment und hier gibt man noch einmal alles und wenn es was zu meckern gibt, dann vielleicht, dass es zu viele proggige Parts zu hören gibt. So auch hier. Hier und da nimmt das den Songs den Fluss. Ist mir persönlich an einigen Stellen zu viel. Auch die häufigen Wechsel und die Menge Anzahl an Riffs sind manchmal hinderlich, aber im Großen und Ganzen geht das alles mehr in Ordnung und man klingt weit entfernt von einer 08/15 Slam Death Metal Band.

Enragement – Atrocities
Fazit
Was ist denn nur in Finnland los? Gerade im Death Metal räumt das Land in den letzten Jahren ordentlich ab und auch Enragement machen ihre Sache richtig gut. Zwar klingt man nicht finnisch, aber diese Mischung aus slammigen Parts, brutalem Death Metal und technischen Spielereien zündet ohne Ende. Hinzu kommen progressive Elemente, die mir an einigen Stellen aber den Fluss des Geschehens zu sehr beeinflussen. Ansonsten geht das hier ab wie Schmidts Katze und man ist weit davon entfernt, nach einer stumpfen Slam-Band zu klingen.

Anspieltipps: Sadistic Sedition und Siberian Frost
Michael E.
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